Die erste Folge der Sendereihe beschreibt die Entwicklung der politischen Polizeitruppe von einer Unterabteilung der Kriminalpolizei zum "Geheimen Staatspolizei-Amt" und zur Zentrale des Terrors. Schon wenige Tage nach der "Machtergreifung" Hitlers übt sich die politische Polizei als zentrales Werkzeug der neuen Machthaber: Noch während am 27. Februar 1933 der Reichstag brennt, beginnen die ersten großen "Säuberungswellen". Mit der Gründung des "Geheimen Staatspolizeiamtes" und der Übernahme dieses Machtinstruments durch Himmler und Heydrich wird die Entwicklung hin zur Polizei im "Weltanschauungskrieg" endgültig eingeleitet. 1934 beim "Röhm-Putsch" zeigt sich die zentrale Bedeutung dieses Apparats und seine eindeutige Ausrichtung auf Hitler. Die Gestapo wird zur Entscheidungszentrale für alle Polizeiarbeit im Reich. Der Film beschreibt die exzessive und "präventive" Anwendung der "Schutzhaft" und den damit einhergehenden Aufbau eines Systems von Konzentrationslagern. Mit dem Aufbau eines reichsweiten Karteisystems zur Erfassung von Gegnern, der Ernennung Himmlers zum Chef der gesamten deutschen Polizei und der unaufhaltsamen Kompetenzerweiterung der Gestapo festigt sie ihren Anspruch als zentrales Machtinstrument Hitlers. Das Denunziantentum wird zu einer wichtigen Informationsquelle für die Gestapo. Eindrücklich schildern Opfer der Gestapo die Methoden dieser "Polizeiarbeit" und ihre einschüchternde Wirkung auf die Zeitgenossen,
Der zweite Film der Reihe zeigt, wie die Gestapo im Schatten der militärischen Erfolge Hitlers ihre "Aufgabe" auch auf die Gebiete jenseits der Reichsgrenzen ausdehnt. Sie übernimmt die organisatorische Federführung der Deportation und Ermordung der europäischen Juden. Sie richtet eine eigene Abteilung dafür ein unter der Leitung von Adolf Eichmann und mit direktem Draht zum Gestapochef Heinrich Müller. Auch die so genannten Einsatzgruppen, Mordkommandos, die in den besetzten Gebieten wüten, werden hauptsächlich aus Kräften der Polizei rekrutiert. In- und außerhalb der Reichsgrenzen werden die inzwischen routinemäßigen "Säuberungen" weitergeführt. Aber auch in der Gegnerabwehr - der Spionageabwehr - ist die Gestapo aktiv. Die Grenzen zwischen Polizei- und Geheimdienstarbeit verschwimmen. In ganz Europa breitet sich der Einfluss der Geheimen Staatspolizei aus, und sorgt für Angst und Schrecken. Es ist die Geburtsstunde des Mythos’ der allgegenwärtigen, allwissenden Gestapo. Ihre Mordmaschinerie wird im weiteren Kriegsverlauf und vor allem vor dem Hintergrund der absehbaren Niederlage auf bis dahin unvorstellbare Hochtouren bringen.
Die verheerende militärische Niederlage in Stalingrad 1943 ist ein schwerer Schlag für die Nazis. Auch die Gestapo kann keine Erfolge verbuchen. Sie kann weder das tödliche Prager Attentat auf ihren ehemaligem Chef Heydrich noch die Anschläge auf Hitler verhindern. Doch die "Weltanschauungskrieger" geraten nicht in die Kritik. Im Gegenteil. Als Konsequenz aus den Ereignissen erhalten sie nun völlig freie Hand. Nach dem Attentat auf Hitler am 20. Juli 1944 dreht sich die Spirale des Terrors noch schneller. Die Gestapo konzentriert ihre Aktivitäten auf das Reich. In den letzten Kriegsmonaten 1945 gerät die Maschinerie des Terrors völlig außer Kontrolle. Die Organisationsstrukturen zerfallen zusehends, einzelne Bereiche handeln praktisch autark. Jetzt trifft es vor allem Zwangsarbeiter und die Insassen der deutschen Konzentrationslager, aber auch Soldaten und Zivilisten, die nur den geringsten Zweifel am propagierten "Endsieg" erkennen lassen. Nicht wenige Gestapo-Mitarbeiter bereiten sich insgeheim auf die Nachkriegszeit vor. In großem Stil werden belastende Akten vernichtet. Mit Erfolg. Von den Gestapo-Unterlagen ist nur ein verschwindend kleiner Teil erhalten geblieben. Mit gefälschten Papieren verschaffen sich viele eine neue Identität. Gestapo-Leute, SS-ler und Parteibonzen helfen sich gegenseitig: Fluchtlinien in sichere Zufluchtsländer, so genannte "Rattenlinien", werden eingerichtet. Vielen Gestapo-Mitarbeitern gelingt es aber auch in beiden Teilen Deutschlands nach dem Krieg wieder Karriere zu machen - im Polizeidienst. Nicht selten in leitender Funktion,