1951, irgendwo zwischen Düsseldorf und Köln: Die kleine Hildegard ist ein Teufelsbraten – zumindest behauptet das ihre Familie, ein ungelernter Fabrikarbeiter als Vater, eine Putzfrau als Mutter und eine streng katholische Großmutter. Nur der liebe, aber kranke Großvater versteht das Mädchen und erkennt ihr Talent. Hildegard ist aufgeweckt und begabt. Die Fünfjährige will unbedingt lesen und schreiben lernen. Aber ihre Fantasie und ihr Wissensdurst sind der armen und ungebildeten Arbeiterfamilie unheimlich. Obwohl ihre Liebe zur Literatur und zur Schönheit der Worte ihren engstirnigen Vater zur Verzweiflung treibt, lässt die Heranwachsende nicht locker … (Text: arte)
Hildegard ist 16 Jahre alt und besucht die Mittelschule. Von ihrer Freundin Doris lernt sie Umgangsformen und guten Geschmack und lässt sich in bürgerliche Verhältnisse einführen. Doch dass sie nicht dazu gehört, erfährt sich spätestens, als die Mutter ihrer ersten Liebe Sigismund sie vor die Tür setzt. Sie sei für ihren Sohn kein Umgang. Mit der Begründung, dass sie sowieso heiraten werde, verweigern ihr die Eltern den Besuch des Gymnasiums. Hildegard beginnt als Sekretärin in einer Fabrik, doch sie ist aufsässig und rebelliert gegen ihre Vorgesetzten. Sie greift zur Flasche, um ihren Schmerz und ihre Einsamkeit zu ersticken. Erst die Hilfe aufgeklärter Lehrer lässt Hildegard wieder hoffen … (Text: arte)
Hilla (Anna Fischer) hat es geschafft: Weil die Pfarrei für ihr Schulgeld aufkommt, darf sie das Aufbaugymnasium besuchen und Abitur machen. Doch ihre Familie beäugt die Liebe Hillas zur Sprache, zu Büchern und zur Bildung skeptisch. Ihr Vater (Ulrich Noethen) ist einfacher Arbeiter, ihre Mutter (Margarita Broich) arbeitet als Putzfrau, die Großmutter (Barbara Nüsse) hilft im Haushalt. Hilla, die als einzige in der Familie Hochdeutsch gelernt hat, wirkt in dieser bildungsfernen Welt wie ein Fremdkörper. Was will das Mädchen mit dem Abitur? Im Deutschland der frühen 60er Jahre soll eine junge Frau eine Familie gründen, alles andere „sind nur Flausen“. Doch mit dem Pastor (Markus John) ihrer Gemeinde hat Hilla einen starken Fürsprecher, der ihr sogar ein Stipendium für ein Studium in Aussicht stellt. Im Gymnasium ist sie erst einmal Außenseiterin. Nicht nur ihre ärmliche Kleidung, auch ihr Ehrgeiz und ihre Belesenheit sind den anderen zunächst suspekt. Wirklich Zuhause fühlt Hilla sich in der Buchhandlung von Julius Buche (Heiko Pinkowski), wo sie sich mit der geliebten Literatur eindeckt – sofern sie es sich leisten kann. Dort lernt sie auch einen jungen Mann kennen, Godehard van Keuken (Daniel Sträßer), Geologie-Student und Spross einer reichen Familie. Die beiden kommen sich näher, und Godehard öffnet ihr die Tür zu einer neuen Welt. Doch kann das gut gehen: sie, das arme Mädchen, und er, der reiche Fabrikantensohn? Eine andere wichtige Person in Hillas Leben wird ihre Mitschülerin Monika Blumental (Saskia Rosendahl), ein wildes, schönes Mädchen mit wohlhabenden Eltern, mit der Hilla Freundschaft schließt. Hilla wird aufgerieben zwischen den Zwängen und Einschränkungen ihrer Herkunft und dem, was sein könnte. Sie muss für ihren Weg kämpfen, für ihre Sehnsucht nach freiem Denken inmitten der Begrenztheit der Adenauer-Zeit. Denn ihr Ziel, einmal ein selbstbestimmtes Leben als Schriftstellerin zu führen, passt so gar nicht zu dem,