Die Diskussion, ob Frauen auch ordiniert werden sollten, hat die Kirche von England gespalten. Ein Teil will zu den Katholiken wechseln, doch die Mehrheit ist dafür, dass Frauen Priester werden können.
In Connemara, im Westen der irischen Insel, lebt John O'Donohue, Priester, Philosoph und Poet. Als Reiseführer macht er die Zuschauer mit der einsamen Landschaft vertraut.
In aller Welt wird der 400. Geburtstag zweier päpstlicher Baumeister gefiert, die das barocke Rom schufen: Gian Lorenzo Bernini und Franceso Borromini.
Siena und das Rennen für die Himmelskönigin: ein einzigartiges Rennen findet am 2. Juli in Siena statt: der "Palio". Zehn Pferde galoppieren dreimal um Sienas Hauptplatz, die Piazza del Campo - zu Ehren der Mutter Gottes.
Der Amtsantritt von Papst Johannes Paul II. im Jahr 1978 gab der katholischen Kirchen in Polen Auftrieb. Die Reise des Papstes in sein Heimatland 1979 wurde ein Triumpfzug. Ein Schritt auf dem Weg zum Niedergang des Kommunismus.
Im November 1936 traf sich der Münchner Erzbischof und Kardinal Michael Faulhaber auf dem Obersalzberg mit Adolf Hitler zu einer geheimen Unterredung. Seitdem ranken sich zahlreiche Spekulationen um Politik und Person dieses bedeutenden Kirchenmannes. Im April 2002 wurde das Faulhaber-Archiv der Wissenschaft geöffnet. War Faulhaber tatsächlich Steigbügelhalter und Schutzpatron des Führers, oder war er einer der wenigen Aufrechten im Land, die sich unbeirrt dem Tyrannen entgegen stellten?
Seit der Schriftsteller Rolf Hochhuth vor 40 Jahren das Stück "Der Stellvertreter" auf die Bühne brachte, ist vor allem Papst Pius XII. - der vormalige Münchner Nuntius und Freund von Kardinal Michael Faulhaber, Eugenio Pacelli - in die Kritik der öffentlichen Meinung geraten. Andererseits wird in Rom momentan der Seligsprechungsprozess für Pius XII. vorangetrieben. Norbert Göttler hat mit seinem Team zwei deutsche Wissenschaftler in die bis dato verschlossenen Geheimarchive begleitet und ihre ersten Eindrücke festgehalten. Er sprach mit hochrangigen Vertretern des Vatikans, mit jüdischen und christlichen Historikern sowie mit dem Schriftsteller Rolf Hochhuth. Bundespräsident a.D. Richard von Weizsäcker berichtet von den Erinnerungen seines Vaters, der deutscher Botschafter am Apostolischen Stuhl in Rom war.
Kardinal Ratzinger gewährt Einblick in den Alltag des Kirchenstaates. Als Präfekt der Kongregation für die Glaubenslehre leitet er die wichtigste Behörde der katholischen Kirche und kennt den Vatikan wie kaum ein anderer. Der Film stellt neben dem Alltag, den Strukturen und den Besonderheiten auch Ratzingers Lieblingsplätze vor. Außerdem führt Kardinal Ratzinger in das Archiv der vormaligen Inquisition.
Der Bamberger Kaiserdom birgt viele Geheimnisse, unterirdische Gänge und Gruften, versteckte Mauern und Kunstschätze. Claudia Freudensprung und die Steinmetze der Dombauhütte stoßen bei ihren Restaurierungen immer wieder auf Unerwartetes.
Der Regensburger Dom ist eine ewige Baustelle. Im Laufe der Zeit wandert das Baugerüst der Dombauhütte rund um seinen mächtigen Körper. Wenn die eine Seite fertig ist, muss die andere schon wieder erneuert werden. Die Touristen bedauern das. Sie finden, das Fotomotiv werde dadurch beein-trächtigt. Der Regensburger Fotograf Stefan Hanke sieht das anders. Die Steinmetze sind für den Domso etwas wie die Madenpicker auf einem Elefanten, sagt er. Sie gehören einfach dazu, denn sie sor-gen dafür, dass seine Haut gesund bleibt. Darin ist sich Hanke mit dem ehemaligen Domkapellmeister Georg Ratzinger, dem Obdachlosen Günther Bieda, dem Antiquitätenhändler Wolfgang Baumann unddem Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller einig: Der Dom ist kein Museum und er darf auchkeines werden. Die himmelsstürmende Kathedrale im Herzen der ehemals freien Reichsstadt Regensburg prägt ästhetisch und spirituell die Stadt und ihre Bewohner. Der Film von Christian Kugler macht dies anhand einiger ungewöhnlicher Geschichten deutlich.
In Eichstätt geht es etwas überschaubarer zu als anderswo. Der Dom zu Eichstätt vereint deshalb zweiganz unterschiedliche Rollen. Einerseits ist er traditionsreiche Bischofskirche und Sitz des ehrwürdigen Domkapitels. Doch zugleich versammelt sich hier Sonntag für Sonntag eine lebendige, kleinstädtische Pfarrergemeinde. In der Domsakristei arbeiten gleich zwei Mesner: ein Kapitelsmesner und ein Pfarrmesner, der eine im dunkelblauen Talar mit roten Armaufschlägen, der andere in schlichtem Schwarz.Von den Türmen rufen unterschiedliche Geläute zu den Gottesdiensten des Domkapitels und denender Dompfarrei. Zieht sich gar eine unsichtbare Grenzlinie quer durch den Dom, die die Interessen dereinen von denen der anderen zu scheiden versucht? Und noch mehr Fragen: Was macht eigentlich ein Domherr im "Domherrenhof"? Wie behaglich sitzt Bischof Walter Mixa auf dem Stuhl des heiligen Willibald? Wer ist die "Heilige Familie von Eichstätt" und wie heilig ist dem Dompfarrer die Familie? Wozu braucht der Dompfarrer in seinem Pfarrhof eine "Trinkstube"? Wohin zieht die Dompfarrei an jedem Dreizehnten eines Monats und warum ist es gut,manchmal etwas Abstand zur Stadt zu gewinnen? Mit einem liebevollen Blick hinter die Kulissen versucht der Filmautor, Antworten auf diese und andere Fragen zu bekommen. Dabei entpuppt sich vieles, was zunächst provinziell anmuten mag, als familiär,die Enge als Nähe - und manch Kleines als Kleinod.
Frauenplatz 12, die feinste Adresse in der Münchner Innenstadt, besser bekannt als "Dom zu unserer lieben Frau". Die riesige Kathedrale, vor einem halben Jahrtausend in der Rekordzeit von nur 20 Jahren errichtet, ist bis heute die größte Kirche Bayerns. Neben ihrem kirchlichen Auftrag muss sie auch mit dem Ansturm von zwei Millionen Besuchern im Jahr umgehen. Ein enormer, organisatorischer, logistischer und auch künstlerischer Aufwand ist erforderlich, diesen "Betrieb" zu ermöglichen.
In Passau führen fast alle Wege zum Dom. Der barocke Bau zieht jedes Jahr über eine Million Besucher an und beherbergt die größte Domorgel der Welt. Ihre 233 Register haben Namen wie "Gemsterz" oder "Feldtrompete" und zaubern einen Klang, von dem die meisten Organisten nur träumen können. Anders Ludwig Ruckdeschel. Er herrscht über die rund 18.000 Orgelpfeifen.
Leben aus Leidenschaft
In Indien, dem Land religiöser Hingabe und Frömmigkeit, gibt es unter den vielen religiösen Bekenntnissen auch inbrünstige Christen. Das ist vielleicht nicht weiter verwunderlich. Überraschend ist allerdings, dass die christliche Tradition Indiens zu den ältesten dieser Erde zählt. Es gibt so genannte Urchristengemeinden in Kerala, von denen es heißt, sie seien vom Apostel Thomas selbst gegründet worden.
"Ich habe euch gesucht. Jetzt seid ihr zu mir gekommen. Ich danke euch." Diese Worte, so hat es der päpstliche Pressesprecher Navaro-Valls überliefert, richtete der sterbende Papst Johannes Paul II. an die vielen, vor allem jungen Menschen, die sich betend unter seinem Fenster versammelten. Es ist die letzte, offiziell bestätigte Mitteilung aus seinem Mund. "Den Menschen suchen" - schon vor seiner Wahl zum Papst, brachte Karol Wojtyla die Aufgabe der Kirche so auf den Punkt. Auf 104 Auslandsreisen und bei unzähligen Begegnungen in Rom und anderswo hat er die Menschen fasziniert und überzeugt. Christian Hardtke und Martin Posselt haben Zeugnisse solcher Begegnungen mit dem Papst gesammelt. Die Berichte und Bilder des Films vermitteln einen Eindruck, warum der Abschied von Johannes Paul II. Millionen auf der ganzen Welt so tief ergriffen hat.
Die Dokumentation beleuchtet das Leben und Wirken des Apostels Petrus. Wir folgen in Spielszenen seinen Lebensstationen: Von seiner Berufung zum Apostel über seine Einsetzung als erstem Papst bis zur Kreuzigung bei Rom. Zugleich werfen wir durch die dokumentarische Beobachtung persönlicher Schicksale einen Blick auf die spektakuläre Geschichte des Papsttums.
Stillschweigend schaffte er den Handkuss am Ende der Generalaudienzen ab. Als erster Papst der Neuzeit verzichtete er in seinem Wappen auf die Tiara, die Papstkrone. Er ersetzte sie durch eine einfach Mitra, den Bischofshut. Im päpstlichen Wappen zeigt sich auch die Verbundenheit mit der altbayerischen Heimat. Es enthält den Freisinger Mohren, das Zeichen des alten Fürstbistums Freising, den Korbiniansbären, der als Lastträger Gottes die Bürde des Amtes symbolisiert, und die Jakobsmuschel als Zeichen der Pilger. Diese drei Elemente waren auch im bischöflichen Wappen enthalten, das Joseph Ratzinger als Erzbischof von München und Freising gewählt hatte. Von 1977 bis 1982 leitete er das Erzbistum. In der Dokumentation von Andrea Kammhuber erinnern sich Freunde und Weggefährten an die bewegten Münchner Jahre des jungen Erzbischofs, der 1982 zum Präfekten der Glaubenskongregation nach Rom berufen wurde und heute Oberhaupt von 1,1 Milliarden Katholiken ist.
Wer ist dieser Mann aus Umbrien, den man "Patriarch des abendländischen Mönchstums" und "Vater vieler Völker" nennt, der als Patron Europas verehrt wird und dessen Namen heute wieder ein Papst annimmt? Wer ist dieser Mann, dessen geistige Enkel die bayerische Landschaft und Kultur entscheidend mitgeprägt haben? Benedikt wird im Jahr 480 in dem kleinen Städtchen Nursia geboren. Er sollte zum Vater des abendländischen Mönchstums, ja zum Lehrmeister Europas werden. Sein Motto "Ora et labora" - bete und arbeite" hat als geistiges Ordnungsprinzip seine Bedeutung bis heute nicht verloren. Sein Programm ist aktueller denn je.
Im Rahmen der Reihe "Domgeschichten" des Bayerischen Fernsehens ist ein ungewöhnliches Porträt des Würzburger Doms entstanden. Der Kiliansdom wurde durch den Bombenangriff auf Würzburg am 16. März 1945 weitgehend zerstört. Es dauerte mehr als 20 Jahre, bis die Kathedrale nach dem Krieg wieder hergestellt war - so lange wie bei keinem anderen Dom in Deutschland. Und weil während dieser langen Zeit immer wieder die Verantwortlichkeit wechselte, änderten sich auch die Vorstellungen über die Restaurierung. So entstand ein Mix verschiedenster Stilrichtungen, an dem sich bis heute die Geister scheiden: Manche finden den Dom trotz aller "Bau-Wunden" wunderbar, andere schlichtweg scheußlich.
Georg Ratzinger ist der ältere Bruder von Joseph Ratzinger. Beide Brüder wurden am gleichen Tag zum Priester geweiht. Während Georg Ratzinger auf dem Feld der Kirchenmusik erfolgreich war und schließlich als Domkapellmeister in Regensburg Dirigent der weltbekannten "Regensburger Domspatzen" wurde, machte Bruder Joseph eine theologische und kirchliche Karriere. Als Joseph Ratzinger am 19. April 2005 zum Papst gewählt wurde, war Bruder Georg zunächst geschockt. Inzwischen kann er sich sogar darüber freuen, auch wenn es schon etwas Besonderes ist, plötzlich Papst-Bruder zu sein. Beide Brüder haben ihr Leben lang eine intensive Beziehung gepflegt, zeitweise miteinander gewohnt und viele Urlaube zusammen verbracht. Diese Tradition versuchen sie auch fortzusetzen. Den letzten Urlaub verbrachte Georg Ratzinger allerdings erstmals in Castelgandolfo. Und wenn Georg Ratzinger zu Hause in Regensburg ist und der Papst etwas Heimweh hat, dann ruft er eben einfach einmal kurz an.
Unter den 274 zweifelsfrei anerkannten Päpsten der gesamten Kirchengeschichte stammen vier aus Bayern: Papst Klemens II. (1046/1047), der zuvor Bischof von Bamberg war, liegt im Bamberger Dom begraben. Papst Damasus II. (1048) regierte nur 23 Tage. Es war das kürzeste Pontifikat der Kirchengeschichte. Der Legende nach wurde er in Pildenau bei Ering im Inntal geboren, nur etwa 25 Kilometer flussabwärts von Marktl am Inn, dem Geburtsort des jetzigen Papstes Benedikt XVI.
Etwa 90 Kilometer östlich von München liegt Altötting. Für viele ist es das Herz Bayerns. Schließlich hat Altötting mit seiner 1 000-jährigen Geschichte seinen Platz mitten im Herzen des alten bayerischen Stammesherzogtums. Was aber noch viel mehr zählt, ist seine Bedeutung als europäischer Wallfahrtsort und als ein lebendiges Zentrum des christlichen Glaubens. Jährlich kommen etwa eine Million Pilger nach Altö
Mit der "Benedikts Weg" erinnert das Bayerische Fernsehen kurz vor dem 80. Geburtstag des Papstes an wesentliche Stationen seines Lebens. In der ersten Folge werden die beiden Jahrzehnte nachgezeichnet, in denen er als Universitätslehrer wirkte - Joseph Ratzingers Gelehrtenjahre. Im Frühling 1959 eilt ein jugendlich wirkender, schmächtiger Geistlicher durch den Bonner Hofgarten zur Universität: der gerade erst 32-jährige Joseph Ratzinger. Erstmals in seinem Leben hat er seine bayerische Heimat verlassen, um dem Ruf einer der führenden deutschen Universitäten zu folgen. Obwohl erst am Anfang seiner Laufbahn stehend, eilt ihm eine gewaltige Reputation voraus. Ratzinger gilt als einer der begabtesten und modernsten Theologen der jungen Generation. Bei seinen Vorlesungen heißt es für die Studenten früh da sein, um noch einen Platz zu bekommen. "Der eigene Aufbruch und eine große Zeit kirchlichen Aufbruchs fielen zusammen", erinnert er sich später schwärmerisch an diese Jahre. 1962 nimmt ihn der Kölner Kardinal Frings als Berater mit zum Zweiten Vatikanischen Konzil, das der junge Theologe in wichtigen Fragen mitgestalten wird. In die Konzil-Zeit fällt auch sein Wechsel nach Münster, wo er allerdings nicht lange bleibt. 1966 geht er nach Tübingen, wo er gemeinsam mit seinem Fakultätskollegen Hans Küng die Studentenrevolte "an vorgeschobener Stelle" erlebt. Irgendwann im Laufe dieser Jahre hat sich Joseph Ratzingers Einstellung zum Geist des Konzils und zum Verhältnis zwischen Kirche und Welt verändert. Als er 1969 vom unruhigen Tübingen heim ins bayerische Regensburg wechselt, ist aus dem diskussionsfreudigen Reformer von einst ein ebenso streitbarer Konservativer geworden.
In der zweiten Folge an die Jahre als Erzbischof von München und Freising. "Christen sehen sich nie zum letzten Mal." Mit diesen Worten verabschiedet Generalvikar Gerhard Gruber 1982 den Erzbischof von München und Freising. Mit einem Wiedersehen als Papst rechnet damals natürlich keiner. Die Jahre als Erzbischof waren für den heutigen Papst kein Honigschlecken. Als Joseph Ratzinger 1977 Erzbischof von München und Freising wird, tritt er als Nachfolger von Kardinal Döpfner kein leichtes Erbe an. 50 Jahre ist der Professor für Dogmatik und Fundamentaltheologie, als er vom Würzburger Bischof Josef Stangl geweiht wird. "Mitarbeiter der Wahrheit" will er sein. So lautet dann auch sein Bischofsmotto. Schon einen Monat nach seiner Bischofsweihe wird er von Papst Paul VI. zum Kardinal erhoben und damit in die Mitverantwortung für die Weltkirche genommen. Schon fünf Jahre später ist sein engagiert begonnenes Wirken im Erzbistum München und Freising beendet. Kardinal Ratzinger wird als Präfekt der Glaubenskongregation nach Rom berufen. In der Dokumentation von Andrea Kammhuber erinnern sich Freunde und Weggefährten an die bewegten Münchner Jahre des jungen Erzbischofs, der heute Oberhaupt von 1,1 Milliarden Katholiken ist.
Mit der dreiteiligen Reihe "Benedikts Weg" erinnert das Bayerische Fernsehen kurz vor dem 80. Geburtstag des Papstes an wesentliche Stationen seines Lebens. In der dritten Folge an die Jahre als Präfekt der Glaubenskongregation in Rom. 1981 beruft Papst Johannes Paul II. Kardinal Joseph Ratzinger zum Präfekten der Glaubenskongregation. Er wird Nachfolger von Kardinal Franjo Seper, oberster Hüter des katholischen Glaubens. Er muss entscheiden, urteilen, verurteilen. "Der Panzerkardinal", wie ihn die Italiener bald nennen, erregt Aufsehen. Seine intellektuelle Schärfe und Konsequenz sind geschätzt und gefürchtet. Er klärt die Positionen der katholischen Kirche in der Auseinandersetzung mit der Befreiungstheologie Südamerikas und mit der Schwangerenkonfliktberatung in Deutschland. Joseph Ratzinger bleibt bei allen Fragen und Konflikten seinem bischöflichen Wahlspruch treu. Er will "Mitarbeiter der Wahrheit" sein. Der Film von Claudia Eberle blickt zurück auf die Jahre zwischen 1981 und 2005, als der heutige Papst das schwierige Amt des Präfekten der Glaubenskongregation innehatte.
Die Augen nicht zu schließen vor der drohenden Gefahr, nicht zu schweigen zum Unrecht - mit dieser Überzeugung hat Pater Alfred Delp gelebt und für sie ist der Jesuit mit 37 Jahren in den Tod gegangen. Sein größtes Verbrechen war es, nicht an den Endsieg geglaubt und sich an den Plänen für ein neues Deutschland nach Hitler beteiligt zu haben. 1942 hatte Graf Moltke den Jesuitenorden gebeten, ihm einen Soziologen zu benennen, der im Kreisauer Kreis am Entwurf einer christlichen Sozialordnung mitarbeitet. Die Wahl fiel auf Alfred Delp. Der Priester und Jesuit galt als scharfsinniger Theologe, der sich temperamentvoll für eine Lebenserneuerung in christlichem Sinn einsetzte und auch mit aufrüttelnder Kritik an seiner eigenen Kirche nicht sparte. Alfred Delp wurde 1944 in München von der Gestapo verhaftet. Er wurde verdächtigt, an der Verschwörung des 20. Juli beteiligt gewesen zu sein. Das Angebot seiner Freilassung, wenn er aus dem Jesuitenorden austrete, lehnte er ab.
Jährlich pilgern eine Million Menschen nach Mariazell. Damit ist das Marienheiligtum der wichtigste Wallfahrtsort Österreichs und der beliebteste Mitteleuropas. Frauenwallfahrten, Friedenswallfahrten, Familienfeste und Bischofskonferenzen.
Die Visite Benedikt XVI. in Washington und New York gilt jetzt schon als Highlight und Meilenstein unter den Pastoralreisen des Papstes. Nicht zufällig hatte der Papst Amerika als den Kontinent der Hoffnung für die Kirche bezeichnet, denn auch in den Vereinigten Staaten stellen die Katholiken inzwischen die zahlenmäßig stärkste unter den christlichen Konfessionen dar, die - anders als in Europa - nicht dahin tendieren, den Glauben an Jesus Christus laizistischen Denkmodellen unterzuordnen. Einer der Höhepunkte der Papstreise wird die mit Spannung erwartete Rede Benedikt XVI. vor den Vereinten Nationen in New York sein, ebenso sein vorgesehenes Gebet am "Ground Zero", dem Ort der 2001 verübten terroristischen Anschläge auf die Twin Towers. Aber auch mit Missständen innerhalb der katholischen Kirche Amerikas wird Benedikt XVI. voraussichtlich hart ins Gericht gehen, denn die bekannt gewordenen Fälle sexuellen Missbrauchs durch Geistliche an Minderjährigen in einigen Diözesen hatten die Kirche Amerikas insgesamt moralisch tief erschüttert; US-Gerichte hatten die Verantwortlichen daraufhin zu milliardenschweren Schadenersatzzahlungen verpflichtet.
1978, vor genau 30 Jahren, fanden binnen weniger Wochen zwei Papstwahlen statt. Joseph Ratzinger war kaum ein Jahr zuvor zum Kardinal erhoben worden und nahm an beiden Konklaven teil. Die Weichenstellung, die das Kollegium der Kardinäle in der Sixtinischen Kapelle vornahm, wirkt sich bis heute aus: Man könnte die jüngste Geschichte der Katholischen Kirche unter den Päpsten Wojtyla und Ratzinger auch als die "mitteleuropäische Ära" des Papsttums bezeichnen.
Am 2. Februar 2009 ist Reinhard Marx ein Jahr im Amt als Erzbischof von München und Freising. Schon vor seinem, für viele überraschenden Wechsel von Trier nach München wurde Reinhard Marx mit Vorschusslorbeeren geradezu überschüttet. Seine Amtseinführung war ein großes Fest und die Aufnahme des "Neuen" in seiner Diözese ausnahmslos herzlich. Der Westfale Marx kennt keine Berührungsängste. Beim Starkbieranstich auf dem Nockherberg fühlt er sich genauso daheim wie bei einer Wallfahrt nach Altötting oder beim Besuch einer seiner mehr als 700 Pfarrgemeinden. Doch sowohl dem neuen Erzbischof wie auch den Katholiken der Erzdiözese war klar, dass nach der Euphorie des Anfangs irgendwann die Ernüchterung des Alltags eintreten würde. Mit seinen Reformplänen, die eine Zusammenlegung vieler Gemeinden zu Seelsorgeverbänden vorsieht, erntete Marx auch Kritik. Das Projekt ist eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre. Außerdem rückt der ökumenische Kirchentag 2010 in München näher, bei dem Erzbischof Marx einer der beiden Gastgeber sein wird. Der Sozialexperte Marx ist gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ein gefragter Gesprächspartner. Sein Buch "Das Kapital" erweist sich als regelrechter Bestseller. Wie schafft es Reinhard Marx mit einem oft überbordenden Pensum Arbeit fertig zu werden? Hat er noch manchmal Sehnsucht nach seiner westfälischen Heimat? Wie klappt die Zusammenarbeit mit seinen Amtsbrüdern in der Freisinger Bischofskonferenz, deren Vorsitz er mit übernommen hat? Der Film "Der bayerische Westfale" zeichnet die wichtigsten Stationen im ersten Amtsjahr des neuen Münchner Erzbischofs nach. Neben Reinhard Marx kommen viele zu Wort, die ihm in dieser Zeit begegnet sind.
Am 15. Januar 2009 wird Georg Ratzinger, der Bruder von Papst Benedikt XVI., 85 Jahre alt. Aus diesem Anlass zeichnet Martin Posselt ein Lebensbild dieses liebenswürdigen und bescheidenen Priesters und Musikers, der dreißig Jahre lang einen der berühmtesten Domchöre der Welt geleitet hat. Georg Ratzinger war als Chef der "Domspatzen" längst eine prominente Erscheinung in Regensburg, als 1969 auch Professor Joseph Ratzinger auf einen Lehrstuhl in die Stadt an der Donau berufen wurde. Damals beschrieben die Regensburger den Theologen Ratzinger als "Bruder des Domkapellmeisters". Heute hat sich das Verhältnis umgekehrt: Georg, der Ältere, ist als "Bruder des Papstes" international bekannt. Beide Brüder wurden am gleichen Tag zum Priester geweiht. Sie haben sich ihr Leben lang nie aus den Augen verloren und die freien Tage möglichst zusammen verbracht. Diese Tradition versuchen sie fortzusetzen, auch wenn Georg Ratzinger jetzt in den Vatikanpalast oder im Sommer nach Castel Gandolfo fahren muss. Und wenn der Papst etwas Heimweh hat, dann ruft er einfach beim Bruder in Regensburg an.
1982 holte Papst Johannes Paul II. den Münchner Erzbischof, Kardinal Joseph Ratzinger, in die Päpstliche Kurie nach Rom. Er machte ihn zum Präfekten der Glaubenskongregation (deren Vorläufer einst die "Heilige Inquisition" war) und vertraute ihm die weltweite Oberaufsicht über die katholische Lehre an. Es war eine der wichtigsten Personalentscheidungen dieses Papstes. Joseph Ratzinger genoss das volle Vertrauen Papst Wojtylas in theologischen Fragen, und gemeinsam mit ihm plante er die Neuausrichtung der Kirche auf die Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Zu den wichtigsten Konfliktfeldern jener Jahre zählen die Auseinandersetzung um die südamerikanische Befreiungstheologie, die Abwehr der "pluralistischen Theologie" in Asien, der Ruf aus den Ortskirchen nach mehr innerkirchlicher Demokratie, auch das Tauziehen um die Schwangerschaftskonfliktberatung in Deutschland. Ratzingers konsequente, streng konservative Linie brachte ihm den Ruf eines "Panzerkardinals" ein. Er begnügte sich aber nicht mit der defensiven Rolle des Glaubenswächters. Mit dem Weltkatechismus von 1993 sowie einer Fülle von Büchern, Interviews und Vorträgen warb er für die Schönheit des Glaubens und den Dialog zwischen Religion und Vernunft. Der "Großinquisitor" entwickelte sich zum Bestsellerautor und gefragten Intellektuellen, und schließlich, als die Kräfte Johannes Pauls II. schwanden, zur zentralen Autorität seiner Kirche. Mit teilweise noch nie veröffentlichtem Material aus den Filmarchiven des Bayerischen Rundfunks entwirft Martin Posselt ein biografisches Bild Joseph Ratzingers als römischer Kardinalpräfekt. Er zeigt, wie sich in jenen 23 Jahren die Grundlinien des späteren Pontifikats Benedikts XVI. bereits deutlich abzeichnen.
Zum 2000. Geburtstag des Apostels Paulus hat Papst Benedikt XVI. ein Paulusjahr ausgerufen, das er am 28. Juni gemeinsam mit Patriarch Bartholomäus I. von Konstantinopel in Rom eröffnen wird.
Rom, die Stadt der 1 000 Kirchen: Viele tragen an der Fassade ein Schild mit einem roten Hut. Das Wappen weist sie als Titelkirche eines Kardinals aus. Denn jeder Kardinal ist auch Pfarrer einer römischen Gemeinde. Die Titelkirche des Kölner Erzbischofs Joachim Meisner ist einer der ältesten Sakralbauten der Stadt. In den römischen Gemäuern unterhalb von Santa Pudenziana soll einst der Apostel Petrus gelebt haben. Dem Mainzer Bischof Karl Lehmann hingegen hat der Papst einen nüchternen Bau aus den 50er Jahren in einem römischen Arbeiterviertel als Titelkirche verliehen. So unterschiedlich wie die Kirchenbauten sind auch die Geschichten, die deutsche Kardinäle mit ihren Titelkirchen verbinden.
Landesbischof Johannes Friedrich hat sechs Jahre als Propst in Jerusalem gearbeitet und ist Nah-Ost-Beauftragter der Evangelischen Kirche in Deutschland. In diesem Film führt er an die biblischen Stätten, erläutert das Leben von Jesus und spricht über seine Glaubenserfahrungen.
Der Film erzählt von überkommenen und neuen Bräuchen der Fastenzeit, vom Verbrennen des Palms, vorösterlichen Sinnbilds des Lebens, von Fastenbrezeln und Josefibock, von religiösen Ritualen wie dem Aschenauflegen und seinen Ursprüngen im Orient. Er schlägt einen Bogen von Aschermittwoch bis Ostern und zeigt, wie tief verwurzelt das Fasten in unserer Kultur ist und bis heute die vorösterliche Zeit zwischen Winter und Frühjahr prägt. Am Vorabend des Aschermittwochs steigt Rosa Brandhofer eine Leiter hinauf zum Seitenaltar. Behutsam zieht die Austragsbäuerin das weiße Gewand vom Leib der barocken Muttergottesfigur und streift ein violettes Büßergewand über die Gliederpuppe. Sie drapiert den schwarzen Umhang um den feinen Kopf Marias, legt ihr das dunkel gekleidete Christkind in den Schoß: Die vorösterliche Fastenzeit kann beginnen. Für sieben Wochen herrscht die Bitterfarbe Lila in der Gaißacher Dorfkirche. 40 Tage dauert die Buß- und Passionszeit. Wie alle großen Weltreligionen kennt die christliche Kirche Askese, Zeiten der körperlichen und geistigen Reinigung. Der Film "Fasten mit Leib und Seele" von Sigrid Esslinger und dem Kameramann Benedikt Preisinger erzählt in vielen Episoden, Interviews und spannenden Bildern von überkommenen und neuen Bräuchen der Fastenzeit.
Als Johannes XXIII., der eigentlich nur als Übergangspapst gedacht war, 1959 erstmals ein Konzil ankündigte, überraschte er alle. Auch die großen Ziele für das Konzil benannte Johannes XXIII. mit großer Zuversicht und Gottvertrauen: eine Kirche die sich öffnet, um sich den Menschen und der Welt zuzuwenden. Roncalli wollte eine Kirche, die den Menschen von heute in einer zeitgemäßen Sprache ihre Frohe Botschaft so nahebringen kann, dass sie auch ankommt. Zu Beginn verortet die Dokumentation das zeitgeschichtliche und gesellschaftliche Umfeld des Konzils Anfang der 1960er-Jahre: Die Welt steckte im Kalten Krieg fest. Während sich die Kirche in Rom auf eine Öffnung zur Welt vorbereitete, wurde in Berlin quer durch die Stadt eine Mauer gebaut. Viele Kolonialländer erhielten ihre Unabhängigkeit. In Deutschland kam die Anti-Baby-Pille auf den Markt. Unmittelbar nach der Eröffnung des Konzils brachte die Kubakrise die Welt an den Rand einer atomaren Katastrophe. Und ein Jahr später wurde J.F. Kennedy erschossen. Namhafte Zeitzeugen, die das Konzil in Rom miterlebt haben, wie der Mainzer Kardinal Karl Lehmann, Professor Hans Küng, Hans Maier für die Laien oder der Wiener Weihbischof Helmut Krätzl, geben mit ihren Berichten im ersten Teil der Dokumentation eine differenzierte Sicht auf die Abläufe während der Beratungen im Petersdom. Die Dokumentation zeichnet entscheidende Sitzungsverläufe nach. Das Ergebnis waren vielfach bahnbrechende Dokumente der Kirche: das uneingeschränkte Bekenntnis zur Religionsfreiheit, die Aussöhnung mit dem Judentum, die Reform der Liturgie, die Öffnung zur Moderne, ein neues Selbstverständnis der Kirche als Gemeinschaft aller Glaubenden, eine Aufwertung der Laien und ein klares Bekenntnis der Kirche zu ihrer Weltverantwortung. Das Zweite Vatikanische Konzil wurde zu einer prägenden, nachhaltigen Neupositionierung mit richtungsweisenden Impulsen für die Zukunft der katholischen Kirche.
Im Oktober 2012 jährt es sich zum 50. Mal, dass Papst Johannes XXIII. das Zweite Vatikanische Konzil eröffnet hat. Mehr als 2500 Kardinäle, Bischöfe und Konzilsväter aus aller Welt nahmen an der Eröffnung teil. Das Konzil wurde zum Symbol für die Erneuerung der Katholischen Kirche und gilt als wichtigstes kirchenpolitisches Ereignis des 20. Jahrhunderts, bei dem sich die Kirche in vielen großen Themen neu positioniert hat. Das "Aggiornamento" - eine Kirche auf der Höhe der Zeit - und die Öffnung der Kirche zur Welt waren das große Anliegen von Johannes XXIII. Die Dokumentation fasst die wichtigsten Ereignisse zusammen und beleuchtet die Auswirkungen des Konzils bis in die heutige Zeit. Der zweite Teil der Dokumentation (BFS 1.8.12) widmet sich den Umsetzungen der Konzilsbeschlüsse in den Ortskirchen und Pfarreien sowie den Auswirkungen für die Kirche insgesamt, zuvorderst bei der gesamtdeutschen Synode in Würzburg. Anschaulich zeigt der Film am Beispiel damals junger Priester die Begeisterung und Aufbruchsstimmung in den Pfarreien: von den Kirchenneubauten bis zu den neuen Liedern und Gesängen in der Liturgie. Doch es gab auch erheblichen Widerstand gegen das Konzil und die damit verbundenen Veränderungen. Viele der Dokumente, die als Kompromisse formuliert wurden, erlauben jetzt sehr unterschiedliche Interpretationen. Der Film dokumentiert diesen kontroversen Diskurs über die Auswirkungen des Konzils. Auffallend aber ist, dass fast alle, die mit Sorge suchen und fragen, wie es nun weitergehen kann mit der Kirche, sich auch heute noch auf das Zweite Vatikanische Konzil berufen. Als Johannes XXIII., der eigentlich nur als Übergangspapst gedacht war, 1959 erstmals ein Konzil ankündigte, überraschte er alle. Auch die großen Ziele für das Konzil benannte Johannes XXIII. mit großer Zuversicht und Gottvertrauen: Eine Kirche die sich öffnet, um sich den Menschen und der Welt zuzuwenden. Roncalli wollte eine Kirche, die den Menschen von heute in einer zeitgemäßen Sprache ih
Die Jesus-Trilogie von Joseph Ratzinger / Benedikt XVI. "Den wahren Jesus wiederfinden" - diesem hohen theologischen Anspruch nachzugehen ist Dreh- und Angelpunkt dieser zweiteiligen Fernseh-Dokumentation: Die visuelle Umsetzung und filmische Interpretation des Anliegens des Autors Joseph Ratzinger/Papst Benedikt XVI., das Antlitz Jesu freizulegen von verfälschenden Beschreibungen und Darstellungen, also den "wahren Jesus" wiederzufinden und ihn im Alltag zu entdecken. Zu ausgewählten Kernaussagen werden hochrangige Gesprächspartner kritisch Stellung beziehen, begleitet von künstlerischen Bildwelten und anspruchsvollen Collagen, um Verbindungslinien zu ziehen zwischen dem historischen Jesus und dem gegenwärtigen Jesusbild. Gezeigt werden sollen dabei in Bildmontagen Landschaften und Orte des Wirkungsfeldes Jesu, Orte christlicher Hermeneutik wie auch der kritischen Exegese.
Papst Franziskus und der Krieg