Er hieß ursprünglich Samuel Langhorne Clemens, übersetzte den Struwwelpeter ins Englische und erfand für seine jugendlichen Helden Tom Sawyer und Huckleberry Finn einen unverblümten Stil, den heute noch Kinder und Erwachsene an Mark Twains Abenteuerromanen lieben.
Fontane lebte im Widerspruch: Einerseits sehnte er sich danach, seine Meinung frei und ironisch äußern zu dürfen. Andererseits schrieb er für die reaktionäre Kreuz-Zeitung, die Otto von Bismarck mitgegründet hatte. Als Romanautor trat er erst sehr spät im Leben auf, dafür aber mit Erfolg.
Er ist Reformpädagoge. Er arbeitet als Landarbeiter. Mit seiner Frau Sofja hat er dreizehn Kinder. Nebenbei schreibt er Klassiker wie „Krieg und Frieden“ und Anna Karenina“. Mit Tolstoj stirbt der wohl größte Literat Russlands.
1866 veröffentlichte Emmanuel Roidis den Roman „Päpstin Johanna“, der nach seinem Erscheinen sofort verboten wurde. Roidis schildert das Leben und den Aufstieg der ebenso gebildeten wie schönen Johanna von Ingelheim.
Dem Weltliteraten Anton Pawlowitsch Tschechow galt die Prosa immer als Ehefrau. Das Theater bezeichnete er sein Leben lang als Geliebte. Präzise charakterisiert er seine Figuren durch das, was sie sagen und nicht sagen. Deswegen blieben seine Stücke bis heute Klassiker.
Die in weiten Teilen autobiografischen „Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“ sind Rilkes einziger Roman. In fragmentarischer und tagebuchartiger Prosa nimmt der 35-Jährige die Sprache des Expressionismus vorweg.
Obwohl der Titel richtiger übersetzt „Verbrechen und Strafe“ lautet, hat sich „Schuld und Sühne“ eingebrannt. Genau wie die Geschichte des Jurastudenten Raskolnikow, die Dostojewski in seinem vielleicht berühmtesten Roman erzählt – die Geschichte eines fast perfekten Mordes.
Wien war der Urquell seines Schreibens, Sigmund Freud sein Freund. Mit der Akribie von Ärzten erforschten beide die Abgründe der Seele. Bei dem Seelenarzt entstand daraus die Psychoanalyse, bei Schnitzler ein Werk, das voller Witz und Schmerz von Liebe, Tod und Lebensleere erzählt.
George Bernard Shaw war ein Missionar der sozialen Aufklärung. Aber statt mit erhobenem Zeigefinger zu moralisieren, verpackte er seine Kritik in beißendem Humor und wurde zum erfolgreichsten Dramatiker seiner Zeit.
Wie bei Agatha Christie war es auch bei Patricia Highsmith (1921-1995) ein ganz bestimmtes Buch, welches entscheidend dazu beitrug, dass aus einem achtjährigen Mädchen eine gefeierte Autorin weltberühmter Kriminalromane wurde: "Die Seele des Menschen" des Psychologen Karl Augustus Menninger, der zeigen wollte, wann und wie ein "normaler" Mensch zum Verbrecher wird. Highsmiths Sensationsdebüt hieß "Zwei Fremde im Zug" (1950), das bereits 1951 von Alfred Hitchcock ebenso erfolgreich verfilmt wurde.