Moskau, 28. Februar 1953. Josef Stalin lebt schon lange zurückgezogen in seiner Datscha, 15 km vom Zentrum der sowjetischen Hauptstadt. Sein Tagesablauf ist routiniert. Die Wachen stehen allzeit bereit. Am Abend schart er seine vier Vertrauten um sich. Sie ahnen nicht, dass es das letzte Mal gewesen sein wird.
Stalin liegt nach einem Schlaganfall hilflos auf seinem Sofa. Seit Stunden gibt es kein Lebenszeichen. Doch niemand traut sich, ohne Signal sein Zimmer zu betreten. Seine Umgebung hat Angst, das Falsche zu tun. Zu viele fielen dem Terror Stalins schon zum Opfer. Wer den Tyrannen jetzt stört, könnte dafür mit dem Leben bezahlen.
Stalins Zustand hat sich weiter verschlechtert. Endlich werden Ärzte gerufen. In der Sowjetunion ahnt bislang niemand etwas. Nur die engsten Vertrauten sind eingeweiht. Ob die Behandlung mit Blutegeln jetzt noch anschlägt? Der scheinbar unsterbliche Despot liegt jetzt auf seinem Totenbett.
Zwei Tage nach Stalins Schlaganfall wird öffentlich bekannt gegeben, dass der Herrscher schwer erkrankt ist. Die Ärzte können ihm nicht mehr helfen. Geheimdienstchef Beria, einer seiner engsten Vertrauten, bringt sich in Position und übernimmt das Kommando am Totenbett. Er wittert die große Chance, Stalins Nachfolger zu werden. Doch er ist nicht der einzige Aspirant.
Der Kampf um Stalins Nachfolge tritt in die nächste Phase. Zwei Lager stehen sich gegenüber: Beria und Malenko sowie Chruschtschow und Bulganin. Im Kreml wird die Macht schon mal unter den vier Gefolgsleuten neu verteilt. Am Sterbebett erleben die Anwesenden ein letztes Aufbäumen des Diktators. Um 21.50 Uhr ist er tot.