Plötzlich hat die Mutter zugeschlagen. Eine schallende Ohrfeige hat sie Petra verpaßt, weil sie mit dem Essen gespielt hat. Auch die Mutter ist erschrocken darüber. Und dann erinnert sie sich an die Zeit, als sie ein kleines Mädchen war, damals, kurz nach dem Krieg. Oft konnte sie nachts nicht schlafen vor Hunger und zu essen gab es nur auf Lebensmittelmarken. Schlimm war es, als sie einmal die Brotmarken verloren hatte. Alles Suchen war vergeblich. Die Marken waren verschwunden und das bedeutete: kein Brot, die ganze Woche lang …
Ist Herr Abra nun ein böser Zauberer oder nicht? Das wollte Katjas Mutter genau wissen, als sie noch ein Kind war. Also hat sie sich ein Herz gefaßt und den Alten besucht. Mutters Geschichte interessiert Katja sehr, denn auch sie kennt jemanden, der ganz unheimlich wirkt!
Ruth schläft heute zum ersten Mal in einem fremden Bett. Sie ist bei Tante Ilse, die sie noch nicht gut kennt. Alles ist fremd, alles riecht anders. Nur die kleine alte Stoffpuppe von Tante Ilse erscheint ihr irgendwie tröstlich. Und dann erfährt Ruth, wie genau diese Puppe Tante Ilse als kleinem Mädchen das Heimweh gemildert hat, als sie bei völlig fremden Menschen Ferien machen mußte. Während Ruth der Geschichte lauscht, wird Tante Ilse und auch die unbekannte Wohnung vertrauter.
Julia ist traurig, weil sie für manches noch zu ungeschickt ist. Ihre Mutter kennt das noch sehr gut: „Als ich so alt war wie du, konnte ich keine Schleife binden und verwechselte die rechte mit der linken Hand“. Doch dann hatte ihr dieser komische Theatermann erzählt, wie er mit seinen Händen, „Patsch“ und „Pfote“, nicht zurechtkam …
Die Erwachsenen sitzen im Wohnzimmer und plaudern, und David muß ins Bett. Das paßt ihm überhaupt nicht! Doch dann hat er eine Idee, wie er die Mutter wenigstens noch für ein paar Minuten an seine Bettkante locken kann. Er schildert ihr die spannenden Erlebnisse mit den beiden Riesen, denen er am Nachmittag in seinem Zimmer begegnet ist.
Serab ist traurig. Bisher hat sie die Sätze nur auf der Straße gehört. Jetzt sind sie auch im Kindergarten gefallen: „Türken raus! Geh’ dahin, wo du hergekommen bist!“ Niemand läßt sie mitspielen und Serab verkriecht sich in die Ecke. Edith, die Erzieherin, hat Serabs Kummer entdeckt. Sie erzählt ihr, wie abgelehnt sie sich als Kind einmal sogar im eigenen Land gefühlt hat. Damals nach dem Krieg mußte sie mit ihrer Mutter und ihrem Bruder flüchten. Sie litten unter Armut und Heimweh und vor allem unter der kränkenden Behandlung und den verletzenden Worten der Bäuerin, in deren Haus sie untergebracht waren. Am Ende von Ediths Geschichte fühlt sich Serab getröstet, weil es um sie herum einen Menschen gibt, der sie gut versteht.
Wie kommt der Rollschuh ins Bett? Die Mutter ist verblüfft, fragt ihr Töchterchen. Doch die kleine Lisa druckst herum, will nicht recht heraus mit der Sprache. Dann gibt sie sich doch noch einen Schubs und erzählt vom gemeinsamen Fund mit ihrer Freundin Pike, der Geldbörse, dem Hundefoto, dem Trödler … na, halt die ganze Geschichte vom Rollschuh. Am Schluß ist sie erleichtert, daß endlich alles rausgekommen ist. Und die Mutti schimpft nicht mal.
Dorothea kann nicht einschlafen, sie grübelt. Heute hat sie beobachtet, wie ein Junge für eine Sache Schimpfe bekam, die er nicht getan hatte! Hätte sie ihm beistehen sollen? Dorotheas Vater weiß, wie schwer es ist zu beurteilen, ob einer die Hilfe eines anderen braucht. Er einnert sich an seine Schulzeit, als er von der Lehrerin zu Unrecht bestraft wurde. Niemand hatte damals für ihn Partei ergriffen …
Seit Tagen trainert Petra ihre Muskeln. Sie will sich wehren können, wenn ihr der große Junge noch einmal den Turnbeutel wegnimmt. Beim Tee in der Küche erzählt ihr der Vater eine Geschichte aus seiner Kindheit. In seinem Dorf war auch einer, der seine Muskeln trainierte. Er hieß Klicki und übte heimlich. Eines Tages suchte der Uhrmacher des Dorfes sich unter den Kindern einen Gehilfen aus, um die große Turmuhr zu reparieren – und er wählte ausgerechnet den zierlichen Klicki.
Der Vater hört Gesa beten und wundert sich darüber, denn in der Familie ist niemand gläubig. Noch erstaunter ist er, als Gesa den Schrank öffnet und ihm einen Mann mit Bart vorstellt, den sie für den lieben Gott hält. Gesa hat den Mann in der Kirche gefunden, wo eine Putzfrau zu ihm sagte: „Mein Gott, Sie können doch nicht den ganzen Tag schlafen“. Und dann ist Gesa ihm lange gefolgt, um zu prüfen, ob das, was man über Gott sagt, stimmt. Mit nach Hause hat sie ihn genommen, damit die Eltern ihn kennenlernen, von dem sie immer behaupten, ihn gäbe es gar nicht. Die Eltern sind sprachlos …
Für Tanja ist es eine gute und vertraute Gewohnheit: Wenn die Mutter ihren freien Abend hat, ist die 19jährige Nicole da und kümmert sich um Tanja. Doch heute ist Tanja bedrückt. Immer wieder setzt sie sich in ihrem Bett auf. Sie kann einfach nicht einschlafen. Ständig geht ihr der Gedanke durch den Kopf: Ist es wahr, daß der Vater in eine eigene Wohnung ziehen wird? Nicole kann Tanjas Kummer gut verstehen. Vor zwölf Jahren haben sich ihre Eltern scheiden lassen. Sie war damals etwa so alt wie Tanja heute, und sie kann sich noch sehr gut daran erinnern, daß sie damals die gleichen Gefühle wie Tanja hatte …
Heike versucht, ihre Tochter Julia, die Ärger mit der besten Freundin hat, mit einer Geschichte aus der eigenen Kindheit zu trösten. Die kleine Heike ließ beim Spielen immer ihre Freundin Claudia bestimmen. Sie durfte nur Dienerin sein, während Claudia die Prinzessin spielte. Doch das änderte sich eines Tages …
Stefan hat es satt. Schon wieder hat der Vater die gemeinsame Urlaubsreise abgesagt. Termine im Betrieb, sagt er. Wütend packt Stefan seine Sachen. Ausreißen wird er, morgen ganz alleine zu Tante Helga. Als der Vater gute Nacht sagt, wundert er sich, daß er Stefan angezogen unter der Bettdecke findet. Das erinnert ihn daran, wie er als Kind einmal ausgerissen ist – zu Tante Helga. Weil die Geschichte des Vaters so nah an seiner eigenen ist, kann Stefan ihm am Ende gestehen, daß er in der Tat ausreißen wollte.
Eva ist dankbar, daß Mutter zu ihr gehalten hat, als der Verkäufer im Supermarkt sie als Lügnerin bezeichnen wollte. Beim Gespräch über den ärgerlichen Vorgang erinnert sich die Mutter an einen Schwur, den sie einst tat …
Für Horst ist es mal wieder wie immer. Mit seiner kleinen Schwester schmusen sie und mit seinem großen Bruder reden sie vernünftig. Nur mit Horst beschäftigt sich keiner. Verletzt schleicht er sich still ins Kinderzimmer. Aber der Vater hat doch etwas bemerkt. Er setzt sich zu Horst ans Bett und erzählt ihm von der Zeit als er noch der kleine Daniel war. Er war ebenfalls der mittlere von drei Geschwistern und er hatte sich einen Verbündeten zugelegt, den Lilalula …
Mathias will die Familie verwöhnen. Mit rosa Quark. Ergebnis: Die Küche ist verschmiert, und Mutter schimpft. Da fragt er „Hast du nie was falsch gemacht?“ – und Mutter Kora erinnert sich. Als Mädchen nahm sie sich heimlich das Fahrrad der Mutter und stürzte damit. Das Rad war kaputt, sie selber vor Schreck stumm.
Sabine wundert sich, daß der Opa Flaschen und Gläser einfach wegwirft. Als die Oma das sieht, ist sie ebenfalls erstaunt, weil der Opa eigentlich immer wußte, was man wegwerfen und was man wiederverwenden konnte. Zum Beispiel im kalten Winter nach dem Krieg, als die Not groß war, das Geld nichts wert und die Lebensmittel knapp waren, sammelte der damals kleine Olaf Zigarettenstummel. Den Tabak daraus konnte man gegen Kartoffel eintauschen. Und als die Mutter in Bedrängnis war, weil sie kein Brennmaterial hatte, war es Olaf, der etwas fand, womit er der Familie Torf zum Heizen besorgen konnte …
Tina hat sich im Bad eingeschlossen. Aus Kummer? Ihr Vater erzählt ihr eine Geschichte aus seiner Kindheit. Da mußte Michael in einer Kanne täglich einen Liter Milch kaufen. Und weil er Angst vor den Kindern in der Holzstraße hatte, passierte ihm ein Mißgeschick …
Kemal wundert sich, daß die Mutter von seinem deutschen Freund Frederik so gut Türkisch spricht. Also erzählt die Mutter den beiden von der Zeit, als sie noch die kleine Gabi war und Mieke, die Katze der verstorbenen Nachbarin, versorgte. Mieke war an die alte Wohnung gewöhnt und wollte da nicht weg. Gabi probierte alles mögliche, aber die Katze kehrte immer wieder in die alte Wohnung zurück. Als der Hausmeister dann die neuen Mieter ankündigte, wurde Gabi ganz ratlos. Eine 7-köpfige türkische Familie, die kein Wort Deutsch sprach. Wie sollte sie denen erklären, daß sie die Katze behalten müßten?
Marita blättert in einem Album mit alten Fotos und fragt den Vater: „War ich da schon auf der Welt?“
Kathrins Eltern sind zum Kegeln gegangen. Es wird immer dunkler, und das Mädchen bekommt Angst. Um sich abzulenken, spült es das ganze Geschirr. Als die Eltern zurückkommen, loben sie Kathrin dafür. Zögernd gibt sie zu, daß sie die Arbeit nur gemacht hat, um keine Angst mehr zu haben. Da erzählt ihr Christel, die Mutter, eine Geschichte aus ihrer Jugend. Auch sie ist mal „falsch gelobt“ worden.
Uli ist bedrückt! Er hat seinem besten Freund etwas bös angekreidet, obwohl der unschuldig ist. Was nun? Da erzählt der Vater ihm eine ähnliche Geschichte: „Mit meinem Freund Paul versteckte ich einen Schatz. Als ich nach einer Krankheit die Stelle aufsuchte, war sie leer. Nur Paul konnte der Dieb sein. Doch viele Jahre später fand ich den Schatz in meiner Spielkiste. Da gab’s für mich nur eins: Ich mußte mich entschuldigen …“
Simon ist traurig. Niemand zu Hause hat Zeit für ihn – und das am Sonntag. Da geht er zu Onkel Kai, und der erzählt ihm die Geschichte von jenem langweiligen Sonntag aus seiner Kindheit: Nichts wollte passieren … bis Kai im Park den Opa mit Hund traf. Von da an hatte er keine Langeweile mehr.
Gudrun ist traurig. Ihr türkischer Freund Jussuf kehrt mit seinen Eltern in die Heimat zurück. Um sie zu trösten, erzählt Kerstin, Gudruns Mutter, eine Geschichte aus der Jugendzeit. Ihre beste Freundin zog damals weg: Damit der Abschied nicht so schwerfiel, unternahmen Sabine und Kerstin noch eine kleine Schiffsreise durch mehrere Schleusen. Sie wurde ein Fest.
Immer das blöde Baby, schimpft die fünfjährige Sabine, weil sich alles nur noch um das Baby dreht und sie sich ganz vergessen fühlt. Da kommt ihr älterer Bruder Daniel an ihr Bett: „Mit Babys ist das eben so. Bei dir damals war das nicht anders.“ Sabine ist empört: „Ich war nie so ein blödes Baby.“ Daniel lächelt. Er weiß es noch ganz genau. Acht Jahre war er alt. Zuerst hatte auch er sich über Sabine gefreut, weil Mutter sich gefreut hatte. Doch bald wurde für Daniel die kleine Schwester zum Monster, das ihm Vater und Mutter stahl. Gemeinsam mit seinem Freund Stefan schmiedete er einen Plan: das Baby mußte verschwinden …
Holger fühlt sich vom älteren Bruder Uwe bevormundet. Vater hört davon und erinnert sich an seine Jugend: Damals war er der Ältere. Seine Schwester Sonja bekam immer recht. Doch Onkel Egons Tips halfen ihm, die Hackordnung in der Familie zu ändern.
Bernd ist traurig. Allabendlich kam zu ihm eine Dohle auf die Fensterbank geflogen. Doch nun nicht mehr. Bernds Mutter erinnert sich an eine ähnliche Geschichte: Sie war Lehrerin und gab Turnunterricht im Freien. Jeden Tag stand ein Mädchen am Zaun und schaute zu. Obwohl sie persönlichen Fragen auswich, war die Kleine der Mutter so vertraut wie eine Freundin – bis sie plötzlich verschwunden war …
Hans und Lilly lieben die Abende, an denen sie mit den Eltern über ihre Tag- und Nachtträume sprechen. Zuerst ist Hans an der Reihe. In seinem Traum geht es um einen mutigen und neugierigen Finger, der ganz alleine hinauszieht in die weite Welt und viele Abenteuer besteht. In Lillys Traum gab es zwei Länder. In einem lebten viele Hände und in dem anderen viele bunte Glühlampen Solange sie voneinander nichts wußten, war es ein sorgloses und vergnügtes Leben. Doch als sie voneinander erfuhren, wurde alles anders. Dann will der Vater seinen Traum erzählen, aber er hat ihn vergessen. Ihm fällt ein, bei Tag zu träumen. „Ich werde jetzt von einem Ungeheuer träumen, das ich besiege und zähme“, sagt der Vater. Es ist ein lustiges Ungeheuer, von dem der Vater träumt. Und es wird eine Geschichte zum Lachen. (Trickfilm)
Karin darf bei Jutta übernachten. Vor dem Schlafengehen machen die Freundinnen so viel Krach, daß Juttas Vater explodiert. Die Tochter kennt das schon, denn abends hat er immer schlechte Laune. Auch Karin kann ein Lied davon singen. Wenn ihre Mutter von der Arbeit kommt, ist sie immer wie verwandelt. Einmal hat Karin versucht, den Grund herauszufinden – und tatsächlich Erfolg gehabt.
Mit Vergnügen haben sich Sil und Julian Opern-Platten ihrer Eltern angehört. Jetzt wollen die Kinder eine eigene Oper erfinden. Als ein Gewitter aufzieht, hat Sil die Idee, die Geschichte vom Prinzen und dem Donnervogel zu spielen.
Nick macht manchmal nachts ins Bett. Deshalb will er auch nie woanders schlafen. Einmal läßt er sich von seiner Freundin Nelly doch dazu überreden. Mit zwiespältigen Gefühlen liegt er neben ihr und lauscht der Geschichte von Wilhelm dem Feuerwehrmann. Früher hatte er bei jedem Brand das Löschkommando „Wasser marsch“ gerufen. Jetzt als Pensionär träumte er nur noch von den Einsätzen. Schlimm daran war nur, daß nach diesen Träumen sein Bett naß war. Beschämt versuchte Wilhelm das vor seiner Frau zu verbergen. Als sie doch hinter sein Geheimnis kam, war Wilhelm sehr erleichtert, daß sie ihn nicht auslachte.
Benni beschließt krank zu machen. Dann braucht er wenigstens nicht mehr zur Schule, wo er dauernd gehänselt und geschubst wird. Bennis Mutter weiß, wie ihm zumute ist. Sie hat sich als die kleine Barbara auch immer vor den Großen gefürchtet. Lange Zeit konnten die sie ärgern und auslachen. Bis Barbaras Großmutter ihr zeigte, wie sie sich wehren konnte. Zwei Wochen lang übten sie zusammen. Und dann kam der Tag, an dem Barbara den Großen nicht mehr auswich …
Kristine hat im Supermarkt geklaut. Nun wird sie von Manu, der sie dazu angestiftet hat, erpreßt. Als sie das Vater Hans beichtet, hilft er ihr mit eine Geschichte aus der eigenen Kindheit: Seine große Schwester Karla jagt ihm Angst vor Geistern ein, die nur ein „Zauberkrümel“ – zu kaufen bei Karla – vertreiben kann. Bis Hans dem Spuk ein Ende macht.
Lena ist gekränkt, weil ihre große Schwester sie wegen ihres Schmusetuches ausgelacht hat. Der Vater kann ihren Schmerz gut verstehen, mit seinem Bruder ist es ihm ähnlich ergangen. Als er so alt war, wie Lena, hatte er bei seinen Großeltern damals frisch geschlüpfte Küken gesehen. Unbedingt wollte er auch so ein kleines Lebewesen haben, für das er sorgen konnte. Also beschloß er, heimlich selbst ein Küken auszubrüten. Geschützt und warm trug er das Ei immer bei sich. Als sein großer Bruder das entdeckte, verhöhnte er Paul und lachte ihn aus. Aber Paul hielt allem Hänseln stand. Und von dem Tag an, als Paul das frisch geschlüpfte Küken über den Abendbrottisch laufen ließ, war er nie mehr der kleine dumme Paul …
wischen den Bäumen im Park segelt ein roter Luftballon und landet mitten im Teich. Heinrich vergißt seine 68 Jahre, steigt mit Schuhen und Strümpfen ins Wasser und fischt ihn heraus. Der Ballon kommt von Luise Peterding aus Oldenburg. Dieser Name läßt Heinrich träumen. Luise, so hieß seine erste Liebe. Kurz bevor er sie kennenlernte, hatte er, vor genau 60 Jahren, unter großen Mühen einen mit Gas gefüllten Luftballon erworben. Das war sein sehnlichster Wunsch damals. Und dann ließ er ihn gleich darauf wieder fliegen: für Luise …
Markus fühlt sich von seiner Lehrerin abgelehnt und will nicht mehr zur Schule gehen. Seine Mutter kann nachfühlen, wie ihrem Sohn zumute ist. Sie erzählt ihm, welche Schwierigkeiten sie als achtjährige Ulla mit ihrer neuen Klassenlehrerin „Süppi“ hatte. Obwohl Ulla fleißig war und sich sehr um Anerkennung bemühte, war es wie verhext. Alles lief schief und sie wurde ständig getadelt und zurechtgewiesen. Ulla fühlte sich ungerecht behandelt und versuchte es mit offenem Protest. Aber jetzt begann ein zermürbender Kampf …
Langeweile – was das ist, weiß Urgroßvater genau. Er erinnert sich, wie er gemeinsam mit seinen zwei Freunden auf der Sommerwiese lag und sich furchtbar langweilte. Erst als ein Hut auf dem Bach angetrieben wurde und sich die Drei überlegten, wem der wohl gehörte, löste sich die Langeweile unmerklich auf. War der Besitzer der leidenschaftliche Zeitungsleser, der sogar im Laufen las und so vielleicht in den Fluß gestiegen war? Oder gehörte der Hut dem bedauernswerten Herrn Horstmann, der durch die ständigen Ermahnungen seiner Schwestern so verwirrt war, daß er gar nicht bemerkt hatte, wie sein Hut davon flog. Oder hatte Herr Grojewski den Hut vor Verliebtheit einfach in die Luft geworfen?
Maren kommt empört nach Hause. Rieke hat ihr die Tür vor der Nase zugeknallt, obwohl sie sie doch zum Übernachten eingeladen hatte. Maren hörte Riekes Eltern laut streiten, und Rieke zichte: „Nun hau doch endlich ab!“ Das erinnert Marens Vater an seinen Freund Arno. Bei dem wußte er auch oft nicht, was los war. Mal war er sehr freundlich, mal war er ruppig und ließ ihn nicht in die Wohnung.
Rita fährt mit ihren Eltern nach Spanien in das Heimatdorf ihrer Eltern. Sie möchte eigentlich gar nicht so gerne dorthin, weil alles so fremd ist. Ihr Vater kann sie gut verstehen. Als er damals von Spanien nach Berlin umzog, fühlte er sich auch völlig verloren. Er sprach noch kein Wort Deutsch. Wie sollte er da andere Kinder zum spielen finden? Seine Mutter half, indem sie ihn zum freiwilligen Deutschunterricht anmeldete. Mit seinen fünf Jahren war Francesco dafür eigentlich noch zu klein, deshalb bemühte er sich, möglichst brav und unauffällig zu sein. Nicht mal nach der Toilette traute er sich zu fragen. Und dann passierte es, unter seiner Bank sammelte sich eine kleine Pfütze …
Paul ist empört. Sein Freund hat ihn belogen. Pauls Mutter erzählt, daß auch sie schon gelogen hat – als kleines Mädchen.
Anna hat sich enttäuscht ins Bett zurückgezogen: Ihre beste Freundin hat sie versetzt. Annas Mutter tröstet sie mit einer Erinnerung an ein ähnliches Erlebnis aus ihrer Kindheit. Peter, für den sie als 8jährige Monika damals schwärmte, hatte sie unerwartet zum Geburtstag eingeladen. Stolz auf diese Einladung machte sie sich besonders schön, besorgte liebevoll ein Geschenk und klingelte dann aufgeregt an Peters Haustür. Aber da gab es keine Geburtstagsfeier. Peter war nicht einmal da. Er hatte sie reingelegt.
Rick wird von seinem Vater verdächtigt, ein Architektur-Modell beschädigt zu haben. Aber er war es nicht. Großvater hilft dem unglücklichen Rick, sich von diesem Verdacht zu befreien.
Marco hat die Bemerkungen seiner Freunde zuerst gar nicht richtig verstanden, aber als Uwe dann auch noch sagt: „Das mit Deinem Vater tut mir leid!“, fragt Marco nach. Marcos Vater sitzt im Gefängnis. Marco wußte das nicht, er ist zutiefst verletzt. Er will keinen Vater der im Gefängnis sitzt. Wütend bäumt er sich dagegen auf und zersticht den großen Badereifen, den sein Vater ihm geschenkt hat. Er will nicht, daß sein Vater Knacki genannt wird, deshalb verprügelt er seinen Freund Frank. Abends im Bett läßt es ihm keine Ruhe. Er kann nicht schlafen und hält innere Zwiesprache mit seinem Vater.
Feierlich haben sich Gerd, Günther, Christa, Toni und Heinz geschworen, für immer Freunde zu sein und zusammen durch Dick und Dünn zu gehen. Mit einer Mutprobe wollen sie ihren Schwur besiegeln: jeder soll sich an einem Seil über den Bach hangeln. Christa, Gerd und Günther haben es schon geschafft. Als Toni über der Bachmitte plötzlich ins Wasser stürzt, will Heinz sich nicht mehr der Gefahr aussetzen. Die Mutprobe wird unvermutet zur Bestandsprobe der Fünferbande …
Musikprofessor Pflock will sich gerade bei einem Fußbad von den Anstrengungen des Tages ausruhen, als Hanna bei ihm eintritt. Sie bringt ihren Freund Rufus mit, der heute morgen mit seiner Geige bei Professor Pflock vorspielen sollte. Aber wie peinlich: Als er den Geigenkasten öffnete, lag darin keine Geige, sondern ein Teddybär. Hanna erzählt dem Professor die unglaubliche Geschichte, wie ihr Bär in Rufus Geigenkasten gekommen ist …
Als Herbert einmal der Mutter nachspioniert, entdeckt er ihr Geheimnis. Sie hilft verfolgten jüdischen Familien, sich vor den Nazihäschern zu verstecken. Herbert fühlt sich in einen großen Gewissenskonflikt gestürzt. Seinem Vater hat er beim Abschied versprochen, daß sie in der Familie fest zusammenhalten wollen. In der Hitlerjugend haben sie ihm jedoch eingeschärft, daß man Leute, die Juden helfen, anzeigen müsse, auch wenn sie zur eigenen Familie gehören. Herbert muß sich entscheiden.
Marion und ihr jüngerer Burder Ernst leben in Berlin. Sie gehen an der Mauer entlang zum Brandenburger Tor, um dort ihre Kusine Uschi aus Ost-Berlin am neueröffneten Übergang abzuholen. Marion und Ernst freuen sich über die immer größer werdenden Löcher in der Mauer. Nie hätte Marion gedacht, daß die Verwandten aus Ost-Berlin so einfach zu Besuch in den Westen kommen könnten. Sie erzählt Ernst von früher, als die Mauer eine unüberwindliche Grenze war.
Wasko hat Läuse. Er wird von dem entsetzten Lehrer mit einem Antiläusemittel versorgt und für drei Tage vom Schulunterricht befreit. Schulfrei findet Wasko super, aber alleine macht das nur halb soviel Spaß wie zu zweit. Also gibt er seiner besten Freundin Sanna ein paar von den Tierchen ab. Die unverhofften Ferien bringen beide auf die Idee, auch anderen zu Schulfrei zu verhelfen. Dankbare Abnehmer stehen ab sofort Schlange für das Mittel gegen Mathe- und Deutscharbeiten. Sogar die Schüler der höheren Klassen sind interessiert und bieten hohe Preise. Aber schon haben Wasko und Sanna Lieferschwierigkeiten …
Jonas, Großmutter und Mutter sitzen vorn im Auto und kichern. Was die nur haben, denkt Jonas, und was die an diesem Familienfest in Kirchberg finden. „Warum eigentlich immer Kirchberg?“ mault Jonas. Wieder lachen Mutter und Großmutter. „Ja, mit Kirchberg hat es eine besondere Bewandtnis!“ sagt die Großmutter und beginnt Jonas eine Geschichte zu erzählen.
Heimlich pirscht sich Holger von hinten an seine große Schwester heran und schießt mit der Spielzeugpistole. Erschreckt und wütend nimmt Nina ihm die Pistole weg. Sie hat sich von der Pistole bedroht gefühlt, wie von einer echten, obwohl es doch nur ein Spiel war. Dabei erinnert sie sich an Opa, der im Krieg seinen linken Arm verloren hat. Als sie Holger die Pistole zurückbringt, erzählt sie ihm, von ihren Gesprächen mit Opa über den Krieg …
Der steinreiche Onkel Albert und seine arme Verwandtschaft.
Erschrocken fragt Niklas, ob die Mutter wegen ihm weine. „Nein“, antwortet die Mutter und erinnert sich an die schrecklichen Schuldgefühle, die sie immer hatte, wenn ihre Mutter mit Migräne im Bett lag. Gerade, wenn es mit ihren Freundinnen beim Spielen am schönsten war, gingen ihr die Gedanken wie ein Mühlrad durch den Kopf. Durfte sie denn laut und fröhlich sein, wenn es der Mutter so schlecht ging? Wie froh war sie da, daß ihr einmal jemand sagte, daß sie nichts mit den Kopfschmerzen der Mutter zu tun hatte. Beglückt sammelte sie mit ihren Freundinnen Kräuter und kochte der Mutter einen Tee, in den sie alle guten Wünsche, ausgelassen zu sein und auch mit der Mutter lachen zu dürfen, einkochte. Sie war fest davon überzeugt, daß der Tee ihrer Mutter guttun würde und fühlte sich plötzlich gar nicht mehr so verantwortlich für sie.
Angefangen hat es damit, daß sein Freund Robby mit immer neuen Geschenken von seiner Oma ankam. Vom Walkie-Talkie über das Skateboard bis zur Ritterüstung bekam er alles, was er sich wünschte. Weil Ludwig seinen Freund um eine solche Oma beneidete, nahm er dessen Rat an, sich doch einfach eine Oma zu suchen. Als er eine „passende“ Frau gefunden hatte, sprach er sie auf dem Friedhof an und stellte sich als armes Heimkind vor, dessen Eltern gestorben wären. Mit der Absicht, das arme Waisenkind ein wenig aufzuheitern, verabredet sie sich öfters mit Ludwig. Dabei hatten die beiden soviel Spaß miteinander, daß Ludwig sein Ziel, Geschenke zu bekommen, ganz vergaß …
Tante Anna erzählt Frank eine Diebesgeschichte aus ihrer Kindheit. Lange ist es her, in den Sommerferien vor dem 1. Weltkrieg war sie mit ihrer Mutter in einem kleinen Hotel bei Bad Tölz. Der Neffe des Hotelbesitzers, der zwölfjährige Willi, half dort als Piccolo aus. Eines Tages geschah das Unglaubliche. Aus der Briefmarkensammlung eines Gastes fehlte die allerwertvollste Marke. „Die blaue Dschunke“ war gestohlen. Der Verdacht fiel auf Willi, der Zugang zu allen Zimmern hatte …
Udo kramt auf dem Dachboden nach alten Sachen. Opa Philipp erzählt ihm, wie viele dieser alten Dinge ihm nach dem Krieg geholfen haben, mit seiner unerträglichen Angst vor Bombenangriffen fertig zu werden. Mit einer großen Glasmurmel hatte er im Luftschutzkeller eine Mausefalle unschädlich gemacht und damit einer Maus das Leben gerettet. Wenn die Maus wieder auftauchte, nahm er das als Zeichen, daß alles gut gehen würde. Aber am meisten beruhigte ihm Onkel Fred mit seiner ruhigen unerschrockenen Art. Er hörte den Drahtfunk ab und erklärte Philipp, wohin die Flugzeuge flogen, daß die kleine Stadt, in der sie lebten, nicht das Ziel ihrer Angriffe war …
Die Eltern von Thomas sind geschieden. Jetzt hat die Mutter einen neuen Freund, den sie heiraten möchte. Thomas will keinen Stiefvater. Er hat doch einen Vater und am liebsten wäre ihm, der würde zurückkommen. Um zu verhindern, daß ein fremder Mann bei ihnen einzieht, besucht Thomas heimlich seinen Vater. Er bittet ihn, doch nach Hause zurückzukommen. Aber der Vater lehnt das entschieden ab. Traurig muß Thomas dieser Wahrheit ins Auge sehen. Aber seit klar ist, daß sein Vater nie zurückkommen wird, sieht Thomas den Freund der Mutter mit anderen Augen …
Nele ist überglücklich. Ihr Opa wird aus dem Krankenhaus entlassen. Er ist noch einmal mit dem Leben davon gekommen. Nur das Rauchen ist ab jetzt lebensgefährlich für ihn. Damit muß er sofort aufhören. Aber das ist leichter gesagt als getan. Als Nele merkt, wie schwer es dem Opa fällt, nicht mehr zu rauchen, läßt sie alle Zigaretten im Haus verschwinden. Nicht nur die des Großvaters, sondern such die der Eltern. Aber Nele hat nicht damit gerechnet, wieviele Tricks die Erwachsenen anwenden, nur um zu rauchen. „Dann stirb doch, geh’ doch tot“, schreit sie ihn weinend an. Und dann wird ihr klar, daß sie nicht darüber wachen kann, daß der Opa nicht mehr raucht, das muß er selber tun.
Heute macht sich Tillmann über seine kleine Schwester lustig, wenn sie sich nicht traut bei einer Freundin zu übernachten. Dabei war es ihm mit sechs Jahren auch schwer gefallen, ohne seine Eltern zu sein. Damals wollte er mit Kindern vier Tage auf einem Pferdehof verbringen. Als Tillmann dann im Gedränge auf dem Bahnhof seinen Vater aus den Augen verlor, konnte er ohne Abschied nicht fahren. Damit er doch noch fahren konnte, brachte der Vater ihn zur nächsten Bahnstation, aber Tillmann schaffte es einfach nicht, sich von ihm zu trennen. Zu Hause langweilte sich Tillmann und er hatte Sehnsucht nach den anderen Kindern, da versuchte er noch einmal einen Abschied …