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Benedikts Weg 1: Der Professor

Mit der "Benedikts Weg" erinnert das Bayerische Fernsehen kurz vor dem 80. Geburtstag des Papstes an wesentliche Stationen seines Lebens. In der ersten Folge werden die beiden Jahrzehnte nachgezeichnet, in denen er als Universitätslehrer wirkte - Joseph Ratzingers Gelehrtenjahre. Im Frühling 1959 eilt ein jugendlich wirkender, schmächtiger Geistlicher durch den Bonner Hofgarten zur Universität: der gerade erst 32-jährige Joseph Ratzinger. Erstmals in seinem Leben hat er seine bayerische Heimat verlassen, um dem Ruf einer der führenden deutschen Universitäten zu folgen. Obwohl erst am Anfang seiner Laufbahn stehend, eilt ihm eine gewaltige Reputation voraus. Ratzinger gilt als einer der begabtesten und modernsten Theologen der jungen Generation. Bei seinen Vorlesungen heißt es für die Studenten früh da sein, um noch einen Platz zu bekommen. "Der eigene Aufbruch und eine große Zeit kirchlichen Aufbruchs fielen zusammen", erinnert er sich später schwärmerisch an diese Jahre. 1962 nimmt ihn der Kölner Kardinal Frings als Berater mit zum Zweiten Vatikanischen Konzil, das der junge Theologe in wichtigen Fragen mitgestalten wird. In die Konzil-Zeit fällt auch sein Wechsel nach Münster, wo er allerdings nicht lange bleibt. 1966 geht er nach Tübingen, wo er gemeinsam mit seinem Fakultätskollegen Hans Küng die Studentenrevolte "an vorgeschobener Stelle" erlebt. Irgendwann im Laufe dieser Jahre hat sich Joseph Ratzingers Einstellung zum Geist des Konzils und zum Verhältnis zwischen Kirche und Welt verändert. Als er 1969 vom unruhigen Tübingen heim ins bayerische Regensburg wechselt, ist aus dem diskussionsfreudigen Reformer von einst ein ebenso streitbarer Konservativer geworden.

Deutsch
  • Runtime 45 minutes
  • Network BR
  • Created August 10, 2019 by
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  • Modified August 10, 2019 by
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Martin Posselt Writer