Ägypten ist bekannt für seine Altertümer. Doch kaum jemand weiß, dass in dem nordostafrikanischen Land auch die älteste Eisenbahnstrecke des Kontinents verkehrt. Die Bahn zwischen Alexandria und Kairo wurde in Teilstücken bereits 1854 eröffnet. Durchgängig befahrbar war die „Eisenbahn der Pharaonen“ zwei Jahre später. Sie führt durch das Nildelta, den bevölkerungsreichsten Teil Ägyptens. Mit ihr lässt sich das Land jenseits der Tourismushochburgen entdecken. Ausgangspunkt ist Alexandria, die berühmte Hafenstadt am Mittelmeer. Hier steht die Bibliotheca Alexandrina, die Nachfolgerin der berühmtesten Bibliothek der Welt. Mit Regelzügen, die das fruchtbare Nildelta durchqueren, lässt sich Tanta erreichen. Die Stadt ist bekannt für ihre Moschee, zu der jährlich Tausende Pilger mit der Bahn anreisen. Nach diesem Zwischenstopp erreicht die Bahn Kairo. Die Pyramiden von Gizeh sowie eine Nilfahrt mit einer Feluke, einem Segelboot, sind unerlässliche Programmpunkte. Danach führt die Reise Richtung Osten zum Roten Meer, in dem sich sogar nach einer untergegangenen Dampflokomotive tauchen lässt. In Ismailia am Sueskanal kann man beobachten, wie sich riesige Schiffe durch die 162 Kilometer lange Wasserstraße schieben. Die Eisenbahn führt direkt neben dem Kanal entlang. Endpunkt der Reise ist Port Said am Mittelmeer, wo sich auch die Einfahrt des Suezkanals befindet. Die Statue in Form einer ägyptischen Bäuerin mit Fackel, die einst geschaffen wurde, um den Schiffen den Weg in den Kanal zu weisen, konnte von Ägypten letztlich nicht finanziert werden und steht heute als weltbekannte Freiheitsstatue im Hafen von New York.