Wie in einem Eisenbahnmuseum mutet die Fahrt mit der legendären Hedjazbahn durch Syrien und Jordanien an. Die Eisenbahnstrecke wurde vor fast 100 Jahren gebaut, um die Pilgerreise von Damaskus nach Mekka zu erleichtern. Die Dokumentation begleitet eine Gruppe von Eisenbahnfreunden, die auf verschiedenen Teilstrecken die „Bahn der Propheten“ erkundet. 100 Jahre alte Dampflokomotiven und Wagen lassen diese Tour auch zu einer Reise in die Vergangenheit werden. Fremde Landschaften und ein orientalisches Ambiente sorgen für ein Abenteuer der besonderen Art. (Text: arte)
Die Dokumentation erzählt die Geschichte einer Schmalspurbahn im Süden Argentiniens anhand einer Reise, die im Herbst 2003 auf den verbliebenen Streckenresten von El Maitén und Esquel stattfand. Neben einem Porträt der „Estación Retiro“, des Hauptbahnhofs der argentinischen Hauptstadt Buenos Aires, wird das Hotel & Resort Llao Llao in San Carlos de Bariloche vorgestellt. Außerdem besucht die Dokumentation das Bahnbetriebswerk in El Maitén und seine Werkstatt, beobachtet ein Tangopaar im Hafenviertel von Buenos Aires und stellt einen Modelleisenbahner in der argentinischen Capitale vor. (Text: arte)
Ein Schnellzug ist kaum weniger als 24 Stunden unterwegs, um das gesamte Land zu durchqueren. Die Güterzüge sind schier endlos, und die Landschaft erstreckt sich weiter als das Auge reicht. Die Fahrt führt durch Steppen und Gebirgszüge der ehemaligen Sowjetrepubliken Kasachstan und Kirgisien. Der Sonderzug passiert Samarkand, Taschkent, Almaty und Bischkek, moderne Metropolen mit doch Jahrtausende alter Tradition. Höhepunkt der Reise entlang der alten Seidenstraße ist der Abstecher an den Issyk Kul-See auf 1.600 Meter Höhe. (Text: arte)
Es hat den Anschein, als ob die Tage der honduranischen Eisenbahn längst gezählt sind. Nur noch zwei Mal in der Woche verlässt ein Zug am frühen Morgen den Bahnhof von San Pedro Sula. Er zieht seine Fracht auf einer alten Route – der so genannten Bananenbahn – in fünf Stunden an die karibische Küste im Norden des Landes. Als vor 30 Jahren die großen amerikanischen Fruit-Companies mit ihrer Kapitalmacht in Honduras den Eisenbahn-Verkehr unterhielten, sah das noch ganz anders aus. Schwere Güterzüge schleppten im Stundentakt Bananen und andere tropische Früchte tonnenweise zu den Frachtschiffen in die Häfen. Doch die Bananenbahn hat gegenüber dem Transport auf der Straße längst verloren, die Investitionen fließen woanders hin. (Text: arte)
Die Reise, die in dieser Dokumentation vorgestellt wird, zeigt die Fahrt mit einem Sonderzug vom 31. Oktober bis 3. November 2002 nach Grenoble über Nebenbahnen im französischen Jura. Einen ganzen Tag dauert die Fahrt auf der La-Mure-Bahn von St. Georges de Commiers nach La Mure. 1888 wurde diese Strecke eingerichtet, um Kohle vom Plateau Matheysin nach Grenoble zu transportieren. Sie war die erste mit 2.400 Volt Gleichstrom elektrifizierte Eisenbahnstrecke der Welt. Entlang der Drac-Stauseen führt die Gebirgsbahn über zahlreiche Brücken und durch viele Tunnels auf 925 Meter Höhe. Eine weitere Tagestour führt entlang des Isère-Tals nach Valence und entlang des Rhône-Tals nach Tournon. Von dort geht die Fahrt weiter auf der Museumsbahn „Chemin de Fer du Vivarais“ mit zwei Dampfzügen – davon einer als Güterzug mit Personenbeförderung – durch das Tal des Doux nach Lamastre. Diese Museumsbahn setzt für die Strecke historische Mallet-Dampflokomotiven. (Text: arte)
Ein ungewöhnliches Abenteuer erwartet Eisenbahnfans in Kambodscha. Die Reise verläuft auf der so genannten Alten Strecke von Phnom Penh über Battambang nach Sisophon in der Nähe der thailändischen Grenze. Während dieser Fahrt werden sowohl die Geschichte als auch die Probleme der Bahnlinie erläutert, deren Benutzung bis vor kurzem für Ausländer noch tabu war. Zu häufig wurden die Züge überfallen. Noch heute wird jeder Zug von einem Wachmann mit einer Maschinenpistole gesichert. Ein besonderer Höhepunkt der Reise ist das buddhistische Neujahrsfest, bei dem sogar Lokomotiven gesegnet werden. (Text: arte)
Mit dem berühmten Schweizer Gebirgszug, dem Glacier Express, führt die Reise von St. Moritz nach Zermatt oder umgekehrt, vom Piz Bernina zum Matterhorn, also von Gletscher zu Gletscher. Knapp acht Stunden dauert diese Eisenbahnfahrt, die über 291 Brücken, durch 91 Tunnels und auf den 2.033 Meter hohen Oberalppass führt, um nur einige Superlative dieser 290 Kilometer langen Strecke aufzuzählen. Eine Panoramafahrt durch die Hochalpen im Herzen der Schweiz mit dem „langsamsten Schnellzug der Welt“ ist eine atemberaubende Reise, die nun seit 75 Jahren möglich ist. (Text: arte)
Die Dokumentation berichtet über den historischen Touristen-Zug „Lézard Rouge“. In ihm werden Reisende durch das Atlas-Gebirge am Rande der Sahara gezogen. Die nostalgisch gestaltete Eisenbahn verkehrt im Südosten Tunesiens zwischen Metlaoui und Tabeditt nahe Tozeur, der Hauptstadt der Provinz Jerid. Auf der Strecke begegnen dem Reisenden nicht nur Kamele; Zu sehen sind Güterzüge beladen mit Phosphat, das in der Region abgebaut wird, die Marktapotheke in Douz, die Altstadt Tozeur mit ihrer beeindruckenden Lehmarchitektur, der alte Bahnhof Tozeur, ein Personenzug nach Tabeditt, die Bergoasen Chebika und Tamerza sowie die Ruinen von Alt-Tamerza. (Text: arte)
Die Dokumentation zeigt die Eisenbahnfahrt mit einem Bummelzug entlang der Donau durch eine der schönsten Weinbauregionen Europas, durch das Weltkulturerbe Wachau in Österreich. Die Streckt schlängelt sich vorbei an Klöstern und Burgen, und dem Zuschauer drängt sich der Gedanke auf, dass Heimatfilme nicht lügen, zumindest wenn es um die Schönheiten der fotografierten Landschaft geht. (Text: arte)
Wo einst Kamele durch Steppen und Wüsten zogen, liegt heute ein Schienenstrang. Und daran aufgereiht liegen Städte wie Buchara, Samarkand und Chiwa. Sie spiegeln mit ihren Moscheen und Basaren auch jetzt noch die Blütezeit des Mittelalters wider. Mit dem Sonderzug geht es durch Usbekistan und Kirgistan, eine Reise durch Zentralasien, entlang der alten Seidenstraße mit Einblicken in das Leben der Menschen von damals und heute. (Text: arte)
Die Fahrt mit dem Desert-Express von Namibias Hauptstadt Windhoek führt bis an den Rand des Etosha Nationalparks in die Minenstadt Tsumeb. Zuvor gilt ein kurzer Besuch dem Stadtzentrum von Windhoek mit seinem berühmten Reiter-Denkmal. Die Ausflüge während der Zugreise gelten einer Kristall-Weinkellerei in Omaruru, der Mokuti Lodge und dem Etosha-Nationalpark, in dem die Beobachtung von Wildtieren auf dem Programm steht. Übernachtet wird im Zug. Den Abschluss der Reise bildet ein Besuch im Museum von Tsumeb – bei der Direktorin Ilse Schatz. (Text: arte)
Die Fahrt mit dem Desert-Express führt von Swakopmund an der Atlantikküste in die namibische Hauptstadt Windhoek. Die Fahrzeit der 371 Kilometer langen Reise beträgt zwei Tage. Die Reisereportage bietet eine Beschreibung der Baugeschichte, Idee und Entwicklung des Desert-Express und zeigt seine Innenraumgestaltung mit Vorlagen aus Namibias Landschaft und Pflanzenwelt. Sie wirft einen Blick in die TransNamib-Werkstatt und auf den regulären Personenverkehr mit dem Star Liner. Vorgestellt wird auch die Stadt Swakopmund mit dem ehemaligen Staatsbahnhof. Mit dem Desert-Express erlebt der Reisende Afrika in einer Mischung aus deutschen Relikten und afrikanischer Kultur. Vor allem Swakopmund ist geprägt von deutscher Kolonialarchitektur und erinnert mehr an ein Ostseebad als an eine afrikanische Küstenstadt. (Text: arte)
Das Gebiet entlang des Rio Marmoré und des Rio Madeira hatte einmal den Ruf, die unwirtlichste Region der Welt zu sein. Im Zuge des Kautschukbooms siedelten sich immer mehr Weiße in dieser Gegend an und suchten im Gummihandel ihr Glück. Die amerikanische Gesellschaft May, Jeckyll & Randolph plante im Jahr 1907 eine 364 Kilometer lange Eisenbahnstrecke vom Rio Madeira bis zur bolivianischen Grenzstadt Riberalta. 15 Jahre später war die Strecke fertig gestellt. Allerdings mussten dafür über 6.000 Arbeiter ihr Leben lassen. Sie starben an Gelbfieber, Malaria oder ertranken beim Brückenbau in den Stromschnellen des Flusses. Daraus resultiert auch die Bezeichnung „Die Todesbahn“. Gerade zu dem Zeitpunkt, an dem das ehrgeizige Eisenbahnprojekt fast fertig gestellt war, brach der Kautschukmarkt zusammen. Heute ist der Bahnverkehr auf der Linie längst eingestellt. Ledigleich auf einem 25 Kilometer langen Reststück können Touristen sich in die alten Dampflokzeiten zurückversetzen lassen. (Text: arte)
Die Reise mit dem Rhône-Express beginnt am Genfer See mit einer Fahrt per Schaufelraddampfer von Genf nach Montreux. Dort übernimmt die SBB die Fahrgäste und bringt sie per Eisenbahn durchs Rhône-Tal bis nach Brig. Von dort geht es mit einem Nostalgiezug nach Zermatt. Noch höher führt die Gornergratbahn, an deren Strecke die höchste Straßenbahn Europas abzweigt. Die Riffelalptram bringt die Reisenden zum Riffelalp-Resort. Gegenüber liegt die imposante Kulisse des Matterhorns. (Text: arte)
In den nördlichen Vogesen, etwa 15 Kilometer südlich von Saarebourg liegt der kleine Ort Abreschviller am Fuße des Donon-Massivs. Hauptattraktion der Gegend ist die Museumsbahn der „Association du Chemin de Fer Forestier d’Abreschviller“. Sie fährt unter Dampf auf einer sechs Kilometer langen Schmalspurstrecke von Abreschviller bis zu dem kleinen Weiler Grand Soldat. Ursprünglich war die Strecke Teil einer fast 100 Kilometer langen Waldbahn, die 1884 für die Holz- und Forstwirtschaft der Umgebung eröffnet wurde. 1968 gründeten Eisenbahnfreunde den Verein „Waldbahn von Abreschviller“. Seitdem entzückt der Bummelzug jedes Sommerwochenende zahlreiche Besucher aus nah und fern. Der 15. Teil der Doku-Reihe besucht das Waldfest in St. Quirin, das an die Arbeit der Waldarbeiter – der so genannten Schlitteure – erinnert, und eine Glasbläserei, die beispielhaft für die Region ist. (Text: arte)
Auf der italienischen Mittelmeerinsel gab es früher neben den großen Eisenbahnverbindungen noch ein umfangreiches Schmalspurnetz, von dem als einzige Linie die rund um den Ätna führende Ferrovia Circumetnea übrig geblieben ist. Vor allem für die Bauern der Region wurde 1895 die 113 Kilometer lange Schmalspurstrecke im Schatten des über 3.000 Meter hohen Vulkans eröffnet. Heute wird die Bahn meist von Schulkindern und vor allem von Touristen genutzt. Die Dieseltriebwagen der Circumetnea starten im Bahnhof Catania Borgo. Sie durchqueren Weinfelder, Gemüse- und Obstplantagen und immer wieder riesige Lavafelder. Absoluter Höhepunkt für Eisenbahnfreunde ist auf dieser Strecke die Fahrt mit der „Littorina“, einem wunderschön restaurierten Fiat-Triebwagen aus dem Jahr 1937. (Text: arte)
Im Mittelpunkt dieser Sendung steht die Salzkammergutbahn, die im Jahr 2007 ihren 130-jährigen Geburtstag gefeiert hat. Ein Schwerpunkt ist das Betriebswerk Selzthal, wo zahlreiche österreichische Altbau-E-Loks ihren zweiten Frühling erleben. Mit seinem denkmalgeschützten Lokschuppen verkörpert das Werk ein Stück Eisenbahngeschichte. Durch die engagierten Mitarbeiter des Traktionsstandorts Selzthal wird die gute alte Bahntradition im Salzkammergut bis heute lebendig gehalten. Zwar wird der Trend zur Universallok auch vor Selzthal nicht haltmachen, bis jetzt ziehen die in die Jahre gekommenen Loks jedoch noch immer ihre schweren Lasten durch eine der schönsten Strecken Österreichs, die mit ihren malerischen Landschaften besticht. Der Sommerkurort des Kaisers befindet sich ebenfalls an diesem Bahnabschnitt. ARTE lädt ein zu einer Fahrt mit einer Oldtimerlok, die sich ihren Weg durch einmalige Berglandschaften, über imposante Schluchten und vorbei an dunklen Bergseen bahnt. (Text: arte)
Ob in Nahost, Patagonien oder Kasachstan, ARTE erkundet in einer mehrteiligen Reihe fremde Länder mit der Eisenbahn. In dieser Folge führt die Fahrt durchs Rhône- und Aostatal. Die Dokumentation erzählt Geschichten von Mönchen, Hunden und der Bahn. Ihre geschichtsträchtige Vergangenheit ist in Martigny heute wieder lebendig: Alte Originalwagen der Martigny-Châtelard-Bahn werden von den Eisenbahnfreunden "Vallée du Trient" erhalten und auf Sonderfahrten zwischen Martigny und Vernayaz auf die Strecke geschickt. (Text: ARD.de)
Im Mittelpunkt des 19. Teils der Dokumentationsreihe steht das Städtchen Strasburg in Pennsylvania, das durch seine Eisenbahneinrichtungen einmalig ist. Neben dem Pennsylvania Railroad Museum beherbergt der Ort die älteste noch bestehende Bahnlinie der USA, die Strasburg Railroad, das Toytrain Museum, die Choo Choo Barn, eine Spur-Null-Anlage, die in 50 Jahren langer Arbeit entstanden ist und bei der es mehr als 100 animierte Figuren gibt. Außerdem beherbergt Strasburg das Red Caboose Motel, eine Einrichtung, in der die Gäste die Nacht in alten Eisenbahn-Begleitwagen verbringen können. (Text: arte)
Einsiedeln ist für sein herrliches Kloster bekannt. Jahrzehntelang wurde es von Pilgern besucht, die natürlich mit dem Zug anreisten. Heute gibt es hier nur noch selten Pilgerzüge. Aber trotzdem leben in Einsiedeln viele Eisenbahnfreunde. Vor 20 Jahren gründeten sie den Modelleisenbahn-Club Einsiedeln, MECE. Prunkstück ist ihre Gartenbahnanlage, direkt an der Strecke der Südostbahn nach Einsiedeln gelegen. Hier ziehen sie ihre Runden und frönen ihrem Hobby. Und wegen des runden Geburtstages haben sich die Modelleisen- und Gartenbahner ein besonderes Geschenk gemacht. Mit einem eigens gemieteten Sonderzug fahren sie von Einsiedeln nach Le Bouveret am Genfer See. Selbstverständlich haben sie ihre Gartenbahnlokomotiven mit dabei, um im Mekka der Gartenbahner, dem Swiss Vapeur Parc, ihre Runden zu drehen. (Text: arte)
Der Großstadthektik Nizzas entkommt man am besten mit dem „Train des Pignes“, dem Pinienzapfenzug. Vom „Gare de Provence“ führt die landschaftlich reizvolle Reise auf wackeligen Schienen durch die Provence über unzählige Viadukte und durch Tunnel hinauf in das Voralpenstädtchen Digne-les-Bains. Im Großraum Nizza wird die Schmalspurbahn hauptsächlich von Pendlern genutzt. Doch je weiter man sich von der Cote d’Azur entfernt, desto mehr Touristen zählen zu den Reisenden. Kein Wunder, denn die Bahnlinie gehört zu den schönsten Frankreichs. Für die 150 Kilometer lange Strecke benötigt der Zug dreieinhalb Stunden. Der Legende nach ist die Langsamkeit auch der Grund für den außergewöhnlichen Namen. Während der Fahrt soll es möglich gewesen sein, Pinienzapfen zu sammeln. Es wird aber auch erzählt, dass die Dampflokomotiven früher mit Pinienzapfen befeuert wurden. Von Nizza aus startet auch der „Train des Merveilles“, der „Zug der Wunder“. Er schlängelt sich in nordwestlicher Richtung die französischen Seealpen hinauf nach Tende, nahe der Grenze zu Italien.
Auf einer Länge von knapp 1.100 Kilometern erschließt die berühmte Inlandsbahn das grüne Herz Schwedens. Im Frühjahr 1907 erfolgte der Spatenstich für diese Bahnverbindung durch die endlosen und einsamen Wälder Schwedens. Jedes Jahr sind mehr als 7.000 Güterzüge auf dieser Strecke unterwegs. Während die Inlandsbahn in Gällivare endet, führt von hier aus die Erzbahn weiter nach Norden. Hinter der Grenze zu Norwegen wechselt die Bahn ihren Namen und wird zur Ofotbahn, benannt nach dem gleichnamigen Fjord, an dem der eisfreie Hafen Narvik liegt. Ebenfalls am Meer liegt die alte Hansestadt Bergen. Sie ist geprägt durch das Kaufmannsviertel Bryggen mit seinen bunten am Hafen stehenden Holzhäusern, das auch UNESCO-Weltkulturerbe ist. Von Bergen geht es knapp 200 Kilometer nach Flåm. Die Flåmbahn ist ein Wunderwerk der Technik, das von Meeresspiegelniveau 865 Meter steil hinauf nach Myrdal führt. Unterwegs ist der Kjosfossen-Wasserfall zu sehen, das berühmteste Fotomotiv der Strecke. In Myrdal trifft die Flåmbahn auf die Strecke der Bergenbahn, die in 1.222 Meter Höhe über die höchste Bahnstation Nordeuropas nach Oslo führt.
Bei den olympischen Sommerspielen in Tokio im Jahr 1964 wurde der Shinkansen der staunenden Welt zum ersten Mal vorgestellt. Einen Zug dieses Typs hatte es – was Form und Geschwindigkeit anging – bis dato nicht gegeben. Er war Vorreiter einer neuen Bahnepoche, der Epoche der Schnelltriebwagen wie dem TGV oder dem ICE. Die japanischen Superzüge erreichten mit ihren konstanten 200 Stundenkilometern eine Reisegeschwindigkeit, an die bislang nicht zu denken war. Stück für Stück breiteten sich die speziellen Shinkansen-Strecken über ganz Japan aus. Wie ein eisernes Rückgrat halten sie die Insel zusammen. Heute befahren die Schnellzüge fast 2.000 Kilometer, in einem Tempo bis zu 270 Kilometer pro Stunde. Rund fünf Milliarden Passagiere hatten schon das Vergnügen dieser schnellen und komfortablen Reise. Japan ist aber nicht nur das Land von Geschwindigkeit und Hochtechnologie. Dampfbahnen sind im Land der aufgehenden Sonne zwar selten geworden, aber es gibt sie noch. Zum Beispiel die Oigawa Railway, die ihre Fahrgäste durch das berühmte Teeanbaugebiet Kawane bis in die Berge bringt. Atemberaubend wird die Streckenführung am imposanten Nagashima-Staudamm. Ob im Hochgeschwindigkeitsrausch oder wie in alten Zeiten: Japan per Zug ist ein echtes Reiseabenteuer.
Wenn Dampfveteranen bei traumhaftem Winterwetter in Richtung Jura unterwegs sind, wird aus einer Bahnfahrt ein wahres Wintermärchen. Die Reise in die westliche Schweiz und zum Bieler See startet am Bahnhof Basel. Vor den Sonderzug wurde die ehemalige Lok 23 058 der Deutschen Bahn gespannt, die in der Schweiz eine neue Heimat gefunden hat. Eine nicht weniger historische Elektro-Lok zieht den Zug Richtung Interlaken. Dort beginnt ein kleines Dampfabenteuer. Per Zahnradlok der Ballenbergbahn geht es über den steilen Brünigpass. Die stärkste Schweizer Dampflok, auch genannt „der Elefant“, bestimmt die Fahrt hinauf in den Jura bis zum französischen Grenzort Pontarlier. Ein Ausflug ins Drei-Seenland zwischen Bieler-, Neuchateler- und Murtensee beschließen diese fünftägige Reise.
Die Bahnreise führt aus der chinesischen Millionenmetropole Peking in die Weiten der Mongolei. Nachtexpresszüge mit über 20 Wagen sind auf Asiens Magistrale in den Westen unterwegs. Dabei werden in Asien die Entfernungen in ganz anderen Dimensionen gemessen als in Europa. In einem Sonderzug geht es von Peking nach Ulan Bator in der Mongolei und weiter an den Baikalsee in Sibirien. Der Baikalsee ist der größte Trinkwasser-Speicher der Welt. Es ist eine Reise durch drei Länder und drei Kulturen. „Mit dem Zug von … China nach Russland“ begleitet eine Fahrt auf einer der berühmtesten Eisenbahnstrecken der Welt. In den Zug werden Wagen des russischen Regierungszuges eingestellt. Die sowjetischen Machthaber Chruschtschow und Breschnjew waren ebenso wie der russische Präsident Putin schon in diesen altertümlichen Zugwaggons unterwegs.
Die Qinghai-Tibet-Bahn zwischen der chinesischen Provinzhauptstadt Xining und Lhasa in der „Autonomen Region Tibet“ wurde am 1. Juli 2006 eröffnet. Sie gilt als Meisterleistung chinesischer Ingenieurskunst. Über 1.000 Kilometer der insgesamt 2.000 Kilometer langen Strecke mussten komplett neu gebaut werden, davon große Teile über Dauerfrostboden, der selbst im Sommer nur an der Oberfläche taut. Höchste Stelle der Bahntrasse ist der Tanggula Pass auf 5.072 Metern Höhe. Niemals zuvor hat eine Eisenbahn solche Zonen erreicht. Die Qinghai-Tibet-Bahn gilt als Prestige-Projekt Chinas, mit dem die Chinesen ihren Einfluss auf Tibet und die Kontrolle über die Region verstärken wollen. Die filmische Bahnreise beginnt in Peking und endet, nach einem Kurztrip an den Mount Everest, zu Füßen des Potala, dem ehemaligen Winterpalast des Dalai Lama. Diese Aufnahmen stammen aus dem Herbst 2006, als in Tibet noch keine offenen Auseinandersetzungen zwischen Tibetern und der chinesischen Staatsmacht stattfanden.
Das Salzkammergut zählt zu den bedeutenden Kulturlandschaften Europas. Wegen der traumhaften Landschaft machte hier seinerzeit auch der österreichische Kaiser Urlaub. Und der kam natürlich mit dem Zug. Auf seinen Spuren erkundet der Film die „österreichische Schweiz“, wie das Salzkammergut auch gerne genannt wird. Neben Eisenbahnen gibt es in der Region auch wunderschöne Seen, wie den Traunsee und den Wolfgangsee, auf denen noch heute historische Schaufelraddampfer fahren. Und von St. Wolfgang aus zuckelt eine alte Dampfeisenbahn hinauf auf den Schafberg, der den wohlklingenden Namen „Rigi des Salzkammergutes“ trägt. Natürlich darf bei dieser Reise auch ein Besuch in Salzburg nicht fehlen.
Vor 125 Jahren fuhr erstmals ein Luxuszug von Paris nach Istanbul. Das rollende Hotel mit Salon-, Speise- und Schlafwagen trug den Namen „Orient-Express“ und hat bis heute seinen legendären Ruf behalten, obwohl es die Direktverbindung von Paris nach Istanbul längst nicht mehr gibt. Heute fährt stattdessen ein Sonderzug von Deutschland, auf teils historischen Bahnlinien, in die Metropole am Bosporus. Es ist eine Reise der ganz besonderen Art, denn die gesamten 2.500 Kilometer zum alten Istanbuler Bahnhof Sirkeci werden mit Dampfloks zurückgelegt. Die Fahrt dauert insgesamt sieben Tage und führt durch sechs Länder: über Wien und Budapest geht es nach Rumänien. Weitere Stationen folgen in Bulgarien: Veliko Tarnovo, die einstige Hauptstadt des Landes und Plovdiv, eine der ältesten Städte Europas. Der letzte Streckenabschnitt führt durch den gesamten europäischen Teil der Türkei. Hier legt sich schon orientalisches Flair über die Reise. Bis zum Zielort Istanbul haben die Dampflokomotiven mehr als 1001 Dampfwolken in den Himmel geblasen.
Eine Bahnreise durch das Großherzogtum Luxemburg ist ein gemütliches Unterfangen, denn das Streckennetz des Landes erreicht mit knapp 280 Kilometern eine eher beschauliche Ausdehnung. Trotzdem gibt es zahlreiche historische Züge. Zum Beispiel Luxemburgs wohl bekanntesten Dieselloktyp, bekannt unter dem Namen „Kartoffelkäfer“, oder die Dampflok 5519. Beide Maschinen gelten als nationale Monumente. Im Industrie- und Eisenbahnpark Fond-de-Gras bei Petingen wird die Geschichte der einstigen Minenbahn Prince-Henri lebendig. Hier fährt in einem idyllischen Tal unter Dampf der „Train 1900“, Luxemburgs einzige Museumsbahn. Den Abschluss der Reise bildet der Besuch des Lokdepots der Luxemburgischen Staatsbahn. Dort steht das „Bügeleisen“ auf der Drehscheibe, eine Rarität aus der Familie der Elektroloks.
Deutschlands erste Museumsbahn wurde 1964 im niedersächsischen Bruchhausen-Vilsen gegründet, auf Teilen des ehemaligen Schienennetzes der Kleinbahn Hoya-Syke-Asendorf südlich von Bremen. Durch die idyllische Landschaft der Wildeshauser Geest zwischen Bruchhausen-Vilsen und Asendorf zeigen die Mitglieder des Deutschen Eisenbahn-Vereins ihren Besuchern, wie es früher im ländlichen Raum zugegangen ist. Der Verein hat es geschafft, Original-Fahrzeuge und Wagen aus den Kleinbahnzeiten zusammenzutragen, zu restaurieren und einen perfekt funktionierenden Bahnbetrieb zu führen – mit Dampf- und Dieselloks. Hauptreisezeit im ältesten deutschen Eisenbahn-Freiluftmuseum ist das Pfingst-Wochenende. Zu dieser Zeit singen in den Birkenwäldchen um Bruchhausen-Vilsen nicht nur die Vögel. Auch der Männergesangsverein „Orpheus“ ist per Dampfzug unterwegs.
Herrliche Teeplantagen prägen das Bild der Nilgiris, der sogenannten „Blauen Berge“ Indiens. Früher wurde der Tee mit der Nilgiri Mountain Railway transportiert. Doch hauptsächlich wurde die Eisenbahnstrecke für britische Kolonialherren und indische Adlige gebaut. Sie verbrachten die Sommer in den angenehm kühlen Bergen. Hotels im Kolonialstil legen noch heute davon Zeugnis ab. Die Endstation auf einer Höhe von mehr als 2.300 Metern ist Udagamandalam (Englisch: Ooty) und wird ehrfurchtsvoll „Queen of Hillstations“ genannt. Heute zuckelt der indische Mittelstand im Touristenzug hinauf. Die einzige dampfbetriebene Zahnradbahn Indiens hat ihren Ausgangspunkt am Fuße der Nilgiri Berge in Mettupalaiyam auf einer Höhe von 350 Metern. Hier beginnt der 2.000 Meter hohe Aufstieg. Einmal am Tag fährt der „Toy Train“, wie die Inder ihren Zug gerne nennen; 46 Kilometer lange ist die Strecke. Dabei geht es durch 16 Tunnel und über 250 Brücken. Die Fahrzeit beträgt etwa 4,5 Stunden, es können aber auch sechs Stunden werden. Die Nilgiri Mountain Railway ist wohl einer der langsamten Züge Indiens. Modernisiert wurde die über 100 Jahre alte Bahn nie und nun darf sie auch nicht mehr erneuert werden, denn 2005 wurde sie zum UNESCO-Welterbe erklärt. (Text: arte)
Die Reise auf einer der längsten Schmalspurstrecken Europas beginnt in der alten Königsstadt León und endet rund 1.200 Kilometer weiter westlich im weltberühmten Wallfahrtsort Santiago de Compostela. Übernachtet wird in äußerst komfortablen Schlafwagenabteilen im stehenden Zug. Jeder Tag der Reise bietet spektakuläre Sehenswürdigkeiten. Zum Beispiel die „gläserne“ Kathedrale von León, die romanischen Kirchen auf dem Pilgerweg Camino de Santiago, die moderne Architektur des Guggenheim-Museums in Bilbao, die berühmten Höhlenmalereien von Altamira und die „Spitzen von Europa“ im Gebirgsmassiv der Picos de Europa. Das fleißige und stets freundliche Zugpersonal ist rund um die Uhr damit beschäftigt, die internationalen Gäste mit dem Komfort eines Fünf-Sterne-Hotels zu verwöhnen. Und außerhalb des Zugs kommen die Passagiere in den Genuss feinster regionaler Gastronomie. Ziel und Höhepunkt des Bahnurlaubs im „grünen Spanien“ ist die Pilgerstadt Santiago de Compostela mit ihrem mittelalterlichen Flair, das jeden Reisenden in seinen Bann schlägt.
Die Eisenbahn, einst wichtiges Transportmittel im Kaffee-, Bananen- und Ananasland Costa Rica, wurde Ende des letzten Jahrhunderts immer mehr eingeschränkt. Dafür sorgten Überschwemmungen, Erdbeben und politischer Unwille. 1995 war der Bahnverkehr in dem mittelamerikanischen Land komplett stillgelegt. Doch seit einigen Jahren hat man in Costa Rica die Möglichkeiten der Eisenbahn wiederentdeckt. In der Hauptstadt San José hat die staatliche Eisenbahn Incofer mit alten Loks und Triebwagenzügen der spanischen Schmalspurgesellschaft Feve einen Vorortverkehr eingerichtet, der morgens und abends das Chaos der Rush Hour etwas mildert. Dank der Initiative eines eisenbahnverliebten Reiseunternehmers fährt auch der Tren a la Tica seit 2006 wieder jedes Wochenende nach Caldera, von dort gibt es die Möglichkeit, mit dem Bus nach Puntarenas weiterzukommen – das Ausflugsziel der Ticos, wie sich die Costa Ricaner nennen, schlechthin. Der Zug ist gefüllt mit Menschen, die lautstark ihre Fröhlichkeit kundtun – das Zauberwort heißt „pura vida“, das pralle einfache Leben. Die Dokumentation nimmt den Zuschauer nicht nur mit in die bunte Welt der costaricanischen Eisenbahn. Wer es etwas ruhiger liebt, findet Entspannung in einem der luxuriösen Thermalbäder mitten im Regenwald oder bei einem Gang durch die üppige Tier- und Pflanzenwelt des Dschungels. (Text: arte)
Anfang des 20. Jahrhunderts hat man sich wegen der aufwendigen Linienführung zwischen den Schweizer Orten Thusis und Tirano für eine Gleisbreite von einem Meter entschieden. Der außergewöhnliche Schienenstrang ist 122 Kilometer lang und führt durch 55 Tunnel und über 196 Brücken und Viadukte. Nicht wenige Fachleute behaupten, dies sei die spektakulärste Alpenbahn überhaupt. Doch nicht nur die aufsehenerregende Bahnstrecke, sondern auch die Menschen an der Strecke sind eine Reise wert. Da gibt es den Bahnkenner Reto Barblan, der eine Menge Fakten zur Bahnlinie kennt. Er kann aber auch viele Episoden am Rand erzählen, zum Beispiel, dass im kleinen Bahnhof von Stuls einstmals 17 Kinder lebten, mehr als im ganzen Dorf zusammen. Die Dokumentation macht auch Station am höchsten Punkt der Strecke, dem Ospizio Bernina, und im Hauptort des Puschlav in Poschiavo. Hier stehen der älteste Triebwagen der Linie und das Bernina-Krokodil. (Text: arte)
Die Classic Route führt fünf Tage durch das schottische Hochland. Die Luxusreise beginnt in Edinburghs Waverley Station. Hier wartet majestätisch der „Royal Scotsman“ auf seine Passagiere. Er erinnert an jene Tage, als Victoria I. und Prinzgemahl Albert mit der Bahn ins schottische Hochland reisten, um den Sommer auf Balmoral Castle zu verbringen. Der rote Teppich ist ausgerollt, ein Dudelsackpfeifer stimmt auf die Reise ein. Die Aussicht auf wechselnde Landschaften mit sich hoch auftürmenden Bergen und spiegelglatten Seen kann bequem vom Panoramawagen des „Royal Scotsman“ bewundert werden. Bei einem der Zwischenstopps sollte der Besuch einer schottischen Whiskydestille nicht fehlen und auch Scone Palace, der legendäre Krönungsort Macbeths, lohnt einen Besuch. Zu jeder Fahrt durch Schottland gehört auch die Begegnung mit den Menschen des Landes, die für ihre Gastfreundschaft und auch für ihre Originalität berühmt sind. Geschichtenerzähler und Musiker bringen den Gästen des „Royal Scotsman“ die schottische Geschichte und die schottische Seele näher. 27 Passagiere verbringen diese wahrhaft königliche Luxusreise wie eine Zeitreise in die Vergangenheit, als die Londoner High Society noch mit Privatzügen zu ihren Anwesen nach Schottland zu fahren pflegte, um dort rauschende Feste zu feiern. (Text: arte)
„Mit dem Zug durch …“ stellt in dieser Folge den Westen Japans vor, wo sich eines der interessantesten Reiseziele des Landes befindet – die alte Kaiserstadt Kyoto. Alljährlich pilgern Millionen von Touristen und Einheimischen zu den vielen Tempelanlagen der Stadt. Auch das größte Eisenbahnmuseum Japans, das „Umekoji Steam Locomotive Museum“, erfreut sich großer Beliebtheit. Hier dreht sich alles nur um Dampf. Wer sich einmal so richtig unter die Einheimischen mischen will, sollte eine Fahrt mit der elektrischen Straßenbahnlinie Keifuku Electric Railroad unternehmen. Vor Antritt der Reise gibt es auf dem Bahnsteig ein heißes entspannendes Fußbad, und wer das Bad in der Menge liebt, muss in Kyoto den „Goldenen Tempel“ besuchen, Japans meistfotografierte Attraktion. Im Zentrum der japanischen Hauptinsel Honshu liegt eines der originellsten Freilichtmuseen der Welt: Meiji-Mura mit rund 40 Originalgebäuden aus der Meiji-Zeit. Außerdem gibt es eine historische Straßenbahn und eine kleine Dampfbahnstrecke mit Originalfahrzeugen aus dem 19. Jahrhundert. Und ganz im Westen Japans begegnet man einer richtigen „Lady“. Diese „Lady“ oder „edle Dame“, wie die Japaner die elegante Dampflokomotive C 57 1 nennen, ist eigentlich im Dampfmuseum Umekoji zu Hause, zieht aber seit rund 30 Jahren den Touristen-Zug auf der Yamaguchi-Linie zwischen der Hafenstadt Shin-Yamaguchi und dem traditionellen Bergstädtchen Tsuwano. (Text: arte)
Die Schweizer Lötschbergbahn, die auf einer Strecke zwischen Bern und Mailand fährt, ist eine der wichtigsten Bahnverbindungen über die Alpen. Die Route führt von Spiez im Berner Oberland über das Lötschbergmassiv in das Tal der Rhone, nach Brig im Wallis. Alle paar Minuten fährt ein Güter- oder Fernschnellzug vorbei und windet sich durchs Gebirge. So gestaltet sich der große Alpenverkehr, bevor der neue Basistunnel den Hochbetrieb über die Bergstrecke ersetzten wird. Mit Tempo 200 soll es durch die Alpen hindurchgehen. Der erste der beiden großen Schweizer Alpen-Basistunnel ist seit 2007 fertig. Der Transitverkehr, der bisher über die atemberaubende Bergstrecke lief, rast nun mit Höchstgeschwindigkeit durch den 34 Kilometer langen Lötschbergtunnel. Die Bergstrecke weicht somit einer unterirdischen Flachlandbahn, die den hohen Anforderungen eines modernen Alpen-Transitverkehrs entspricht. Historisches Filmmaterial stellt die Geschichte dieser spektakulären Strecke vor und gibt Einblicke in die Bauarbeiten und die Schönheiten dieser fast 100 Jahre alten Alpenstrecke. Auch künftig kann die malerische Strecke noch genossen werden: Ein Drittel des Güterverkehrs und einige Personenzüge sollen auch weiterhin die atemberaubende Bergstrecke passieren. (Text: arte)
Dieser Teil der Reihe stellt ein eher unbekanntes, aber wunderschönes Land Europas vor – Finnland. Entlang der Schienen ist eine Handvoll Eisenbahnfreunde unterwegs, um Finnlands Süden, Osten und Westen zu erkunden. Rund 2.000 km legen sie auf ihrer neuntägigen Reise zurück. Die meiste Zeit ist die Gruppe in einem hellblauen musealen Schienenbus unterwegs. Zweck der Reise ist, so viele Bahnlinien wie möglich abzufahren und unzählige Stichstrecken zu erkunden, die für den normalen Zugverkehr nicht befahrbar sind. Als Kulisse dienen zahllose Seen und unendliche Wälder. Stationen sind faszinierende Städte und weite Landschaften, die einsamer nicht sein könnten. Die Reise beginnt in Helsinki und führt zunächst entlang der Südküste Finnlands in Richtung Karelien. Die Gruppe besucht Grenzbahnhöfe zu Russland und macht Halt auf der östlichsten Schiene im Streckennetz des europäischen Festlands. Von Osten geht es quer hinüber an die Westküste in die größte Stadt im europäischen Norden, nach Oulu und anschließend über Tampere und Turku zurück in den Süden. Am Ende der Finnlandreise lädt die Jokioinen-Schmalspurbahn zu einer Dampfzugfahrt auf historischen Spuren ein. Hier erlebt man Temperaturen von sieben bis 27 Grad, graue und kalte Tage und sonnendurchflutete Abende – einen richtigen Finnlandsommer eben. (Text: arte)
In Beyoglu, dem modernen Stadtteil Istanbuls, steht das Luxushotel Pera Palas. Früher logierten hier die noblen Gäste des Orientexpress und verbrachten die letzte Nacht vor ihrer Reise ins Abendland. Heute fahren leider keine Dampfzüge mehr auf der alten Orientbahn. Doch jetzt hat sich Filmemacher Alexander Schweitzer auf ein besonderes Abenteuer eingelassen: eine Fahrt von Istanbul nach Bratislava in Zügen, die nur von Dampflokomotiven gezogen werden. In Bulgarien schlängelt sich ein dampfendes Schmalspurbähnchen das Rhodopengebirge auf 1.200 Meter hinauf. Ebenso beeindruckend präsentiert sich Serbien. Jenseits der Krisenberichterstattung bietet dieses meist unbeachtete Balkanland viele interessante Eisenbahnstrecken mit beeindruckenden Schluchten, zahllosen Tunnels und steilen Felswänden. Ab Belgrad, über die ungarische Hauptstadt Budapest bis in die slowakische Metropole Bratislava, ist die Donau viele Hundert Kilometer lang treue Reisebegleiterin. Immer mal wieder führen die Gleise direkt am Ufer entlang oder über den Strom hinweg. Eine Reise mit dem Dampfzug durch diesen Teil Europas ist gleichzeitig auch eine Begegnung mit der Vergangenheit, mit einer Zeit, als die Bahnlinien noch die k.u.k.-Monarchie durchquerten. (Text: arte)
Die Cevennenbahn ist Teil der kürzesten Verbindung zwischen Paris und dem Mittelmeer. Sie ist 300 Kilometer lang und eine der interessantesten Gebirgsstrecken Frankreichs. Der landschaftlich schönste und eisenbahntechnisch anspruchsvollste Abschnitt befindet sich zwischen Langeac und Langogne. Im Sommer fährt auf dieser 67 Kilometer langen Trasse einmal am Tag ein Touristenzug durch die Gorges de l’Allier. Die reine Bergstrecke zählt 51 Tunnel und 16 Viadukte und überwindet 400 Höhenmeter. Auf seinem Weg hält der Zug auch in Monistrol d’Allier. Hier kreuzt der berühmte Jakobsweg die Eisenbahnlinie. Im nahen Le Puy en Velay treffen sich die Pilger aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz auf ihrem Weg durchs Zentralmassiv nach Santiago de Compostela. Die Bahn schlängelt sich entlang des Allier. Der Fluss war einst reich an Lachsen, so dass der Fisch früher Hauptnahrungsmittel in der Region war. Heute müssen die Fische hier in Europas größter Lachsaufzucht heranwachsen. (Text: arte)
Vor gut 100 Jahren begannen die Bauarbeiten für eine der spektakulärsten Bahnstrecken in den Alpen. Die Karwendelbahn führt vom österreichischen Innsbruck hinauf nach Seefeld. In Mittenwald befindet sich der erste Bahnhof in Deutschland. Hier besucht Alexander Schweitzer einen Geigenbauer. Denn Mittenwald hat eine lange Geigenbautradition. Auch der höchste Schnellzugbahnhof Deutschlands liegt an dieser Strecke – im 903 Meter hohen Klais. Garmisch-Partenkirchen, Austragungsort der Olympischen Winterspiele von 1936, ist Umsteigebahnhof in die Bayerische Zugspitzbahn. Sie bringt ihre Fahrgäste auf Deutschlands höchsten Berg. Von hier hat man einen herrlichen Blick nach Tirol, ins Außerfern, nach dem eine weitere Bahnlinie benannt ist. Die Außerfernbahn beginnt in der Allgäu-Metropole Kempten und führt entlang des hügeligen Alpenvorlandes über Pfronten nach Reutte, dem Hauptort des Außerferns. Von dort führt die Reise wieder nach Garmisch-Partenkirchen zurück. Am Starnberger See vorbei geht die Fahrt bis nach München, dem Zielpunkt der Reise. Vor allem im Winter bietet diese Eisenbahnfahrt einen einmaligen Genuss. (Text: arte)
Angefangen hat die Rotterdamsche Tramweg Maatschappij, kurz RTM genannt, im Jahr 1878 als Pferdestraßenbahn in Rotterdam. 20 Jahre später wurde unter dem gleichen Namen eine dampfbetriebene Überlandlinie gegründet, die ihr Schmalspurnetz nach und nach über das Festland und die Inseln südlich von Rotterdam ausbreitete. RTM-eigene Fähren brachten die Bahnpassagiere von Insel zu Insel. 1953 brach über die Küste der Provinzen Südholland und Zeeland eine gewaltige Sturmflut herein, die auch die Bahn vielerorts zerstörte. Zum Schutz gegen die Nordsee wurden im Rahmen des Deltaplans Abschlussdeiche zwischen den Inseln errichtet, um erneute Flutkatastrophen zu verhindern. Mit diesen Deichen kam das Ende der RTM, denn Autostraßen verbinden jetzt die Inseln miteinander. 1966 wurde der Eisenbahnverkehr eingestellt. Eisenbahnenthusiasten versuchten, möglichst viele Bestandteile aus dem RTM-Fahrzeugpark zu retten. Heute ist die Stiftung in Ouddorp auf der Insel Goeree-Overflakkee zu Hause und betreibt auf einer eigenhändig gebauten Strecke über den Brouwersdam zwischen der Nordsee und dem Grevelingenmeer einen Museumsbahnbetrieb mit Originalfahrzeugen. (Text: arte)
Eine der schönsten Eisenbahnstrecken Sloweniens ist die Transalpina zwischen dem heute italienischen Triest und dem slowenischen Nova Gorica und deren weiterer Verlauf auf der sogenannten Wocheinerbahn bis nach Jesenice. Vor gut 100 Jahren wurde diese Gebirgsbahn gebaut, um im damaligen Gebiet der k.u.k.-Monarchie die österreichische Hauptstadt Wien mit dem Adriahafen Triest zu verbinden. Auf italienischer Seite fahren heute nur noch wenige Sonderzüge. Der knapp 100 Kilometer lange slowenische Teil der Strecke trägt Lokalbahn-Charakter. In dieser äußerst reizvollen Landschaft werden heute auch Dampfzugfahrten angeboten. Die Reisenden „erfahren“ die herrliche Landschaft des Isonzo und der Julischen Alpen und machen auch Halt am – bei Touristen sehr beliebten – Wocheiner See und in Bled, einem Tourismusmagnet Sloweniens. (Text: arte)
Verschiedene Museumsbahnvereine wie „Musi Neri“ und „Italvapore“ kümmern sich mit Unterstützung durch die italienische Staatsbahn um Restaurierung, Wartung und Reparatur historischer Lokomotiven und setzen sie auf verschiedenen Strecken im Land wieder in Betrieb. So geht es auch in einem Sonderzug mit wechselnden Zugpferden in die Toskana. Zum Auftakt zieht ein deutsch-österreichisches Dampfgespann die Wagen den Brennerpass hinauf. Elektrisch geht’s weiter durch Südtirol bis Trient. Auf dem Reiseplan stehen so verheißungsvolle Namen wie Val Sugana, Vicenza und Faentina, Strecken und Städte auf dem Schienenweg in eine der reizvollsten Landschaften Europas. Höhepunkt für die Eisenbahnfreunde ist die Begegnung mit der legendären Franco-Crosti-Lokomotive und für die Kulturinteressierten unter den Passagieren wird der Aufenthalt in Siena, der schönsten Stadt in der Toskana, der Höhepunkt sein. Von dort geht es dampfgetrieben weiter in die Crete Sienese, in den Weinkeller Italiens. Von hier kommen Chianti und Montepulciano sowie der Brunello di Montalcino. Zum Abschluss der Reise bringt der Dampfsonderzug seine Fahrgäste nach Rimini an die Strände der Adria. Einsam und verlassen liegen sie im zauberhaften Licht eines sonnigen Oktobertags (Text: arte)
Trotz strahlendem Sonnenschein herrscht beißende Kälte im Erzgebirge. Ideales Wetter für die Passagiere eines Sonderzuges, der für ein langes Wochenende kreuz und quer auf den Höhen zwischen Deutschland und Tschechien unterwegs ist. Er fährt auch auf Strecken, die für den Normalverkehr längst geschlossen sind. Sechs verschiedene Dampflokomotiven bringen die Atmosphäre der 70er und 80er Jahre zurück, als es hier noch mächtig dampfte. Der Zug fährt über die größte Ziegelsteinbrücke der Welt, das Göltzschtalviadukt und über das Markersbacher Viadukt. Er überquert den Kamm des Erzgebirges, rollt mit einem Doppelpack tschechischer Dampfloks an der Spitze durchs Egertal und erreicht das ehemals mondäne Karlsbad, heute Karlovy Vary. Über Pernink, die höchste Bahnstation des Erzgebirges, geht’s hinab ins Lößnitztal auf den erzgebirgischen Semmering. Im Eisenbahnmuseum Chemnitz-Hilbersdorf sind zahlreiche Raritäten sächsischer Bahngeschichte zu bewundern. Und zum Abschluss der Dampflokreise laden zwei Schmalspurbahnen zu einem Ausflug in die Bimmelbahnromantik. Auf der Fichtelbergbahn zwischen Cranzahl und Oberwiesenthal und auf der nur wenige Kilometer entfernten Pressnitztalbahn fühlt sich jeder Besucher zurückversetzt in original königlich-sächsische Zeiten. (Text: arte)
„Wer über das Meer kommt, will uns bestehlen“, lautet ein sardisches Sprichwort. Doch heute kommen vor allem Touristen übers Meer nach Sardinien und geben hier ihr Geld aus. Einige erkunden die Mittelmeerinsel mit der Eisenbahn. Dafür eignen sich besonders die landschaftlich reizvollen Schmalspurstrecken, auf denen der „Trenino verde“, der kleine grüne Zug, entlang zuckelt. Schon der englische Schriftsteller D. H. Lawrence macht im Jahr 1919 diese Reise und notiert in seinem Tagebuch: „Es ist eine närrische Eisenbahn. … Sie rattert durch Berg und Tal, nimmt gelassen die schärfsten Kurven; nicht wie das eine richtige große Eisenbahn tut, sondern mit einem tiefen Grunzen wendet sie sich und stänkert durch den Tunnel, rennt wie ein keuchendes Hündchen die Hügel hinan, tut einen Rundblick, saust in eine andere Richtung davon und schleift uns alle bedenkenlos hinter sich her.“ Daran hat sich bis heute nichts geändert. Die Reise beginnt in Pálau im Nordosten Sardiniens. Der Zug fährt in die Barbagia, jene wilde, unzugängliche Gegend, in der einst maskierte Banditen zu Hause waren und Reisende überfielen. Die Räuber lebten zurückgezogen in den Bergen. Das wohl berühmteste Banditendorf war Orgosolo, das heute für seine „murales“, seine politischen Wandmalereien, bekannt ist. Feinschmecker können beim Fang und der Zubereitung der „bottarga di muggine“ des „Sardischen Kaviars“ zuschauen. Eine Designerin macht aus Kork Kleider und Schuhe. Und in den Bergen hört man den „canto a tenore“, einen melancholischen Gesang, der unter dem Schutz der UNESCO steht. Die UNESCO wacht auch über die Nuraghen genannten Turmbauten, die das Wahrzeichen Sardiniens sind. Im Süden der Insel geht dann die Reise zu Ende.
Ägypten ist bekannt für seine Altertümer. Doch kaum jemand weiß, dass in dem nordostafrikanischen Land auch die älteste Eisenbahnstrecke des Kontinents verkehrt. Die Bahn zwischen Alexandria und Kairo wurde in Teilstücken bereits 1854 eröffnet. Durchgängig befahrbar war die „Eisenbahn der Pharaonen“ zwei Jahre später. Sie führt durch das Nildelta, den bevölkerungsreichsten Teil Ägyptens. Mit ihr lässt sich das Land jenseits der Tourismushochburgen entdecken. Ausgangspunkt ist Alexandria, die berühmte Hafenstadt am Mittelmeer. Hier steht die Bibliotheca Alexandrina, die Nachfolgerin der berühmtesten Bibliothek der Welt. Mit Regelzügen, die das fruchtbare Nildelta durchqueren, lässt sich Tanta erreichen. Die Stadt ist bekannt für ihre Moschee, zu der jährlich Tausende Pilger mit der Bahn anreisen. Nach diesem Zwischenstopp erreicht die Bahn Kairo. Die Pyramiden von Gizeh sowie eine Nilfahrt mit einer Feluke, einem Segelboot, sind unerlässliche Programmpunkte. Danach führt die Reise Richtung Osten zum Roten Meer, in dem sich sogar nach einer untergegangenen Dampflokomotive tauchen lässt. In Ismailia am Sueskanal kann man beobachten, wie sich riesige Schiffe durch die 162 Kilometer lange Wasserstraße schieben. Die Eisenbahn führt direkt neben dem Kanal entlang. Endpunkt der Reise ist Port Said am Mittelmeer, wo sich auch die Einfahrt des Suezkanals befindet. Die Statue in Form einer ägyptischen Bäuerin mit Fackel, die einst geschaffen wurde, um den Schiffen den Weg in den Kanal zu weisen, konnte von Ägypten letztlich nicht finanziert werden und steht heute als weltbekannte Freiheitsstatue im Hafen von New York.
„Eisenbahnen sind der Garant des zivilisatorischen Fortschritts“, sagte Mustafa Kemal Atatürk, der Gründer der modernen Türkei, vor bald einem Jahrhundert. Wie sieht eine Reise mit dem Zug durch die Türkei heute aus? Ausgangspunkt ist der Bahnhof Haydarpasa in Istanbul. Auf den Gleisen der ehemaligen Bagdadbahn geht es fast 1.900 Kilometer Richtung Osten. Die Strecke führt quer durch das Land bis zum Vansee, dem größten See der Türkei, nicht weit entfernt von der Grenze zum Iran. Unterwegs treffen althergebrachte Traditionen auf eine moderne Türkei. Auch in der Hauptstadt Ankara ist dieser Spagat spürbar. Die moderne Glasarchitektur und das Strammstehen der Schüler beim Singen der Nationalhymne sind beides Facetten der Türkei von heute. Von Ankara aus geht die Reise im Trans-Asia-Express weiter, einem Zug, der Istanbul mit Teheran verbindet. Er führt vorbei an schneebedeckten Bergen und durchquert im Kurdengebiet auch das „Tal des Todes“. Östlich von Elazig wird der Zug von Sicherheitsleuten bewacht. In der Region ist die PKK aktiv, es kommt immer wieder zu Anschlägen. Nach Stunden erreicht der Zug den Vansee, der etwa siebenmal so groß ist wie der Bodensee. Hier wird der Zug auf eine Eisenbahnfähre verladen, denn um den See herum führen keine Schienen. Im See soll es übrigens ein Ungeheuer geben, das auf den Namen „Vanessie“ hört. Etwa 90 Kilometer vor der Grenze zum Iran endet die einzigartige Fahrt durch eine Türkei fernab der Touristenströme.
Die Reise durch Australiens Süden beginnt mit einer Fahrt mit dem Heißluftballon über Melbourne, der Hauptstadt des Bundesstaates Victoria. Währenddessen rattert in der Millionenstadt die City Circle Tram, eine historische Straßenbahn aus den 50er Jahren, in einer kostenlosen Sightseeingtour. Rund 40 Kilometer südöstlich von Melbourne verkehrt Australiens beliebteste Dampfeisenbahn „Puffing Billy“ in den Eukalyptus- und Farnwäldern der Dandenong Ranges. Die Passagiere dürfen sogar während der Fahrt die Beine aus dem Zug baumeln lassen. Rund 180 Kilometer östlich von Melbourne liegt Walhalla mit seiner Museumsbahn Walhalla Goldfields Railway. Das ehemalige Goldgräberstädtchen gilt als echter Geheimtipp in Sachen Heimatgeschichte. Eine dritte historische Eisenbahnlinie führt an der wilden Westküste der Insel Tasmanien entlang, Australiens südlichstem Bundesstaat. Die West Coast Wilderness Railway verbindet die Kupferminenstadt Queenstown mit Strahan, einer kleinen Hafenstadt am Macquarie Harbour, quer durch den von der UNESCO geschützten Regenwald Tasmaniens.
Nirgendwo in Europa sind auf so engem Raum so viele Naturschönheiten und gleichzeitig so viele historische Eisenbahnlinien vereint wie in Wales an der Westküste Großbritanniens. Schauplatz der Dokumentation ist der Norden des Landes, der fast zur Hälfte als Nationalpark ausgewiesen ist. In der Gebirgswelt des Snowdonia-Nationalparks fährt seit über 100 Jahren die Touristenbahn Snowdon Mountain Railway. Mit Dampfloks, die noch aus ihren Anfangsjahren stammen, kämpft sie sich per Zahnradantrieb den Mount Snowdon, Wales’ höchsten Berg, hinauf. Weiter im Westen liegt das Tal des Dee. Dort fährt die historische Llangollen Railway, die vor einigen Jahren auf einem kurzen Abschnitt von Eisenbahnliebhabern wiedereröffnet wurde. In der Nähe des Städtchens Llangollen kann man sich auch auf sogenannten Narrowboats über Kanäle fortbewegen, entweder von Pferden gezogen oder motorisiert über eine der größten walisischen Attraktionen, den Pontcysyllte-Aquädukt. Die Schmalspurbahnen Welsh Highland Railway und Ffestiniog Railway wurden einst als Transportwege für die Schieferindustrie in Nordwales gebaut, deren Aktivität seither allerdings stark zurückgegangen ist. Die beiden Bahnlinien wurden jedoch nach zeitweiliger Stilllegung für die immer zahlreicher werdenden Touristen wieder in Betrieb genommen. Der große Traum der privaten Betreiber ist es, die beiden Bahnen zu vereinen. 2011 soll die Welsh & Ffestiniog Railway ihre Passagiere von der Küstenstadt Caernarfon über das walisische Hochland bis zur Hafenstadt Porthmadog bringen und noch ein Stück hinein in den Snowdonia-Nationalpark – 60 Kilometer Schmalspurvergnügen durch alle Landschaftsarten, die Nordwales zu bieten hat.
Der „Ferrocarril Chihuahua al Pacifico“, kurz Chepe, verbindet die Pazifikküste Mexikos mit der Stadt Chihuahua im Nordwesten des Landes und hält sich genau an den Fahrplan. Jeden Morgen um 6.00 Uhr setzt sich der „Primera Express“, der Erste-Klasse-Zug, in Bewegung. Eine Stunde später folgt die „Clase Economica“, die Zweite Klasse. Beide Züge werden von riesigen Dieselloks gezogen. Der Zug klettert von Meeresspiegelhöhe auf 2.400 Meter hinauf in die Berge der Sierra Madre, fährt über 39 Brücken, durch 86 Tunnel und schraubt sich auf Serpentinen und Schleifen in eine unvergleichliche Landschaft. Auf der Fahrt entlang der Barranca del Cobre, der Kupferschlucht, eröffnet sich den Bahnpassagieren das größte Canyon-System der Welt mit Schluchten, die tiefer sind als der Grand Canyon in Arizona. Hier leben die „Raramuri“, ein indigenes Volk, noch heute wie ihre Vorfahren. Die Entstehungsgeschichte des Chepe verlief schleppend. 1861 entstand die Idee, mittels Schiene einen Handelsweg zwischen der mexikanischen Pazifikküste und Texas zu eröffnen. 1897 erfolgte der erste Spatenstich. Von beiden Endpunkten her wurden rund 700 Kilometer Trasse gelegt, doch die mexikanische Revolution brachte das Vorhaben zum Erliegen. Erst 1940 wurde der letzte Streckenabschnitt, der Steilabstieg aus dem Gebirge auf die Ebene vor der Küste, begonnen. 20 Jahre dauerte es, bis dieses Teilstück fertiggestellt war. 1961 fuhr der erste Zug von der Küste im Staat Sinaloa über die Sierra Madre nach Chihuahua im Nordwesten. Der ursprünglich geplante Warentransport hatte längst schnellere Wege gefunden. Dafür kommen jetzt die Bewohner der Gebirgsregion und Touristen in den Genuss dieser aufregenden Eisenbahnstrecke. Zwischen 13 und 16 Stunden Fahrt stehen den Passagieren bevor, aber keine Sekunde Langeweile.
Meer und Berge liegen nah beieinander im Baskenland. Die Landschaft ist unverfälscht und ermöglicht Urlaub fernab des Massentourismus. Die Zugreise führt hauptsächlich durch die Provinz Guipúzcoa und beginnt in deren Hauptstadt San Sebastián. Die Fahrten mit der Regionalbahn führen nach Zumaia und in der Nachbarprovinz Biskaya von Guernika nach Bermeo. Im Tal des Flüsschens Urola liegt Azpeitia, einstiger Betriebsmittelpunkt einer der ersten elektrischen Bahnen in Spanien. Heute befindet sich hier das Baskische Eisenbahnmuseum. Mit seinen vielfältigen Sammlungen ist es einer der wichtigsten Bewahrer der Eisenbahngeschichte in Spanien. Neben den Geschichten um die baskische Eisenbahn gibt es viel über das Baskenland und seine Traditionen zu erfahren, beispielsweise im Sanktuarium des Ignatius von Loyola, dem Gründer des Jesuitenordens. Auf dem Programm stehen auch der Besuch eines Dorffestes mit kirchlichen Prozessionen, baskischem Tanz, Pelota und Steine-Stemmen. Ein Besuch in der Casa Ponsol, dem ältesten Hutgeschäft in San Sebastián, steht ebenfalls an. Dort werden die Baskenmützen verkauft, die in Tolosa hergestellt werden, Spaniens ältester und einziger Baskenmützenfabrik. Bekannt sind die Basken auch für gutes Essen. Im Feinschmeckerlokal „Akelarre“ bereitet Dreisternekoch Pedro Subijana ein siebengängiges Mittagsmenü aus der neuen baskischen Küche zu, abends ist ein Besuch in einer der zahlreichen Pintxo-Bars obligatorisch. Ebenso ein „Muss“ beim Besuch von San Sebastián ist eine Fahrt mit der historischen Standseilbahn hinauf auf den Monte Igueldo. Oben bietet ein kleiner Vergnügungspark Attraktionen wie zu Urgroßmutters Zeiten und die „schönste Aussicht der Welt“ hinab auf die Stadt.
Die Reise beginnt in der Hauptstadt Jakarta, die während der holländischen Kolonialzeit Batavia hieß. Noch heute ist der Großstadtmoloch Jakarta alles andere als schön. Der Schnellzug Argo-Parahyangan, der in den Osten Javas fährt, gehört der Executive-Class an, der indonesischen Luxusklasse, mit einem eigenen Masseur an Bord. Ausgedehnte Reisfelder säumen die Strecke. In der Stadt Yogyakarta finden gerade die Unabhängigkeitsfeierlichkeiten statt, die an die Ausrufung der Unabhängigkeit 1945 erinnern. In Yogyakarta schlug der spätere Präsident Sukarno seine provisorische Hauptstadt auf. Einer der Höhepunkte der Feierlichkeiten ist „Panjat Pinang“, das Betelpalmenklettern. Junge Männer erklimmen elfeinhalb Meter hohe Palmenstämme, die mit reinstem Motorenöl eingerieben sind, um oben an ein Päckchen heranzukommen. In der Nähe von Yogyakarta gibt es auch das berühmte Ramayana-Ballett zu sehen. Es wird seit 1961 als großes Tanzdrama im Prambanan-Tempel aufgeführt. Eisenbahn heißt auf Indonesisch „Kereta api“, Feuerwagen, doch davon gibt es nicht mehr viele. Eine Dampflokomotive gibt es auf der Waldbahn von Cepu zu entdecken. Die Holländer hatten sie einst zum Teakholzabbau benutzt. Auch bei der Zuckermühle Olean fahren noch ab und zu Dampfloks im Rahmen des Zuckerrohrtransports. Im Osten Javas geht es in sogenannten Ekonomi-Zügen weiter. Sie entsprechen etwa der dritten Klasse. Die Züge sind langsamer und halten häufiger. Innen sind sie nicht besonders vornehm, aber hier lernt man das richtige Leben besser kennen. In Kertosono steigen Musiker zu und verdienen ihr Geld während der Fahrt. Vorbei an Tempeln und Kakaoplantagen erreicht man Banyuwangi, den östlichsten Bahnhof Javas. Von hier ist die Nachbarinsel Bali nur noch einen Steinwurf entfernt.
Sankt Petersburg, ehemals Leningrad, ist eine Stadt der Superlative, auch in Bezug auf die Eisenbahn und deren Geschichte. Fünf Hauptstrecken führen mitten in die Innenstadt der russischen Kunst- und Kulturmetropole und verbinden Sankt Petersburg mit der ganzen Welt. Sie enden jeweils im Zentrum der Stadt in historisch und bautechnisch äußerst interessanten Kopfbahnhöfen. Am Finnischen Bahnhof beispielsweise hielt Revolutionsführer Lenin 1917 seine berühmte Rede. Noch heute steht die Lokomotive, mit der er damals vor der Polizei aus der Stadt floh, in einer riesigen Glasvitrine zur Besichtigung auf Gleis 5. Die erste russische Eisenbahnstrecke überhaupt führte von Sankt. Petersburg nach Zarskoje Selo und verband die damalige Hauptstadt Russlands mit dem „Zarendorf“. Nach wie vor ist die bekannte Zarenresidenz, die 1990 von der UNESCO in die Liste des Weltkultur- und Naturerbes der Menschheit aufgenommen wurde, mit der Eisenbahn erreichbar.
Vom Ufer des Michigan Sees bis zum Golf von Mexiko geht die Reise, vom nördlichen Mittleren Westen hinunter in den Süden der USA. Knapp einen Tag dauert die Reise von Chicago nach New Orleans. Die nicht ganz 1.500 Kilometer lange Route wurde jahrzehntelang von der Bahngesellschaft Illinois Central Railroad betrieben, bis der Personenverkehr 1971 auf die staatliche Gesellschaft Amtrak überging. Zur Blütezeit der amerikanischen Eisenbahnen entstand ein Song, der längst zu einem Evergreen geworden ist: „The City of New Orleans“, benannt nach eben diesem Zug, der Chicago mit New Orleans verbindet. Das Lied wurde von Steve Goodman geschrieben und auch aufgenommen, gelangte aber erst in der Version von Folksänger Arlo Guthrie zu weltweitem Erfolg. Der Zug ist heute noch jeden Tag unterwegs. Ausgangspunkt der Reise, die durch größere und kleinere Städte in fünf Bundesstaaten der USA führt, ist die legendäre Union Station. Memphis, Tennessee und Jackson, Mississippi sind die bedeutendsten Städte an der Linie. Städte, die auch musikalisch in vielen Liedern gewürdigt werden. Endstation der Reise ist New Orleans, die Wiege des Jazz.
Auf fast 100 Kilometern Schienenstrecke verbindet die Außerfernbahn das Oberallgäu mit Tirol und Oberbayern. In Kempten, der Metropole des Allgäus, beginnt die Reise im hügeligen Alpenvorland. Hinter Pfronten-Steinach wechselt der Zug nach Österreich. Hier findet sich ein eisenbahnerisches Kuriosum, denn auf dem österreichischen Teil der Außerfernbahn fahren Regionalzüge der Deutschen Bahn. Nachdem der Zug Reutte in Tirol verlassen hat, beginnt das Außerfern, eine ehemals abgeschiedene Gegend, die vor 100 Jahren stark vom Anschluss an die Bahn profitiert hat. Von nun an klettert der Zug mit fast 40 Promille Steigung hinauf nach Lähn, dem 1.106 Meter hohen Scheitelpunkt der Strecke. Danach geht die Fahrt hinunter nach Leermoos. Für die Reisenden entfaltet sich nun das Zugspitzmassiv in voller Pracht. In Griesen erreicht die Bahn wieder Bayern. Der Endpunkt der Außerfernbahn ist Garmisch-Partenkirchen. Von hier aus beginnt die bayerische Zugspitzbahn ihren Aufstieg auf Deutschlands höchsten Berg. Die Außerfernbahn ist eine landschaftlich äußerst reizvolle grenzüberschreitende Eisenbahnverbindung, die sich vor anderen Gebirgsstrecken nicht zu verstecken braucht. (Text: arte)
Wer Kuba einmal anders erleben möchte, abseits der Touristenstrände und All-inclusive-Hotels, der sollte die Karibikinsel per Bahn erkunden. Ganz unterschiedliche Dampf-, Diesel- und Elektrozüge bieten einen eher exotischen Eindruck. Gute Laune und das Improvisationsgeschick der Eisenbahner lassen beim Reisenden den Eindruck entstehenden, mit äußerst wackligen Maschinen in einem Freiluftmuseum herumzufahren. Auf der Strecke über die Insel wird die Hauptstadt Havanna ebenso angefahren wie Santiago de Cuba. Und auch in Guantanamo, berüchtigt für das Gefangenenlager der US-Armee, steht ein Triebwagen für die Reisenden bereit. Selbstverständlich steht auch eine Fahrt mit der letzten regulären Dampflok Kubas auf dem Programm, die in einer Zuckerrohrplantage planmäßig im Einsatz ist. Zahlreiche Abenteuer halten die karibischen Gleise also für Bahnreisende bereit. (Text: arte)
Von Dampfloks angetriebene Eisenbahnen sind auch in Japan längst zu einer Seltenheit geworden. So ist es durchaus etwas Besonderes, mit der Dampfeisenbahn durchs Gebirge in das berühmte Teegebiet von Kawane zu reisen. Die Oigawa Railway, ungefähr 200 Kilometer westlich von Tokio gelegen, kann mit zahlreichen Spezialitäten aufwarten. So sind täglich zwei Dampfzüge im Einsatz. Hinzu kommt ein Zahnradabschnitt, der mit einer E-Lok befahren wird, und eine atemberaubende Streckenführung über einen Stausee, der die Fahrt durch Japans Mitte zu einem wahren Bahnabenteuer werden lässt. (Text: arte)
Über 4.000 Kilometer ist das Streckennetz der Eisenbahn in Norwegen lang. Diese Folge der Dokumentationsreihe durchquert das Land im Hohen Norden in sechs Etappen. Zunächst führt die Nordlandbahn von Norwegens nördlichstem Bahnhof Bodo über den Polarkreis in Richtung Süden nach Trondheim. Die Raumabahn erstreckt sich dann von Dombas aus dem Gebirge bis nach Andalsnes hinab ans Meer. Anschließend folgt eine Fahrt mit der Floi-Bahn auf den Floyen, den Hausberg der Stadt Bergen. Weiter geht es mit dem Schiff ins Sognefjord und zum Aurlandsfjord nach Flam. Auf der vierten Etappe führt die Flambahn am spektakulären Kjosfossen-Wasserfall vorbei nach Myrdal. Daraufhin folgt eine Fahrt mit der Bergenbahn nach Finse in den Nationalpark Hardangervidda. Die letzte Etappe führt abschließend in die Hauptstadt Oslo und bietet eine Fahrt mit dem Krokodil „E1“ ins Eisenbahnmuseum nach Hamar. (Text: arte)
Im Landesinneren der Türkei findet sich immer noch ein Stück ursprüngliche Kultur. Der Kara Tren, der schwarze Zug, der seine Fahrt am Aufstieg zum anatolischen Hochland beginnt, zeigt zum Teil unberührte Landschaften. Die Strecke ist rund 250 Kilometer lang und verläuft zwischen Alasehir, Esme, Usak und Afyon. Sie führt über drei große Stahlträgerbrücken, durch 20 Tunnel und ist reich an Kurven. Eine Besonderheit ist der Felsentunnel bei der alten Wasserstation Türkmentepe. Die Strecke und das Depot Usak sind noch vollständig erhalten – wie zur Dampflokzeit. (Text: arte)
Eine der schönsten Eisenbahnstrecken Sloweniens ist die Transalpina. Gemeint ist damit die Strecke, zwischen dem heute italienischen Triest und dem heute slowenischen Nova Gorica, und deren weiterer Verlauf auf der sogenannten Wocheinerbahn bis nach Jesenice. Vor gut hundert Jahren wurde diese Gebirgsbahn gebaut, um die damals zur k.u.k-Monarchie zählenden Hafenstadt Triest mit der Hauptstadt Wien zu verbinden. Auf italienischer Seite fahren heute nur noch wenige Sonderzüge. Der knapp 100 Kilometer lange slowenische Teil der Strecke hat Lokalbahnflair. Durch die äußerst reizvollen Landschaften des Isonzo und der Julischen Alpen führen auch Dampfzugfahrten mit Stopps am bei Touristen sehr beliebten Wocheiner See und in Bled, dem touristischen Magneten Sloweniens. Die Zugfahrt durch das italienisch-slowenische Grenzland ist gleichzeitig eine Reise in die Zeit der Donaumonarchie. (Text: arte)
Die berühmte Inlandsbahn erschließt auf einer Länge von knapp 1.300 Kilometern das grüne Herz Schwedens. Die Strecke feierte 2007 ihren runden Geburtstag, war es doch im Frühjahr 1907, dass der erste Spatenstich für diese Verbindung durch die endlosen Wälder Schwedens erfolgte. Eine Eisenbahn mitten in der Einsamkeit, die nur durch vereinzelte Ortschaften an der Strecke unterbrochen wird. Doch die bekannteste Eisenbahnlinie des Landes führt in den Polarkreis. Die wohl bedeutendste Firma in Schwedens Norden ist die Minengesellschaft LKAB. Sie besitzt riesige Eisenerzgruben in Kiruna und Gällivare. Lebensader des Betriebes ist die Erzbahn, die die beiden Häfen – Lulea an der Ostsee und Narvik an der Nordsee – miteinander verbindet. Jedes Jahr sind auf dieser Strecke mehr als 7.000 Güterzüge unterwegs. (Text: arte)
An der Grenze zwischen Mittelmeer und Atlantik besticht Marokko durch seine freundlichen Menschen und seine karge Schönheit. Eine facettenreiche Bahnreise führt durch den Nordwesten Afrikas. Stationen sind die großen Städte Marrakesch, Fes und natürlich das durch den gleichnamigen Film mit Humphrey Bogart und Ingrid Bergman weltberühmte Casablanca mit ihren faszinierenden Märkten und Altstadtvierteln. Doch im Mittelpunkt der Reise steht der Wüstenexpress. Von einer Diesellok gezogen, durchstreift er auf einsamen Schienensträngen die unberührte Landschaft entlang der algerischen Grenze und führt vorbei an Nomadenzelten, Datteloasen und malerischen Wüstenstädten. Und zu guter Letzt entführt ein Dromedar den Reisenden in die unendlichen Sanddünen der Sahara. (Text: arte)
Seit jeher wirkt das Berchtesgadener Land, der südöstlichste Zipfel Deutschlands, wie ein Magnet auf die Menschen. Die Schönheit der Natur mit Watzmann und Königssee ist verantwortlich für diese besondere Anziehungskraft. Anfangs kamen die Menschen mit Pferdekutschen, doch durch den Bau der Bahnlinien begann ein regelrechter Besucheransturm. Eine der wichtigen Strecken befindet sich zwischen Freilassing und Bad Reichenhall. Der alten Saline dort verdankt Bad Reichenhall seinen einstigen Reichtum und den Bahnanschluss. Von hier aus führt die Strecke über den steilen Hallthurmpass weiter nach Berchtesgaden. Die Gegend mit Watzmann und Königssee war schon früher eine Art Naherholungsgebiet für die Bewohner des nahen österreichischen Salzburg. Diese bauten später eine zweite Bahnstrecke direkt nach Berchtesgaden, die weiter bis zum Königssee führte. In einer Nacht- und Nebelaktion wurde die Strecke im Jahr 1939 jedoch dem Erdboden gleichgemacht. So ist die Zugreise durchs südliche Bayern auch eine Spurensuche und die Suche nach dem Bahnecho vom Königssee. (Text: arte)
Inmitten der Irischen See liegt eine Insel, die nicht nur die Herzen von Motorradfans, sondern auch von Freunden der Eisen- und Straßenbahn höher schlagen lässt. Es handelt sich um die Isle of Man. Da zuckelt eine Straßenbahn durch die Hauptstadt Douglas, gemächlich, weil nur von einem PS angetrieben. Und der höchste Berg des Landes, der Snaefell – immerhin über 600 Meter hoch -, wird seit mehr als 100 Jahren von einer elektrisch betriebenen Bahn befahren. Den Nordosten der Insel erreicht man mit einer Überlandstraßenbahn, während der Südosten im Sommer das Dorado der Freunde der Dampfeisenbahnen ist. Und im Osten der Insel liegt an der Manx Electric Railway der Ort Laxey. Hier ist die berühmte „Lady Isabella“ anzutreffen, das mit einem Durchmesser von 22 Metern wohl größte Wasserrad Europas. (Text: arte)
Bei den olympischen Sommerspielen in Tokio im Jahr 1964 wurde er der staunenden Welt zum ersten Mal vorgestellt: der Shinkansen, ein Zugtyp, den es in Form und Geschwindigkeit bis dahin so nicht gegeben hatte. Er war der Vorreiter einer neuen Bahnepoche, der der Schnelltriebwagen. Die japanischen Superzüge erreichten mit ihren 200 Stundenkilometern eine Reisegeschwindigkeit, an die in Europa seinerzeit noch lange nicht zu denken war. Das „eiserne Rückgrat“ Japans, so die wörtliche Übersetzung von „Shinkansen“, breitete sich Stück für Stück auf Japans Streckennetz aus. Heute befahren die Schnellzüge beinahe 2.000 Kilometer und legen bis zu 270 Kilometer pro Stunde zurück. Seit 1964 haben sie inzwischen fast fünf Milliarden Passagiere befördert. (Text: arte)
„Le canari“, Kanarienvogel, so nennen die Bewohner der Cerdagne liebevoll ihren Zug. Er ist in den Farben gelb und rot gestrichen und fährt durch die östlichen Pyrenäen. Rund drei Stunden zuckelt er durch eine atemberaubende Landschaft über Viadukte und durch 19 Tunnel. Dabei überwindet er 1.200 Höhenmeter. Ursprünglich sollte die Bahn die abgeschiedene Gebirgsregion der französischen Pyrenäen mit der Hafenstadt Perpignan am Mittelmeer verbinden. Heute nutzen im Sommer hauptsächlich Touristen den Zug. Doch im Winter kann „le canari“ auch für die Einheimischen überlebenswichtig werden, wenn die Straßen durch Schnee und Glatteis unpassierbar werden. (Text: arte)
Das Tal des Fraser Rivers ist eine der wichtigsten Lebensadern British Columbias, der westlichsten Provinz Kanadas. Auf abenteuerlichen Trassen haben die Ingenieure in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts diese raue und unbehauste Region erschlossen. Und auf den damals verlegten Trassen sind die Züge auch heute noch unterwegs. In dichter Folge drängen sie sich durch enge Täler und dichte Wälder und erklimmen steile Berge. Diese Züge sind für europäische Verhältnisse unvorstellbar lang. 100 Wagen sind keine Seltenheit, und die Container werden dabei häufig sogar doppelstöckig transportiert. Auf dem Weg Richtung Westen liegt auch „Hells Gate“, das „Tor zur Hölle“, ein 34 Meter breiter Engpass, der dem Entdecker Simon Fraser vor 200 Jahren augenscheinlich den Angstschweiß auf die Stirn getrieben hat. Heute schwebt man mit einer Seilbahn über die reißenden Stromschnellen oder überquert sie zu Fuß über eine eiserne Brücke. (Text: arte)
Die Eisenbahnreise führt durch die herrlichen Landschaften Oberitaliens. Mit Dampflokomotiven geht es zunächst durch die südlichen Dolomiten. In der Festspielstadt Verona beginnt eine knapp hundert Kilometer lange Nebenbahn durch die Po-Ebene. Sie führt nach Modena. Am Weg liegen die Städte Empoli, Bologna und mit Siena die schönste Stadt der Toskana. Der Höhepunkt der Sonderfahrt wartet in Florenz. Die hier zum Einsatz kommende Franco-Crosti-Maschine 741.120 ist eine Lokomotive, die den Schornstein auf der Seite hat und jeden Eisenbahnfan aus dem Häuschen geraten lässt. Mit ihr geht es auf die Gebirgsstrecke „Faentina“. Diese einzigartige einspurige Strecke weist stolze 47 Tunnel sowie 167 Brücken und Viadukte auf. Die Fahrt durch Oberitalien endet mit dem Besuch von Ravenna und der Adria-Stadt Rimini. (Text: arte)
Die kürzeste Eisenbahnverbindung zwischen Paris und dem Mittelmeer ist die Cevennenbahn. Ihre 300 Kilometer bilden eine der interessantesten Gebirgsstrecken Frankreichs. Der eisenbahntechnisch anspruchsvollste Abschnitt befindet sich zwischen Langeac und Langogne, eine reine Bergstrecke mit 51 Tunneln und 16 Viadukten. Einmal am Tag fährt auf dem 67 Kilometer langen Abschnitt der Touristenzug „Train touristique des Gorges de l’Allier“, der auch in Monistrol d’Allier hält. Hier kreuzt der berühmte Jakobsweg, auf dem das ganze Jahr über zahlreiche Pilger ins spanische Santiago de Compostela unterwegs sind, die Eisenbahnlinie. Kulinarisch war diese Region früher für ausgezeichneten Lachs berühmt, der als Hauptnahrungsmittel diente. Heute stehen diverse Linsengerichte auf den Speisekarten. (Text: arte)
Blau wie das Meer an der Côte d’Azur kommt er daher, der „Zug der Wunder“. Von Nizza aus schlängelt er sich über atemberaubende Viadukte die französischen Seealpen hinauf nach Tende, dem früheren Tenda nahe der Grenze zu Italien. Daher wird die Strecke auch oft Tendabahn genannt. Es ist eine landschaftlich sehr außergewöhnliche Bahnlinie mit einer ebenso außergewöhnlichen Geschichte. Mehr als 50 Jahre dauerte der Bau der Normalspurbahn. Aufgrund der Streckenführung im französisch-italienischen Grenzgebiet war das Militär an der Planung der Bahn beteiligt. Heute wird der Zug in erster Linie von Pendlern genutzt und natürlich von Touristen, die vor allem vom „Tal der Wunder“ mit seinen rund 3.500 Jahre alten Felsgravuren in den französischen Seealpen angelockt werden. (Text: arte)
Angefangen hat die Rotterdamsche Tramweg Maatschappij, abgekürzt RTM, im Jahr 1878 als Pferdestraßenbahn. Daraus entwickelte sich eine dampfbetriebene Überlandlinie, die ihr Schmalspurnetz nach und nach über das Festland und die Inseln südlich von Rotterdam ausbreitete. RTM-eigene Fähren brachten die Bahnpassagiere von Insel zu Insel. 1953 brach über die Küste der Provinzen Südholland und Zeeland eine gewaltige Sturmflut herein, die auch die Bahntrassen vielerorts zerstörte. Zum Schutz gegen die Nordsee wurde daraufhin der sogenannte Deltaplan entwickelt: Abschlussdeiche zwischen den Inseln verhinderten erneute Flutkatastrophen, konnten allerdings auch für Autostraßen genutzt werden. Der zunehmende Individualverkehr führte dann dazu, dass im Jahr 1966 der reguläre Eisenbahnverkehr auf den Inseln eingestellt wurde. Damals gründeten einige Eisenbahnenthusiasten die „Stichting RTM“. Heute sind die Originalfahrzeuge auf einer eigenhändig gebauten Strecke über den Brouwersdamm zwischen der Nordsee und dem Grevelingenmeer unterwegs – eine Kleinbahnidylle auf dem Damm. (Text: arte)
Eine Acht steht im Mittelpunkt dieser Eisenbahnfahrt. Es geht um die Sarganska osmica, die Museumsbahn von Mokra Gora. Dabei erklärt sich der Namensbestandteil „osmica“, zu Deutsch „acht“, aus der verschlungenen Streckenführung. Um 240 Höhenmeter zu überwinden, schlängelt sich die Bahntrasse in vielen Windungen, Kurven und Schleifen hinauf in ihren heutigen Endbahnhof nach Sargan Vitasi. Ehemals gehörte dieser Streckenabschnitt zur bosnischen Ostbahn, die Sarajevo mit Belgrad verband. 1974 fuhr hier der letzte Zug. 2003 dann der erste der wieder auferstandenen Museumsbahn. Diese ist 15 Kilometer lang und erschließt das Sargan-Gebirge im äußersten Westen Serbiens. Die Schienenreise führt weiter durch das Nachbarland Bosnien-Herzegowina. Mit einer modernen Diesellok geht es durch das Tal der Neretva. Ziele sind Mostar und Sarajevo. Hier fuhr im Jahr 1966 der letzte Schmalspurzug nach Sarajevo. Ein historisches Filmdokument begleitet die Reise des dampfbespannten Abschiedszuges. Noch heute, nun allerdings in Normalspur ausgebaut, gilt diese Strecke als eine der schönsten in Südosteuropa. (Text: arte)
Das kleine ostafrikanische Land Eritrea bietet Touristen eine Eisenbahnstrecke, die zu den schönsten der Welt zählt. Sie verbindet die am Roten Meer gelegene Hafenstadt Massawa mit der Hauptstadt Asmara. Während der italienischen Kolonialzeit sollte Asmara zur schönsten Stadt Afrikas umgebaut werden – natürlich mit Bahnanschluss. So wurde hier 1911 ein Bahnhof der Eritreischen Eisenbahn eröffnet. Die 30er Jahre gelten als Blütezeit der Stadt und der Eisenbahn. Bis zu 38 Züge waren täglich zwischen dem Meer und Asmara unterwegs. Und noch heute findet man überall Zeugen dieser einstigen Glanzzeit, vor allem in der Architektur. Zahlreiche Gebäude in Asmara wurden im Art-déco-Stil errichtet. 1941 besiegten die Engländer im Zweiten Weltkrieg Italien, und Eritrea geriet unter britische Verwaltung. Anfang der 60er Jahre wurde Eritrea dann Teil des Nachbarlandes Äthiopien. Es folgte der längste Bürgerkrieg der jüngeren afrikanischen Geschichte. Mitte der 70er Jahre fuhr dann der letzte Zug auf der Schmalspurbahn, die einst ein Symbol für Eritreas Stärke war. Gleise und Schwellen wurden herausgerissen und dienten dem Bau von Unterständen für die Soldaten. Nach 30 Jahren Bürgerkrieg wurde im Jahr 1993 der Staat Eritrea ausgerufen. Nun begannen auch Eisenbahnbegeisterte, die alte Strecke wieder aufzubauen. Seit 2002 ist sie wieder befahrbar. Doch einen regulären Zugbetrieb gibt es nicht. Einzig Touristenzüge können gechartert werden und dampfen ab und zu hinauf ins abessinische Hochland. (Text: arte)
Kiefernwälder, bezaubernde Heidelandschaften und unendlich viele Seen haben sie bekanntgemacht, die Uckermark im Nordosten Deutschlands. Die Eisenbahn spielt hier nach wie vor eine bedeutende Rolle. Sie bringt Touristen ins dünn besiedelte Land, ist aber auch für den Gütertransport zu und von den wenigen noch vorhandenen Industrieanlagen wichtig. Engagierte Vereine bemühen sich seit langem, stillgelegte Schmalspurbahnstrecken Stück für Stück wieder befahrbar zu machen und der Nachwelt zu erhalten. Der Film porträtiert Menschen, die eng mit der Region verbunden sind und von einer regen Geschichte der lokalen Eisenbahnen berichten. In Pasewalk steht der Besuch eines Eisenbahnmuseums auf dem Programm. Und in Schwedt, bekannt als Standort der chemischen Industrie, lässt sich eine weit verzweigte Werksbahn besichtigen. Abschließend begibt sich das Kamerateam auf Spurensuche und versucht herauszubekommen, was noch übrig ist von der über 100 Jahre alten Karniner Eisenbahnhubbrücke, die einst als Bestandteil der Bahnlinie von Ducherow nach Swinemünde die Überquerung des Peenestroms zur Insel Usedom ermöglichte. (Text: arte)
Von Tokio aus führt eine Bahnlinie über 100 Kilometer in Richtung Westen bis in die durch dichte Wälder und spiegelglatte Seen geprägte Bergregion Hakone. Moderne Züge wie der „Romance Car“ bringen zahlreiche Touristen aus dem In- und Ausland zur Erholung, zur Kur oder einfach nur für eine Sightseeing-Tour in diesen Landstrich. Die meisten Besucher kommen mit der Eisenbahn, die im Land der aufgehenden Sonne eine wirkliche Alternative zum Auto bietet. Besonders geschätzt wird das Naturparadies Hakone von der stressgeplagten Bevölkerung Tokios als Erholungsgebiet. Denn um der Hektik der japanischen Hauptstadt zu entfliehen, bedarf es nur einer in relativ kurzer Zeit zu bewältigenden Bahnfahrt. (Text: arte)
Für die Alpenrepublik Österreich beherrscht eine unbekannte Weite die Region rund um den Neusiedler See. Das Burgenland, auch bekannt für seinen Wein, ist der einzige Teil Österreichs ohne Berge. Hier in der großen Ebene kreuzen sich die Magistralen der Eisenbahn, die nach Ungarn führen, mit verschiedenen Nebenbahnen. Das Flair der k.-u.-k.-Monarchie lässt sich hier im Herzen Europas, wo die beiden Länder aneinandergrenzen, immer noch spüren. Kleine Bahnen sind im kleinen Grenzverkehr unterwegs. Und gleichzeitig entwickeln sich neue Herausforderungen in einem länderübergreifenden Nahverkehr. „Mit dem Zug durch …“ porträtiert die Region sowohl von ihrer nostalgischen als auch von ihrer modernen Seite. (Text: arte)
Die Qinghai-Tibet-Bahn zwischen der chinesischen Provinzhauptstadt Xining und Lhasa in der „Autonomen Region Tibet“ wurde am 1. Juli 2006 eröffnet. Sie gilt als Meisterleistung chinesischer Ingenieurskunst. Über 1.000 Kilometer der insgesamt 2.000 Kilometer langen Strecke mussten komplett neu gebaut werden, davon große Teile über Dauerfrostboden, der im Sommer an der Oberfläche taut. Fast die Hälfte der neuen Bahnlinie verläuft auf über 4.000 Metern Höhe. Die höchste Stelle bildet der Tanggula-Pass, er liegt 5.072 Meter über dem Meeresspiegel. Niemals zuvor hat eine Eisenbahn solche Höhen erklommen. Die Qinghai-Tibet-Bahn gilt als Prestigeprojekt Chinas, mit dem die Chinesen ihren Einfluss und die Kontrolle über Tibet verstärken wollen. Die Bahnreise durch zwei Kulturen beginnt in Peking, 4.000 Kilometer von Lhasa entfernt, und endet zu Füßen des Potala-Palastes in der einstigen Hauptstadt des früher unabhängigen Tibets. Die Aufnahmen stammen aus dem Herbst 2006, bevor in Tibet politische Unruhen begannen. (Text: arte)
Vor 125 Jahren wurde die Arlbergbahn zwischen Bludenz und Landeck eröffnet. Die für Österreich wichtige Transitstrecke in Ost-West-Richtung verbindet Vorarlberg mit Tirol. Zur Zeit ihres Baus galt sie als technische Meisterleistung. Damals entwickelte sich sogar eine Art „Baustellentourismus“. Jeder wollte die riesige Baustelle mit ihren zeitweise 15.000 Arbeitern bestaunen. Herzstück der Trasse war und ist der mehr als zehn Kilometer lange Arlbergtunnel. Einer der Gründe für den Bau der Bahn war die Abgeschiedenheit Vorarlbergs vom Rest der habsburgischen Monarchie. Die Überquerung des Arlbergpasses stellte vor allem im Winter ein großes Problem dar. Vorarlberg musste dann über deutsches Gebiet versorgt werden. Die Region war damals bitterarm. Viele Bauern schickten ihre Kinder ins Ausland – sie sind unter der Bezeichnung „Schwabenkinder“ bekannt. Mit der Bahn kam aber dann der Wohlstand ins Tal. Als Arbeiter, Bahnbeamte und später als Skilehrer fanden viele Menschen ein Auskommen. Noch heute wird der Verkehr auf der Strecke im Winter von der Natur bestimmt. Täglich fahren 70 Züge auf der Arlbergbahn. Neben dem Güterverkehr spielt auch der Personenverkehr eine wichtige Rolle. Vor allem Skiurlauber nutzen die Bahn, um in den begehrten Urlaubsort St. Anton zu gelangen. (Text: arte)
Der Großstadthektik von Nizza entkommt man am besten mit dem „Train des Pignes“, dem Pinienzapfenzug. Vom „Gare de Provence“ führt die landschaftlich reizvolle Reise über unzählige Viadukte und durch Tunnels hinauf in das Voralpenstädtchen Digne-les-Bains. Für die 150 Kilometer lange Strecke, die zu den schönsten Frankreichs gehört, benötigt der Zug dreieinhalb Stunden. Der Legende nach ist die Langsamkeit auch der Grund für den außergewöhnlichen Namen. Während der Fahrt soll es möglich gewesen sein, Pinienzapfen zu sammeln. Es wird aber auch erzählt, dass die Dampflokomotiven früher mit Pinienzapfen befeuert wurden. Noch heute fährt auf dem Teilstück zwischen Puget-Théniers und Annot an den Sonntagen im Sommer ein Dampfzug. (Text: arte)
Die Indische Eisenbahn ist Asiens größter Bahnbetrieb und der zweitgrößte der Welt. Allein im Süden des Landes sind jährlich 600 Millionen Menschen per Bahn unterwegs. Dort kümmert sich die Southern Railway um den Verkehr. Ihr Hauptsitz und Hauptstadt des südindischen Bundesstaates Tamil Nadu ist Chennai, das ehemalige Madras. Im Bahnhof Egmore Station, auch bekannt als „Tor zum Süden“, beginnt eine über Tausend Kilometer lange Reise bis zum südlichsten Punkt des indischen Kontinents. Auf dem Weg liegen berühmte Tempelstädte wie Mamallapuram und Madurai und die Hauptstadt des ehemaligen Französisch-Indien, Pondicherry. In Kanchipuram haben handgewebte Seidensaris, ohne die keine betuchte Inderin heiraten möchte, Tradition. Und in der Region Chettinad stehen unzählige Prachtbauten des einst unermesslich reichen Kaufmannsclans der Chetti. Inder aus allen Landesteilen sind in Tamil Nadu auf Pilgerreise, beispielsweise nach Rameswaram, dem wichtigsten Wallfahrtsort des Hinduismus. Aber auch die Southern Railway selbst ist bemerkenswert, so die Eisenbahnknotenpunkte mit ihren Expresszügen oder das berühmteste Ausbesserungswerk der indischen Eisenbahn, die Golden Rock Workshops. Seit 1897 werden hier Wagen und Loks repariert, neuerdings stellt man auch neue Dampflokomotiven her. Eisenbahnerischer Höhepunkt ist die Fahrt über die spektakuläre Pamban-Brücke, die 1914 als erste indische Eisenbahn-Seebrücke gebaut wurde. Ein Erlebnis ist auch der Abstecher von der in Indien üblichen Breitspurbahn auf die letzte Meterspurbahn in Südindien, ein wackeliges Vergnügen, das in Karaikudi beginnt. Die gesamte Reise endet an dem Punkt, an dem der bengalische Golf und das Arabische Meer zusammentreffen und Reisende aus aller Welt einen der schönsten Sonnenuntergänge, die die Erde zu bieten hat, bestaunen können. (Text: arte)
Die Mittelmeerinsel Korsika gilt als Wander- und Badeparadies. Zusätzlich zu ihren topografischen Reizen hat sie ein Vergnügen zu bieten, das einzig und allein dem menschlichen Pioniergeist zu verdanken ist. Vor über 120 Jahren wurde quer über die Insel eine Schmalspurbahn mit spektakulärer Streckenführung gebaut. „U trinighellu“, „der Zitternde“ nennt der korsische Volksmund den Zug wegen seiner Holprigkeit. Auf über 230 Kilometern verbindet die eingleisige Meterspurbahn die Hafenstadt Bastia an der Ostküste mit der Hafenstadt Ajaccio an der Westküste und mit Calvi an der Nordküste. Um die zerklüftete Bergwelt befahrbar zu machen, mussten unzählige Tunnel durch den Fels gebohrt und Viadukte über Täler und Schluchten angelegt werden. Das kühne eisenbahntechnische Abenteuer begann 1878. Selbst der große Ingenieur Gustave Eiffel hatte es sich damals nicht nehmen lassen, einen Entwurf für die 140 Meter lange und 80 Meter hohe Ponte Vecchio zu machen. Gut 20 Jahre dauerte es, bis die gesamte Bahn befahrbar war. Der Bau einer Linie südwärts entlang der Ostküste nach Porto Vecchio dauerte sogar fast 60 Jahre. Diese Linie wurde während des Zweiten Weltkrieges von den Deutschen zerstört, danach stillgelegt und abgebaut. Der Film erzählt die wechselvolle Geschichte der korsischen Eisenbahn, deren Schicksal bis in die heutige Zeit recht ungewiss ist. Doch bislang bringt „u trinighellu“ die Reisenden auf schnellen Schienen über die Insel und zu den typisch korsischen Geschichten: zu freilebenden Wildschweinen und zur Frischkäse-Spezialität „Brocciu“, zum „ältesten Lebensmittelgeschäft Europas“ und zum „kultigsten Wanderweg Frankreichs“, dem GR 20. Und immer wieder lernt man Korsika auch als musikalische Insel kennen; selbst der Zug hat hier ein eigenes Lied. (Text: arte)
Eine Fahrt mit dem California Zephyr ist der amerikanische Eisenbahnklassiker schlechthin. Der Zug, benannt nach dem mythologischen Gott des Westwindes, rollt von der San Francisco Bay quer durch die USA nach Chicago – 4.000 Kilometer in 54 Stunden. Die Fahrt durch sieben Bundesstaaten beginnt in Emeryville bei San Francisco und führt zunächst nach Sacramento. Ganz in der Nähe brach einst der legendäre Goldrausch in Kalifornien aus, der auch Anstoß für die Bahnlinie war. Bald darauf muss der Zug die Gebirgskette der Sierra Nevada überwinden. 9.000 Chinesen bauten die Strecke über den Donner Pass, benannt nach einem Siedlertreck, der hier 1846 vom Winter überrascht wurde. Etwa die Hälfte der Siedler überlebte, angeblich durch Kannibalismus. Die Strecke führt weiter über Reno nach Elko. In den Bergen befindet sich eine der größten Goldminen der westlichen Welt. Am nächsten Tag hält der Zug in Glenwood Springs, Colorado. Der Legende nach wurde hier der Teddy Bär geboren. Der California Zephyr schlängelt sich nun durch atemberaubende Canyons die Rocky Mountains hinauf. Auf gut 2.800 Meter Höhe ist im Moffat-Tunnel der Scheitelpunkt der Strecke erreicht. Danach geht es bergab nach Denver. Die Reise führt durch den Mittleren Westen, den „Brotkorb der Nation“. Im Theater von Omaha begann einst Henry Fonda seine Karriere, und in Des Moines kann man lernen, wie Präsidenten gemacht werden. In Burlington überquert der California Zephyr den Mississippi, den Grenzfluss zwischen Iowa und Illinois. Und vor den Toren Chicagos, der Endstation der Reise, befand sich einst das Gelände der Firma Pullman. Hier wurden die Waggons des legendären Orient Express gebaut. (Text: arte)
„Ultimo rincón del mundo“, letzter Winkel der Welt, so nennen die Chilenen ihr Land. Sie sind allerdings sehr stolz auf ihre Eisenbahn, unter anderem, weil ihr berühmter Literaturnobelpreisträger Pablo Neruda Sohn eines Eisenbahners ist. Sogar ein Eisenbahnmuseum ist nach ihm benannt. Einige Gedichte über die Eisenbahn hat er der Nachwelt hinterlassen. Und so ist immer auch die Poesie eine Begleiterin bei der Bahnfahrt durch Chile. Nach einem kurzen Besuch der Hauptstadt Santiago de Chile mit einem sagenhaften Blick vom San Cristóbal, dem Hausberg der Metropole, beginnt die Fahrt in der Estación Central, dem Hauptbahnhof Santiagos. Die Reise führt durch die Ebene zwischen Küstenkordillere und Anden. Ein kleiner Abstecher in den Nationalpark „Río de Los Cipreses“ gestattet mit etwas Glück den Blick auf Tricahue Papageien, die sogenannten Chilesittiche. Nach 90 Kilometern erreicht man Rancagua. Hier zweigte einst eine Bahn zur Bergarbeiterstadt Sewell ab. Hoch in den Bergen lebten hier bis in die 70er Jahre 15.000 Menschen. Wegen der schwierigen Versorgung wurden sie allerdings umgesiedelt. Seit 2006 gehört die Geisterstadt zum UNESCO-Welterbe. Weiter geht die Fahrt auf der schnellsten Bahnstrecke Südamerikas mit 140 Stundenkilometern. Nach 250 Kilometern erreicht man Talca. Hier kann der Reisende umsteigen in den Buscarril, den letzten Meterspurzug Chiles. Nun beginnt eine bezaubernde Fahrt durch die Weingegend am Río Maule. Der Fluss mündet in Constitución in den Pazifik, und hier ist auch die Endstation des Buscarril. Ein letzter Blick auf die Schönheit des schwarzen Vulkansandes und die Reise endet im „letzten Winkel der Welt“. (Text: arte)
Wer in Israel mit dem Zug fahren möchte, sollte sich auf einiges gefasst machen. Bereits im Bahnhof gibt es Kontrollen, wie sonst nur auf Flughäfen. Überall trifft man auf Soldaten und Soldatinnen, nicht nur, weil sie sämtliche Bahnverbindungen kostenlos nutzen dürfen. Es lohnt sich auf jeden Fall, nach Israel zu reisen und den Staat im Nahen Osten mit der Eisenbahn zu entdecken. Da ist zum Beispiel Jerusalem – Brennpunkt der Weltreligionen, eine Stadt mit jahrtausendealter Kultur, Tempeln und Gemäuern. Doch das Heilige Land hat neben den bekannten biblischen Pilgerorten auch moderne Städte wie Tel Aviv oder Haifa zu bieten. Letztere ist bekannt für die Hängenden Gärten der Bahai – die auch als achtes Weltwunder bezeichnet werden – und ist heute eine moderne Hafenstadt mit der einzigen Untergrundbahn Israels und dem israelischen Eisenbahnmuseum. Der Film bietet eine Spurensuche zur israelischen Eisenbahngeschichte, eine Entdeckungsreise zu Kunst und Kultur, zu Menschen und ihren Erlebnissen. Alles in allem ist es das Porträt eines Landes, das sich seit seiner Gründung in einem stetigen Umbruch befindet. (Text: arte)
Die Länder Kasachstan oder Usebekistan tauchen nur in den Schlagzeilen auf, wenn es um Erdgas oder Erdöl geht, denn diese Bodenschätze besitzen sie reichlich. Über das alltägliche Leben der Menschen in diesen zentralasiatischen Ländern, seit dem Zerfall der Sowjetunion selbstständige, aber autoritär regierte Republiken, weiß man dagegen wenig. Um das zu ändern, sind die Autoren für diese Reportage mehrere Tausend Kilometer mit dem Zug durch Kasachstan und Usbekistan gefahren. Dabei haben sie in den Zügen und in den Städten entlang ihrer Strecke interessante Menschen kennen gelernt und Einblicke in deren Lebensbedingungen gewonnen. Die Reiseroute führt überwiegend entlang der berühmten Seidenstraße mit ihren uralten Handelsmetropolen wie Almaty, Taschkent, Samarkand und Buchara. In den Zentren dieser Städte herrscht heute überwiegend modernes Leben, aber auf den bunten Märkten, in den uralten Basaren und Moscheen kann der Reisende sich dem Gefühl nicht entziehen, auf einer Zeitreise zu sein. Text: NDR
Auf der 2.650 Kilometer langen „Southern Cross Adventure“-Zugreise durchqueren die Reisenden im Shongololo-Express, dem „Tausendfüßler“, das südliche Afrika. Diese 16 Tage dauernde Tour bietet einen eindrucksvollen Überblick über den Süden des Schwarzen Kontinents mit zahlreichen touristischen Höhepunkten. Die Fahrt von den Victoriafällen nach Johannesburg führt durch Simbabwe, Südafrika, Mosambik und Swasiland. Die Reise führt mit dem Shongololo-Express, dem „Tausendfüßler“, wie Eingeborene einst die ersten Züge nannten, die sie erblickten, durch den Süden Afrikas. Der Hotelzug hat heute sogar Kleinbusse für Tagesausflüge an Bord. Große Etappen reisen die Passagiere bequem und entspannt im Zug, später können sie dann ausgeruht Ausflüge genießen; es ist wie eine Kreuzfahrt auf Schienen. Die Wagenausstattung ist nostalgisch und verfügt über einen Speisewagen. Dennoch ist der Shongololo-Express kein Luxuszug, er ist vielmehr ein Zug für „Entdecker“. Die Reisedokumentation nimmt den Zuschauer mit auf eine einzigartige Entdeckungsreise durchs südliche Afrika. Das Reiseprogramm ist reich an Höhepunkten. So erlebt man eine Eisenbahnfahrt über die Victoriafälle und einen Besuch im Chobe Nationalpark in Botsuana. Danach führt die Reise fast 1.000 Kilometer durch Simbabwe, ein bitterarmes Land. Die Reisenden gehen mit jungen Löwen spazieren und besuchen das Grab von Cecil Rhodes. Nach ihm hieß Simbabwe bis zum Jahr 1980 Rhodesien. Auch die „Great Zimbabwe“, eine jahrhundertealte Ruinenstadt, steht auf dem Besuchsprogramm. Diese Ruinen sind das größte präkoloniale Monument südlich der ägyptischen Pyramiden und eine der berühmtesten Leistungen afrikanischer Baukunst. Ein kurzer Besuch in Mosambiks Hauptstadt Maputo bietet eine aufregende Mischung aus Kultur und Architektur. In der Republik Südafrika besuchen die Reisenden außerdem den Kruger Nationalpark und gehen in der alten Goldgräberstadt Pilgrim’s Rest auf Gol
Eine faszinierende Eisenbahnreise in die tief verschneite Welt des höchsten Berges des europäischen Kontinents, so kann man die Reise mit dem „Mont Blanc-Express“ kurz beschreiben. Sie führt rund 55 Kilometer durch das Grenzgebiet zwischen der Schweiz und Frankreich. Ausgangspunkt der spektakulären Eisenbahnfahrt ist das Städtchen Martigny im schweizerischen Wallis. Die internationale Zugverbindung führt über Chamonix bis Saint Gervais-Le Fayet, rund 55 Kilometer durch das schweizerisch-französische Grenzgebiet. Kurz hinter Martigny beginnt der mutige Aufstieg in die wildromantische Trient-Schlucht. Nur dank des Zahnradantriebes ist die schwindelerregende Kletterei über herrliche Gebirgsketten und vorbei an stattlichen Alpendörfern wie Salvan, Les Marécottes und Finhaut möglich. Weiter geht die Fahrt im „Mont Blanc-Express“. An der Haltestelle Le Châtelard-Frontière erreicht der Zug die Grenze zu Frankreich. Auf der Fahrt nach Chamonix, dem Austragungsort der ersten Olympischen Winterspiele im Jahr 1924, schiebt sich immer wieder die überwältigende Ansicht des Mont Blanc ins Bild. Nach einem Zugwechsel steht der Besuch des Mer de Glace, des mit sieben Kilometer Länge längsten Gletschers Frankreichs, auf dem Programm. Hier soll einst Frankenstein sein Unwesen getrieben haben. Von Chamonix aus erreicht man auch die gut 3.800 Meter hohe Aiguille du Midi. Dort beginnt die längste Skiabfahrt der Alpen, die „Vallée Blanche“, ein absolutes Highlight für Skifahrer. Und in Saint Gervais-Le Fayet geht es in die 200 Jahre alten Thermen, bevor der Reisende mit der höchsten Zahnradbahn Frankreichs, dem „Tramway du Mont-Blanc“, ein weiteres Mal dem Mont Blanc ganz nahe kommt. (Text: arte)
Die Fahrt auf der im West-Pazifik vor der chinesischen Küste gelegenen Insel Taiwan führt von der Hauptstadt Taipeh zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten des Landes und in bedeutende Städte, unter anderem in die ehemalige Hauptstadt Tainan mit ihrem berühmten Konfuziustempel. Eine Eisenbahnfahrt über die Insel Taiwan bietet die Möglichkeit, zahlreiche Sehenswürdigkeiten in Augenschein zu nehmen. In der Hauptstadt Taipeh lässt sich das ehemals höchste Gebäude der Welt, der Wolkenkratzer Taipeh 101, besichtigen, außerdem die National Chiang Kai-shek Memorial Hall und der Longshan-Tempel, einer der ältesten und bedeutendsten Tempel Taiwans. Bereits der Bahnhof von Taipeh ist sehenswert. Weitere Stationen der Zugreise sind die ehemalige Goldgräberstadt Jiufen und die Taroko-Schlucht mit ihren 500 tiefen Einschnitten. Kaohsiung, die zweitgrößte Stadt des Landes, ist bekannt für ihre aufwendig gestalteten U-Bahnhöfe. Ganz in der Nähe der Stadt befindet sich das Buddha Gedächtnis Center mit seiner 36 Meter hohen Statue des Religionsstifters. Fort Zeelandia und der Konfuziustempel sind die wohl berühmtesten Sehenswürdigkeiten der früheren Hauptstadt Tainan. Fast ein Jahrhundert lang wurde in Taiwan Zucker verarbeitet. In Xihu ist aus einer ehemaligen Raffinerie ein Museum entstanden, das auch über eine sieben Kilometer lange Museumseisenbahn verfügt. Weitere touristische Höhepunkte auf der Insel sind die Bahnen zum Sonne-Mond-See und zum Berg Alishan. Leider verkehren die Züge auf der Strecke zum Berg Alishan nur noch auf einem kurzen Abschnitt, da die Trasse im Jahr 2009 von einem Taifun zerstört wurde. Am Endpunkt der Fahrt kann man den legendären Sonnenaufgang im Alishan-Gebirge erleben. Seit dem Jahr 2007 sind die beiden größten Metropolen des Landes, Taipeh und Kaohsiung, mit einer 350 Kilometer langen Hochgeschwindigkeitsbahn verbunden, die für diese Strecke nur 96 Minuten braucht. (Text: arte)
Der Süden Englands ist nicht nur reich an unterschiedlichen Landschaften. Hier findet der Eisenbahnfreund auch eine Menge historischer Bahnen, die nicht nur zu verschiedenen Sehenswürdigkeiten und durch herrliche Naturparks führen, sondern selbst ein Touristenmagnet sind. Südengland besitzt eine faszinierende Landschaft mit grünen Weiden und sanften Hügeln, einsamen Mooren und steilen Küsten; die Region bietet aber auch eine Vielfalt historischer Eisenbahnen. Die Reise durch Südengland per Zug beginnt in der Grafschaft Kent auf der Romney, Hythe & Dymchurch Railway. Die Strecke führt durch die sogenannte Romney Marsh direkt an der Kanalküste entlang bis auf die Landspitze Dungeness. Die Loks und Wagen der dortigen Museumsbahn sind im Maßstab 1:3 gebaut. Nicht unweit von ihrem Betriebsmittelpunkt New Romney liegt das Schloss Hever Castle, in dem Anne Boleyn, die zweite Frau Heinrichs VIII., ihre Kindheit verbrachte. Berühmt ist auch die riesige Gartenanlage, die Anfang des 20. Jahrhunderts in der umliegenden Marschlandschaft gestaltet wurde. Nicht weniger berühmt sind die unter Naturschutz stehenden Kalkklippen im angrenzenden Sussex, die durch den Ansturm des Meeres jährlich schrumpfen. Weiter Richtung Osten im einst mondänen Seebad Brighton fährt Volk’s Electric Railway, die älteste elektrische Straßenbahn, am Strand entlang. Ihr Erbauer Magnus Volk konstruierte Ende des 19. Jahrhunderts zum Erstaunen der Bevölkerung und der Badegäste ein zweites bahntechnisches Unikum, das nach dem langbeinigen Spinnentier Weberknecht „Daddy Long Legs“ genannt wurde. Überreste davon gibt heute das Meer nur bei Ebbe frei. Im Landesinneren wurde 1960 nahe dem Städtchen East Grinstead eine der ältesten Museumsbahnen Großbritanniens, die Bluebell Railway, eröffnet. Sie fährt auf Normalspur unter Dampf. Ihr Verein besitzt eine der größten Loksammlungen des Landes. Weiter im Südwesten befindet sich an der Steilküste von Devon die Wasserballastbahn Lyn
Der Zug in die Wolken, wie „El Tren a las nubes“ übersetzt heißt, bringt seine Passagiere in die überwältigende Landschaft der argentinischen Puna. Seine 16-stündige Fahrt beginnt in der Provinzhauptstadt Salta auf 1.600 Metern und führt hinauf in die Andenkordilleren. Höhepunkt der Bahnfahrt ist der Umkehrpunkt hinter dem Viadukt Polvorilla, der sich in einer Höhe von 4.200 Metern befindet und spektakuläre Ausblicke bietet. Ramal C 14 wird in Argentinien die Strecke genannt, die der Zug in den Wolken (El Tren a las nubes) zurücklegt. Sie zählt zu den höchsten und eindrucksvollsten Schienenwegen der Welt. Eröffnet wurde sie 1948 als Güter- und Personenzugstrecke bis an die Grenze zu Chile. Von dort wurde sie bis zur Küstenstadt Antofagasta weitergeführt. Geplant hatte sie der amerikanische Eisenbahningenieur Richard Maury, der noch heute für dieses waghalsige Projekt bewundert wird. Heute verkehrt noch der Touristenzug Tren a las nubes, der seine Fahrgäste mit den nordargentinischen Provinzen Salta und Jujuy bekannt macht. Auf dem Reiseplan steht unter anderem der Besuch der einstigen Kolonialstadt Salta, ihrer Drahtseilbahn und ihres Eisenbahnmuseums. Bei einem Abstecher in die Valles des Chalchaquiès, einer langen Kette von Tälern, geht es in den Nationalpark Los Cardones. Dort stehen Tausende von Kandelaberkakteen – „Wächter“, wie die Einheimischen sie nennen. In einem der Hochtäler werden die vom Aussterben bedrohten Vicunas gezüchtet, eine neben den Lamas und Guanakos wegen ihrer Wolle begehrten Art der „südamerikanischen Kamele“. Unbedingt empfehlenswert ist der Besuch des Weingutes Colomé im höchsten Weinanbaugebiet der Welt. Hier kann man einen Malbec verkosten, dessen Rebstöcke vor über 160 Jahren von Frankreich nach Argentinien verpflanzt wurden. Ebenfalls einzigartig in Colomé ist ein Museum, das eigens für den amerikanischen Künstler James Turrell errichtet wurde. Über die drittgrößten Salzseen der Welt, di
Als ingenieurtechnische Meisterleistung des ausgehenden 19. Jahrhunderts gilt die knapp 110 Kilometer lange Eisenbahnstrecke des Serra Verde Express. Der Zug beginnt in der südbrasilianischen Metropole Curitiba. Die Stadt ist Brasiliens Ökohauptstadt mit der höchsten Lebensqualität des Landes und ist einer der Austragungsorte der Fußball-Weltmeisterschaft 2014. Täglich fährt der Zug durch die Serra do Mar, ein dichtbewachsenes Küstengebirge. Sogar ein Lied wurde nach dieser Zugreise durch den atlantischen Regenwald, einem UNESCO-Weltnaturerbe, benannt. Heute fahren nur noch wenige Personenzüge in Brasilien. So ist diese Reise etwas Besonderes. Häufig nehmen 1.000 Touristen, die meisten davon Brasilianer, den Zug. Die Trassenführung ist wahrlich spektakulär. Sie windet sich durch eine völlig unberührte, zerklüftete Gebirgslandschaft. Der Zug überquert die mit 113 Metern längste Brücke der Strecke, das Viaduto São João, und fährt über das 80 Meter lange Viaduto Carvalho; dabei klebt er förmlich an der Wand. Diese Stelle wird auch Teufelskurve genannt. Bis zu 5.000 Menschen sollen innerhalb der fünfjährigen Bauzeit an Typhus, Malaria und durch Unfälle gestorben sein. Nach knapp 1.000 Höhenmetern erreicht der Serra Verde Express die Hafenstadt Paranaguá am Atlantik – Endstation eines echten Eisenbahn-Abenteuers.
Irland ist ein klassisches Reiseziel mit sanften Hügeln, fruchtbaren grünen Wiesen, zerklüfteten Küsten und malerischen Städtchen. Auf einem perfekten Schienennetz verkehren sowohl historische Dampfzüge als auch moderne Bahnen. So liegt es nahe, Irland per Zug zu entdecken. Ausgehend von Dublin führt die Reise im Uhrzeigersinn durch das Herz Irlands. Entlang der Ostküste geht es zunächst in ein kleines Dorf in den Wicklow Mountains. Hier werden noch heute in der ältesten Weberei Irlands wunderschöne Schals hergestellt. In Waterford besteigen die Fahrgäste dann einen Dampfzug und lassen sich Irlands Bahngeschichte um die Nase wehen. Züge brachten einst auch Auswanderer in die Hafenstadt Cobh. Hier ging die „Titanic“ auf ihrer fatal endenden Jungfernfahrt das letzte Mal vor Anker. Die Reise führt weiter in den Süden Irlands. Die Dingle-Halbinsel gehört zu den schönsten Gegenden der Insel und in den Gewässern vor ihrer Küste fühlt sich seit 31 Jahren der Delfin Fungi sehr wohl. Weiter geht die Fahrt nach Galway, einer Studentenstadt, die neben einer ausgeprägten Pub-Kultur ein weiteres Erbe pflegt: Hier soll James Lynch seinen Sohn erhängt haben. Von dieser Legende leitet sich das Wort Lynchjustiz ab. Entlang riesiger Torffelder wird die Mitte der grünen Insel erreicht. In der Nähe von Athlone steht die wohl schönste Klosterruine Irlands: Clonmacnoise. Nicht weit davon entfernt lädt noch die Kilbeggan Distillery zu einem Besuch ein. Sie ist die dienstälteste Whiskey-Destillerie Irlands und nur einen Katzensprung von Dublin entfernt.
Die Strecke führt auf einer der beiden noch funktionierenden Eisenbahnlinien Madagaskars von Fianarantsoa im Hochland hinab nach Manakara an die Ostküste. Unzählige Male sind die Gleise von Zyklonen verwüstet und danach mühevoll wieder aufgebaut worden. Für viele Einheimische ist die Bahn die einzige Möglichkeit, von den Bergen in eine Stadt zu kommen. Deshalb ist die zweite Klasse regelmäßig überfüllt, wenn sich die alte Diesellok auf den rund 14 Stunden langen Weg macht, dreimal die Woche an die Küste hinab, dreimal die Woche ins Hochland hinauf. Eine Fahrt in den betagten Waggons des „Dschungelexpress“ bedeutet „Madagaskar pur“. Es geht vorbei an den einzigen Teeplantagen der Insel, am See Sahambavy, einem Wochenendziel der reicheren Bergbewohner, vorbei an unzähligen Reisterrassen und Wasserfällen. Der Zug fährt entlang des Flusses Faraony und ermöglicht faszinierende Panoramablicke auf den Regenwald. Die Bahnlinie wurde während der französischen Kolonialzeit erbaut und gilt aufgrund ihrer schwierigen Trassenführung als bautechnische Meisterleistung. Zehn Jahre dauerte der Bau der 163 Kilometer langen Strecke mit unzähligen Tunneln und Brücken. Er forderte das Leben von über 1.000 Arbeitern. Auf dem filmischen Reiseplan steht auch eine Fahrt mit der Micheline, einem historischen Triebwagen, der noch mit Gummireifen auf den Schienen fährt. Neben der Eisenbahn stellt das Team Menschen vor, die das Leben im zweitgrößten Inselstaat der Welt verkörpern: beispielsweise die Teilnehmer des Musikerwettstreits in der Landeshauptstadt Antananarivo, die Arbeiter der Teefabrik in Sahambavy, die Nelkenbäuerin Mama N’tosy, die Gläubigen des Dorfes Soatanana, der Fotograf Pierroth Men oder die Fischer auf dem Pangalanes-Kanal.
Korea ist viel mehr als eine wiederkehrende Schlagzeile in den Nachrichten, auch wenn eine Reise ohne Ausnahmegenehmigung auf den südlichen Teil der Halbinsel beschränkt ist. Nordkorea bleibt ein abgeriegelter Bereich. Die militärischen, politischen und wirtschaftlichen Entwicklungen Südkoreas und die Bahngeschichte sind eng miteinander verbunden. Für Touristen ist der asiatische Staat vor allem ein Land der Berge, der Küsten und der Inseln. Eine Region mit einer bezaubernd fremdartigen Kultur, dreitausend Jahren Geschichte und einer aufstrebenden Kunstszene. Seoul, die Hauptstadt, wurde im Koreakrieg 1950 komplett zerstört, hat sich mittlerweile jedoch zu einer pulsierenden Großstadt entwickelt. Der Bahnhof „Seoul Station“ wurde noch von den japanischen Kolonialisten gebaut, die auch die ersten Bahnstrecken der Region bauen ließen. Was für die Wirtschaft damals als Erfolg galt, brachte den einheimischen unterdrückten Bewohnern viel Leid. Auf ihren Rücken wurde das moderne Großprojekt Eisenbahnbau ausgetragen. 1899 mit der Gyeongin-Strecke ins nahe Incheon entstand die erste Eisenbahnverbindung Seouls. Sie ist noch heute die wichtigste Bahnstrecke des Landes. Wie modern der koreanische Süden mittlerweile ist, zeigt auch der Hochgeschwindigkeitszug Korea Train eXpress (KTX). Er erreicht eine Spitzengeschwindigkeit von 300 Kilometern pro Stunde und gilt als wirtschaftliches Vorzeigeprojekt. „Mit dem Zug durch Südkorea“ ist eine Bahnreise durch ein Land, das die Schönheit Asiens zeigt, es ist gleichzeitig ein Ausflug in die spannende, jahrtausendealte Kultur sowie die schwierige Geschichte eines geteilten Staates. Außerdem erzählt der Film die Erfolgsstory einer jungen, aufstrebenden Demokratie und wirft einen Blick in die Herzen der gastfreundlichen Menschen vor Ort.
Im Osten Deutschlands hat sich Sachsen in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem beliebten Reiseland entwickelt. Vor allem das Elbtal in der Sächsischen Schweiz sowie die Städte Dresden und Leipzig mit ihren Kunstschätzen und historischen Bauten locken Touristen aus aller Welt in den Freistaat. Es lassen sich hier auch zahlreiche Attraktionen der Technikgeschichte entdecken. Auf eine besonders reizvolle Art lernt man Sachsen per Eisenbahn kennen, vor allem, wenn man das Umsteigen auf Seil- und Schwebebahnen, auf Dampfschiff, Motorboot oder in den Wanderschuh nicht scheut. Die Fichtelbergbahn wurde schon zu Zeiten der DDR zum technischen Denkmal erklärt. Sie liegt mitten im Erzgebirge. Leipzig verfügt über den größten Kopfbahnhof Europas. In der ältesten Messestadt des Kontinents ist auch eine kleine Parkeisenbahn zu Hause, bei der Kinder und Jugendliche den Beruf des Eisenbahners ausprobieren können. Eine romantische Bootstour auf den Kanälen der Stadt und ein Besuch des Völkerschlachtdenkmals, des größten Denkmalbaus der Welt, dürfen nicht fehlen. Die nächste Station der Reise durch Sachsen ist Dresden, die große deutsche Metropole des Barock-Zeitalters. Das 360-Grad-Panorama des Künstlers Yadegar Asisi zeigt, wie sie einmal ausgesehen hat. Mit dem Raddampfer „Stadt Wehlen“ geht es die Elbe hinauf. Auf der Route liegen berühmte technische Denkmäler aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts. Dazu zählen die Stahlbrücke „Blaues Wunder“ und die Bergbahnen im Stadtteil Loschwitz mit der weltältesten Schwebebahn und einer der schönsten Standseilbahnen Deutschlands. Mit dem Schiff, der modernen S-Bahn und dem Wanderschuh geht es hinein in die bizarre Felsenwelt des Elbsandsteingebirges, auch Sächsische Schweiz genannt. Direkt an der Elbe liegt das malerische Bad Schandau, das seit seiner Entstehung immer wieder von Hochwasser heimgesucht wird. Von hier führt die Kirnitzschtalbahn, eine Überlandstraßenbahn, direkt in ein grandioses Wanderge
Mallorca zählt zu den beliebtesten Urlaubzielen der Deutschen. Wer hier Urlaub macht, kann zum Beispiel die malerischen Landschaften der Insel bei einer oder mehreren Zugfahrten genießen: Das Angebot ist vielfältig. Vom unterirdischen Bahnhof mitten in der Inselhauptstadt fahren eine Metro in die Vororte von Palma und moderne Regionalzüge in den Norden Mallorcas. Noch ist das erst kürzlich erweiterte Streckennetz nicht vollständig elektrifiziert. Für einen Teil der Strecke in die fruchtbare Ebene Pla de Mallorca heißt es deshalb umsteigen auf Dieselbetrieb. Die größte Inselattraktion ist der Tren de Sóller, auch genannt „Roter Blitz“ oder „Orangen-Express“. Historische Fahrzeuge mit Holzgehäuse bringen die Passagiere in einem Tunnel durch das Gebirge Serra de Tramunata ins Tal von Sóller. Zur Erntezeit verwandelt es sich mit seinen Abertausenden Zitronen- und Orangenbäumen in ein gelb-orangenes Farbenmeer. Ein großes Vergnügen ist auch die Fahrt von Sóller direkt ans Meer in einer historischen Straßenbahn. (Text: arte)
„Afrika en miniature“ wird Kamerun gerne aufgrund seiner vielfältigen Kulturen genannt. Ideal also, um dort auf Entdeckungsreise zu gehen. Besonders abenteuerlich ist die Entdeckung dieses zentralafrikanischen Landes mit der Eisenbahn. Gebaut wurde sie während deutscher Kolonialzeit und später unter französischem Mandat. Noch heute gehen manche Kameruner zum „Banop“, zum Bahnhof. Die Reise auf der sogenannten Mittellandbahn führt vom Wirtschaftszentrum Douala, unweit des Atlantiks, hinauf nach Yaoundé, der Hauptstadt Kameruns. Schon in Douala erkennt man das koloniale Erbe Kameruns an der Architektur – deutsche und französische Häuser stehen hier dicht beieinander. Die Eisenbahn ist der ideale Ort, die Menschen und die Kultur des Landes zu entdecken. Mit etwas Glück kommt man in den Genuss von Makossa, einem typisch kamerunischen Musikstil, der einst durch die Bahn verbreitet wurde. Die Musiker reisten mit dem Zug, übten und spielten darin und machten so den Makossa im ganzen Land bekannt. Gebaut wurde die Eisenbahnstrecke nach Douala, um u.a. Palmöl in den Exporthafen zu transportieren. Damals war es das wichtigste Handelsgut und noch heute wird Palmöl in Kamerun wie anno dazumal hergestellt. In Njock finden sich die Überreste des letzten deutschen Bahnhofs von Kamerun. Die weitere Strecke bis Yaoundé wurde unter französischem Mandat weitergebaut. Nur wenig erinnert noch an die ursprüngliche Funktion des Gebäudes. Heute ist hier eine kleine Kapelle untergebracht. (Text: arte)
Myanmar, das ehemalige Burma, öffnet sich nach einer knapp 50-jährigen Militärherrschaft langsam wieder für Ausländer. Spannend und praktisch gleichermaßen kann man das unbekannte Land mit der Eisenbahn entdecken. Nach einem Besuch der Shwedagon Pagode, dem Nationalheiligtum Myanmars, beginnt das Schienenabenteuer in Yangon. Morgens um sechs geht es los Richtung Mandalay. Inmitten von Mönchen und Händlern schaukelt der Zug durch flaches Land, das geprägt ist von Reisfeldern. Immer weiter Richtung Norden geht es nach Naypyidaw, der neuen Hauptstadt des Landes. Heute leben auf einer Fläche, die fünfmal so groß ist wie Berlin, knapp eine Million Menschen. Sie können auf 20-spurigen Straßen zur Arbeit fahren. In Thazi steigen wir um. Nun beginnt der Aufstieg nach Shwenyaung, nahe dem berühmten Inle-See. Zurück auf der Hauptstrecke erreicht der Zug Mandalay, die zweitgrößte Stadt Myanmars und letzte Hauptstadt des burmesischen Königreiches. Am nächsten Tag morgens um vier Uhr beginnt für viele Touristen der Höhepunkt: Der Zug verlässt den Bahnhof Richtung Hsipaw im nördlichen Shan-Staat. Diese Region nahe der chinesischen Grenze ist landschaftlich besonders eindrucksvoll, und auch die Menschen fühlen sich hier als etwas ganz Besonderes. Über eine der höchsten Eisenbahnbrücken der Welt – dem 111 Meter hohen und fast 800 Meter langen Gok Hteik Viadukt – fährt der Zug im Schritttempo weiter. Noch vor wenigen Jahren waren hier Kameras aus militärischen Gründen tabu. In Hsipaw endet das Schienenabenteuer. (Text: arte)
Im Jahr 1869 wurde die erste Bahnlinie in Uruguay eröffnet. Vor allem die Briten hatten ein großes Interesse an einer Erweiterung des Schienennetzes über das gesamte südamerikanische Land. So wurde allein mit Finanzmitteln aus Großbritannien eine Strecke von 3.000 Kilometern Länge gebaut. Und anschließend florierten viele Jahrzehnte lang die englischen und uruguayischen Bahngesellschaften nebeneinander als Transportwege für Rinder und Schafe, der Hauptexportware nach Europa und in die USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in Uruguay alle Bahnen verstaatlicht, und damit begann ihr allmählicher Niedergang. Heute werden nur noch ungefähr 1.000 Kilometer Gleise von Güterzügen befahren, und auf einem Streckenabschnitt von lediglich 64 Kilometern findet noch ein spärlicher Personenverkehr statt. Trotzdem ist Uruguay ein Land, in dem die Eisenbahn eine große Rolle spielt. Zum einen ist sie in der Erinnerung und in den Herzen vieler Bewohner immer noch lebendig; zum anderen finden sich auf Normal- und Schmalspurgleisen noch echte Schätze unter Dampf. Die Filmemacherin Susanne Mayer-Hagmann und ihr Team haben einige spannende Bahngeschichten an den Ufern des Rio de la Plata erlebt und mit der Kamera festgehalten. (Text: arte)
Im Osten Kanadas verbindet "The Ocean" seit 110 Jahren die Metropole Montreal mit der Hafenstadt Halifax. Es ist der älteste durchgehend betriebene Personenzug Nordamerikas, der einen Namen trägt. Die Strecke ist über 1.200 Kilometer lang. Die Reise beginnt am frühen Abend in Montreal und dauert knapp 24 Stunden. Wenn es dunkel geworden ist, erreicht man Québec, die Hauptstadt der gleichnamigen Provinz. Das Wahrzeichen der Stadt am St.-Lorenz-Strom ist das Hotel Frontenac, das im Jahr 1893 im Auftrag der Canadian Pacific Railway errichtet wurde. Bei Moncton bieten die Hopewell Rocks – von den Gezeiten ausgewaschene Felsen – ein besonderes Schauspiel, weil der Tidenhub an dieser Stelle bis zu 14 Meter beträgt. Wo man am Vormittag trockenen Fußes am Strand spazieren ging, steht am Nachmittag das Wasser meterhoch. Zahlreiche Urlauber fahren mit ihren Kanus durch die Felsentore. Ein wahrhaft lebendiges Museum ist das historische akadische Dorf, in dem die Nachfahren der Akadier leben, französischer Siedler, die Mitte des 18. Jahrhunderts hier ankamen. Die Mittagsmahlzeiten werden von den Hausbewohnern selber zubereitet und Besucher können sich gerne mit an den Tisch setzen und von den Speisen aus alten Zeiten kosten. Halifax ist die Hauptstadt der Provinz Nova Scotia. Durch die Lage am Atlantik wurde die Hafenstadt schnell zu einem Zentrum der Einwanderung aus Europa. Vor allem von 1920 bis 1970 kamen hier zahlreiche Immigranten mit dem Schiff am Pier 21 an. (Text: arte)
Die Reise beginnt im Amazonasbecken und führt durch trockene Savannen bis in das wirtschaftliche Zentrum des aufstrebenden Bolivien. Auf der Tour kann man die Spuren von über 500 Jahre Missionsgeschichte verfolgen. Entlang der Strecke sind die Missionsstationen immer noch intakt. In San José berichten die Jesuiten-Padres von ihren Erfolgen, als seien die Spanier erst gestern in Südamerika gelandet. Für ein paar wenige Widerständler in der Bevölkerung ist Pachamama, die „Mutter Erde“ der Inkas, immer noch viel wichtiger als der katholische Glaube. Wie lebendig die alten Traditionen noch sind, erfährt man auf der Reise zum Titicacasee und zur Isla del Sol. Missionare können dort noch so viele Kirchen oder Kreuze auf Inka-Tempelstätten und Heiligtümer stellen, gleich daneben sprießen die Mini-Altäre für Pachamama aus dem Boden, werden Amulette und Glücksbringer einer so gar nicht christlichen Religion verkauft. In La Paz schwebt man auf mehreren Gondel-Strecken hoch über den Dächern der Stadt – marode Taxis, überfüllte Busse oder atemraubende Spaziergänge kann man sich also getrost sparen. Mit der Bahn führt der Weg von La Paz nach Oruro, der Start- und Endstation für die Ferroviaria Andina. In den Anden ist die Eisenbahn die Lebensader Boliviens. Sie transportiert Silber, Zink und Lithium aus den Minen, die entlang der Strecke Oruro-Villazón oder an der chilenischen Grenze liegen. Für Bahn-Touristen ist das letzte Stück bis zur argentinischen Grenze ein Genuss für sich. Die Eisenbahnfahrt von Tupiza bis Villazón gehört zu den schönsten Bahnstrecken in ganz Südamerika. (Text: arte)
Auf ihrer Zugreise durch Ecuador werden die ARTE-Reporter von Mopedfahrern begleitet, die – in Ermangelung von Bahnschranken – unterwegs die Bahnübergänge sichern. Am Fuße der Anden lebt eine der ältesten Indianergruppen Ecuadors – die Shuar. Sie halten eine Begrüßungszeremonie ab, um herauszufinden, ob ein Fremder willkommen ist. Weiter geht es mit dem Tren Crucero, dem „Kreuzfahrtzug“, dem einzigen durchgängigen Zug auf der Strecke. Er fährt nur alle zwei Wochen und hat Platz für 54 Fahrgäste. Tief unten in der Schlucht des Río Chanchán beginnt das Herzstück der „weltweit schwierigsten Eisenbahnstrecke“. Im Zickzack fährt der Zug die Nariz del Diablo, hinauf. Die „Teufelsnase“ ist ein 100 Meter großer Felsvorsprung, durchschnitten von Spitzkehren, in denen die Gleise fast übereinander liegen. 500 Höhenmeter werden hier überwunden. Am nächsten Tag erreicht der Zug die Haltestelle von Urbina, die mit ihren 3.609 Metern über dem Meeresspiegel als höchster Bahnhof Ecuadors gilt. Noch einmal 500 Meter höher begleiten die ARTE-Reporter ein „lebendes Kulturerbe“, Baltazar Ushka, den letzten Eisstecher des Chimborazo. Entlang der „Allee der Vulkane“, wie Alexander von Humboldt das andinische Hochland hier nannte, erreichen die Reporter den Nationalpark Cotopaxi mit seinen Wildpferden. Endpunkt des Schienenabenteuers ist Quito, die höchstgelegene Hauptstadt der Welt. (Text: arte)
Am 26. April 1925 brach der luxuriöse Express-Zug namens Crescent Limited zu seiner Jungfernfahrt nach New York auf. Gezogen wurde der 14-Wagen-Zug von einer Dampflok – damals waren die mächtigen Dampfrösser in den Vereinigten Staaten noch allgegenwärtig. 1938 hielt beim Crescent, wie er nun nur noch hieß, die modere Zeit in Form von Klimaanlagen und Pullman-Wagen Einzug. Mit der Erfindung von Autos und Flugzeugen ging die Zeit der großen Luxuszüge in den 60er Jahren zu Ende. Das Netz wurde ausgedünnt, auch fahren viele Züge nicht mehr täglich, aber ein Verkehr auf den Hauptlinien quer durchs Land besteht weiter. Der Crescent verlässt New Orleans täglich morgens um 7.00 Uhr und macht sich auf die 1.377 Meilen lange Reise. Die Strecke wird innerhalb von knapp 31 Stunden zurückgelegt. Auf der Liste der Zwischenhalte stehen Städte wie Tuscaloosa in Alabama, Birmingham, das auch unter dem Spitznamen „Bombingham“ bekannt ist, und Atlanta, der größten Stadt von Georgia. Nächstes Ziel ist Charlotte in North Carolina, das vor knapp 250 Jahren den Namen von Charlotte von Mecklenburg-Strelitz, der deutschen Gemahlin des englischen Königs Georg III, erhielt. Anschließend geht es weiter nach Washington D.C., seit 1800 Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Als nächstes erreicht der Zug Philadelphia. Die Stadt in Pennsylvania war von 1790 bis 1800 Hauptstadt der Vereinigten Staaten. Hier wurde am 4. Juli 1776 die Unabhängigkeitserklärung beschlossen und verkündet. Endstation dieser einzigartigen Zugreise ist New York, das auch „Big Apple“ genannt wird. (Text: arte)
Zur Zeit der Dreharbeiten sollte die Eisenbahnstrecke von Indien nach Nepal von Schmalspur- auf Breitspurweite verlegt und das insgesamt spärliche Eisenbahnnetz in Nepal generell ausgebaut werden – ein beschwerlicher Reiseumstand für die vielen hinduistischen und buddhistischen Pilger, die die religiös bedeutsamen Regionen im Grenzland von Nordostindien und Nepal besuchen wollten. Das Filmteam hat die wenigen vorhandenen Zugverbindungen genutzt und ist mit Bussen und Jeeps gefahren, um eine solche Reise nachzuerzählen. Los geht es in Varanasi an den Ufern des Ganges. Für die Hindus ist ein Bad in den heiligen Gewässern von großer Bedeutung, da es Reinigung und Absolution verspricht. Mit einem Expresszug der Northern Railway geht es nach Sarnath, wo Buddha seine erste Predigt gehalten und den Buddhismus gegründet haben soll, und weiter nach Gorakhpur Junction, der Hauptstation der North Eastern Railway. Ein Regionalzug führt nach Nautanwa, einem kleinen Städtchen nahe der nepalesischen Grenze. Hier endet das Gleis der indischen Eisenbahn. Der Übergang von Indien nach Nepal geschieht in einem unglaublichen Straßenverkehrschaos. Unweit der Grenze liegt das Wallfahrtsziel Lumbini, das als der Geburtsort Buddhas bezeichnet wird. Im Jeep geht es weiter zum Chitwan-Nationalpark, der für seine Nashorn-Population berühmt ist. In Janakpur schließlich stehen die Überreste einer ehemals vielgenutzten Eisenbahn. Per Bus geht es weiter nach Kathmandu, ein jahrtausendealter Sehnsuchtsort vieler westlicher Bergsteiger und Globetrotter. In Sichtweite des Himalaya-Massivs endet die Reise. (Text: arte)
Die Entdeckungsreise führt von der Hauptstadt Colombo hinauf ins Hochland nach Ella. Dort macht ARTE Halt in einem der größten Elefantenwaisenhäuser, um den Dickhäutern beim Baden zuzuschauen. In der ehemaligen Hauptstadt des singhalesischen Königreiches Kandy steht der berühmte Zahntempel auf dem Programm – er soll den linken oberen Eckzahn Buddhas beherbergen. Danach geht es zu den berühmten Tanzdarbietungen, die in der Unesco-Stadt für Unterhaltung sorgen. Der Zug schraubt sich nun durch riesige Teeplantagen das Hochland hinauf. Die Dokumentation beobachtet Teepflückerinnen bei ihrer anstrengenden Arbeit und lässt sich in einer der zahllosen Teefabriken erklären, woher das gute Aroma kommt. Auf einer Höhe von fast 1.900 Metern liegt das sogenannte Little England, Nuwara Eliya, die höchste Stadt Sri Lankas mit angenehmen Temperaturen. Eine Pferderennbahn und der feinste Golfclub Sri Lankas lassen hier die alte Kolonialzeit wiederauferstehen. Auch an den Bahnhöfen findet man noch den kolonialen Charme, und zwar in Form des Zugsicherungssystems. Seit 1901 sorgt es unverändert dafür, dass es auf der 270 Kilometer langen Strecke keine Unfälle gibt. Wem die Strapazen in dieser Höhe nicht so gut bekommen, kann sich am Endpunkt der Reise in Ella durch den Besuch eines Spas wieder aufpäppeln lassen. Die Fahrt auf der Main Line in Sri Lanka zählt zu den schönsten Eisenbahnreisen der Welt. (Text: arte)
Um den Iran kennenzulernen, ein ebenso unbekanntes wie widersprüchliches Land, bietet sich besonders eine Reise mit dem Zug an. Die Transiranische Eisenbahn, die bedeutendste Schienenverbindung des alten Persien, verläuft rund 1.400 Kilometer vom Persischen Golf über Teheran bis zum Kaspischen Meer. Die Reise beginnt in Chorramschahr am Schatt el Arab, dem Grenzfluss zwischen Irak und Iran. Vorbei an Ölfeldern erreicht der Zug Schuschtar. Dort lassen sich die von der UNESCO geadelten Wassermühlen besuchen. Anschließend beginnt der Aufstieg ins Sagrosgebirge. Wegen einer Gebetspause verspätet sich der Zug um 20 Minuten. Im Iran ist der Islam Staatsreligion, und in jedem Bahnhof gibt es Gebetsräume. Atemberaubende Landschaften ziehen am Zugfenster vorbei bis zwischen Dorud und Arak auf 2.217 Meter Höhe der Scheitelpunkt der Strecke und gleichzeitig der höchste Punkt des iranischen Eisenbahnnetzes erreicht ist. Bei einem kurzen Stopp in Ghom können sich die Reisenden mit Sohan, einer Art Gebäck aus Weizenkeimen, Mehl und Zucker, stärken. Via Schnellbahntrasse geht es mit Tempo 160 nach Teheran. Im Ballungsraum der Hauptstadt des Irans leben mehr als 15 Millionen Menschen. Die letzte Etappe führt in den Norden des Landes. Im Elbursgebirge kann man erfahren, welche Rolle die Transiranische Eisenbahn im Zweiten Weltkrieg bei Stalins Großoffensive gegen die deutsche Wehrmacht spielte. In Bandar-e Torkaman am Kaspischen Meer endet das orientalische Schienenabenteuer, das die Reisenden mit überaus gastfreundlichen Menschen zusammengeführt hat, die die Hoffnung hegen, eines Tages ein freieres Leben führen zu dürfen. (Text: arte)
Seit seiner Eröffnung im Jahr 1914 durch die Amerikaner ist der 82 Kilometer lange Panamakanal einer der wichtigsten wirtschaftlichen Faktoren in Mittelamerika. Er ermöglicht Schiffen auf dem Weg von der West- zur Ostküste der USA eine Zeitersparnis von fast drei Wochen. 1999 ging er in den Besitz Panamas über. Gut 40 Prozent des Staatseinkommens sind dem gewaltigen Ingenieurswerk zu verdanken, auf das die Einwohner des kleinen Staates mächtig stolz sind. Viel älter, aber weit weniger bekannt ist die Eisenbahn von Panama. Sie wurde 1855 eröffnet und hat lange vor dem Kanal das Land vom Pazifik bis zum Atlantik durchkreuzt. Die Panama Railway verlor ihre Bedeutung, als ab 1896 die transkontinentale Eisenbahnstrecke in den USA die beiden Küsten Nordamerikas verband. Erst beim Kanalbau ab 1881 spielte sie wieder eine Rolle beim Material- und Arbeitertransport. Danach versank sie erneut in die Bedeutungslosigkeit. Inzwischen wurden die Vorzüge der Bahn wiederentdeckt. Sie liegen hauptsächlich im Containertransport von Küste zu Küste. Der ist schneller und günstiger als eine Kanalpassage. Außerdem passen viele Containerschiffe der jüngeren Generation nicht mehr durch die über hundert Jahre alten Schleusen. Die rund 77 Kilometer lange Strecke zwischen dem Hafen Balboa in Panama-Stadt am Pazifik und der Hafenstadt Cristóbal am Atlantik teilen sich die langen Güterzüge mit einem Passagierzug, der werktags einmal hin- und zurückfährt. An Bord des Panoramawagens sitzen zumeist Touristen und genießen die einmalige Aussicht direkt auf den Kanal. Dort lassen sich die Schlepperboote beobachten, die die Riesenpötte in die Schleusen bringen. Im Regenwald des Nationalparks Soberanía sind seltene Pflanzen und Tiere zu sehen, auf den kleinen Inseln vor der Karibikküste kann man die Kunas besuchen, einen indigenen Volksstamm mit ganz eigener Lebensform. Das Casco Viejo, das historische Viertel von Panama-Stadt, lädt zum Schlendern ein, und auf der Uferpromenad
Borneo verheißt Dschungelabenteuer, Begegnung mit wilden Tieren, exotische Pflanzen und weiße Sandstrände. Nur wenige wissen, dass es auf der drittgrößten Insel der Welt auch eine Eisenbahn gibt. Gebaut wurde sie Ende des vorletzten Jahrhunderts von der Handelsgesellschaft British North Borneo Company, um Bodenschätze und Tabak aus Nordborneo zu den Häfen zu transportieren.
"Mit dem Zug durch die Mongolei" - das ist eine faszinierende Fahrt mit unterschiedlichen Eisenbahnen – auch der transmongloischen Verbindung - quer durch die mongolische Steppenlandschaft, durch eindrucksvolle Großstädte des zentralasiatischen Landes, zu historischen, sagenumwobenen Oasen und Stätten in der Wüste Gobi. TEXT: www.arte.tv
Japan und der Zug sind eine lange Geschichte. Seit ihrer Ankunft im Inselreich hat die Eisenbahn immer fasziniert. Sie ist ein Symbol der Moderne und Entwicklung und begleitet die Japaner in ihrem täglichen Leben. Die Doku nimmt Sie mit auf eine Reise mit den unterschiedlichsten Zügen, die das Land durchqueren, von der kleinen Berglinie bis zum futuristischen Hochgeschwindigkeitszug, dem Shinkansen.
Wo kommen die edelsten Laternen her, woher der edelste Grüne Tee? Aus Kyushu, der südlichen Hauptinsel Japans. Nur wenige Menschen besuchen diese ur-japanische Region. Die Doku zeigt die Kontraste zwischen modernen Metropolen und traditionellen Brauchtum auf dem Land. Sie startet in der Millionenmetropole Fukuoka und endet am Südzipfel der Insel in Ibusuki. TEXT: arte.tv
Das sagenumwobene Transsilvanien, bekannt durch die Romanfigur des blutdürstigen Grafen Dracula, gehört mit seinen eindrucksvollen Bergen, Urwäldern und Schlössern zu den schönsten Flecken ganz Europas. Transsilvanien, inmitten der bis zu 2.000 Meter hohen Gipfel der rumänischen Karpaten, heißt wortwörtlich übersetzt "hinter den Bergen". Hier in der rumänischen Bergwelt leben die Menschen traditionell in kleinen Dörfern. Die Dokumentation zeigt auch die als Draculaschloss bekannte Burg: Schauplatz alter, schauriger Sagen und Legenden.
Mit der Bahn durchstreifen wir die Algarve. Abseits der bekannten Traumstrände liegt das größte natürliche Riff Portugals. Von Vila Real de Santo António an der spanischen Grenze geht es über Faro und Tunes bis nach Lagos im Westen. Mindestens drei Stunden brauchen die betagten Züge für die 140 Kilometer lange Strecke, genügend Zeit, um ein Gefühl für die Landschaft der Algarve zu entwickeln, der südlichsten Region Portugals.
Den einfallsreichen Vietnamesen ist nichts unmöglich: einen ganzen Blumenmarkt auf einem einzigen Moped balancieren, drei Schweine, 100 lebende Hühner oder eine ganze Familie. Gute 40 Jahre nach Kriegsende ist das einst geteilte Land mitten im Aufbruch, quicklebendig, pulsierend und sympathisch chaotisch wie kaum ein anderes in Südostasien. Und nichts hat all die Träume der Vietnamesen mehr beflügelt als der "Reunification Express". (Text: 3sat)
Mit ihren sprudelnden Geysiren, dampfenden Seen und aktiven Feuerbergen ist die Nordinsel das vulkanische Herz Neuseelands. Der "Northern Explorer" ist der einzige Zug, der durch diese Wildnis fährt. Er verbindet Auckland mit Wellington - vorbei an Vulkanen, dampfenden Seen und Urwäldern. Auf Little Barrier Island suchen Umweltschützerinnen und Umweltschützer nach der Wetapunga, der größten Heuschrecke der Welt. Glühwürmchen bringen die Waitomo Caves zum Leuchten. In der Inselmitte rettet eine Maori-Wissenschaftlerin verschmutzte Seen mit dem uralten Wissen ihrer Vorfahrinnen und Vorfahren.
Fjorde, Hochgebirge und menschenleere Strände prägen das Bild der Südinsel Neuseelands. Hier überwinden Züge spektakuläre Strecken vom Pazifischen Ozean bis zu den Südalpen. Am Lake Rotoiti forscht ein Biologe nach meterlangen Aalen, die im Gletscherwasser wie Monster aus den Tiefen emporsteigen. An der Westküste werden Rinder zwischen Regenwäldern und steilen Felswänden mit dem Jetboat durch das Arawhata-Tal getrieben. In Fiordland suchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler nach einer alpinen Eidechse, die seit Jahrmillionen im rauen Klima überlebt hat.
Ein Zug verbindet: Er erklimmt den Kamm der Sudeten und hangelt sich zwischen Iser- und Riesengebirge durch. Seit 2010 gibt es den grenzüberschreitenden Verkehr zwischen dem tschechischen Nordböhmen und dem polnischen Niederschlesien wieder, der seit dem Zweiten Weltkrieg unterbrochen war. Etappen sind u.a. der Wintersportort Harrachov und Szklarska PorÄ™ba, ehemals Schreiberhau.
Mit der Scenic Railway erlebt man St. Kitts. Abseits des gängigen Karibik-Klischees überrascht die Insel der Kleinen Antillen durch schwarze Strände und hohe Berge. Ruinen von Zuckermühlen und Herrenhäusern erinnern an die Kolonialzeit und die Weltkulturerbe-Festung Brimstone Hill an große Seeschlachten. Heimische Schildkröten und eingewanderte Affen bevölkern die tropische Natur.
Gastlichkeit, Plattensee und Puszta – durchquert wird Ungarn mit dem Zug von West nach Ost, von Nationalpark zu Nationalpark. Die größte Büffelherde Ungarns wartet im Nationalpark Balaton-Oberland. Das Filmteam macht Halt an der Balatoner Riviera in Balatonfüred, wo einst die Hautevolee kurte. In Budapest wird das größte Musikfestival des Landes besucht.
Wer auf dem Landweg reisen will, ist auf den Zug angewiesen. Nur ein Gleis führt nach Churchill an die Hudson Bay. Im Herbst, wenn die Gewässer gefrieren, versammeln sich dort die Eisbären, und das Polarlicht funkelt in der Nacht. Die Reise beginnt in Winnipeg, der multikulturellen Hauptstadt der Provinz Manitoba, geprägt durch die indigene Bevölkerung Kanadas und Einwanderer aus aller Welt. Kaum hat der Zug die Stadt verlassen, öffnet sich die weitläufige Prärie. Wo früher Bisons grasten, wächst heute Getreide. Weiter nördlich folgen sumpfige Nadelwälder. Hier leben First-Nation-Gemeinschaften, die ihre Reservate nur mit dem Zug erreichen können. Sie haben Anteile der Strecke gekauft und saniert, als 2017 die Gleise ausgewaschen waren und der Bahnbetrieb stilllag. Zu guter Letzt kommt die baumlose arktische Tundra. Insgesamt sind es 1.700 Kilometer und 45 Stunden in der Eisenbahn. TEXT: www.arte.tv
Inmitten von 28 Viertausendern thront erhaben einer der bekanntesten Berge der Welt: das Matterhorn, 4.478 Meter hoch, einer der höchsten Berge der Alpen. Das Bergdorf Zermatt ist untrennbar mit dem Matterhorn verbunden. Mitte des 19. Jahrhunderts lösten Engländer einen Run auf die Alpen aus, Erstbesteigungen waren in Mode gekommen. Edward Whymper war am 14. Juli 1865 der erste Mensch auf dem Matterhorn – damals eine Sensation, die Zermatt weltberühmt machte. Seit 1898 fährt von Zermatt eine Zahnradbahn auf den mehr als 3.000 Meter hohen Gornergrat. Hier offenbart sich ein atemberaubender Blick auf die wohl größte Attraktion der Schweiz: das Matterhorn. Ohne Gornergratbahn wäre die Entwicklung Zermatts vom Kuhdorf zum internationalen Alpen-Hotspot nicht möglich gewesen. TEXT: www.arte.tv
Kurvenreiche Flüsse, unzählige Kanäle und ein rauschender Wasserfall. Hier baden Elefanten, dort leben Menschen in Häusern auf Stelzen inmitten tropisch üppiger Vegetation. Das Lebenselixier Wasser ist in Thailands Westen überall präsent. Die Eisenbahn richtet sich nach seinem Lauf und überquert es an markanten Stellen wie der Brücke am Kwai, die ein Spielfilm weltbekannt machte. TEXT: www.arte.tv