Hilla (Anna Fischer) hat es geschafft: Weil die Pfarrei für ihr Schulgeld aufkommt, darf sie das Aufbaugymnasium besuchen und Abitur machen. Doch ihre Familie beäugt die Liebe Hillas zur Sprache, zu Büchern und zur Bildung skeptisch. Ihr Vater (Ulrich Noethen) ist einfacher Arbeiter, ihre Mutter (Margarita Broich) arbeitet als Putzfrau, die Großmutter (Barbara Nüsse) hilft im Haushalt. Hilla, die als einzige in der Familie Hochdeutsch gelernt hat, wirkt in dieser bildungsfernen Welt wie ein Fremdkörper. Was will das Mädchen mit dem Abitur? Im Deutschland der frühen 60er Jahre soll eine junge Frau eine Familie gründen, alles andere „sind nur Flausen“. Doch mit dem Pastor (Markus John) ihrer Gemeinde hat Hilla einen starken Fürsprecher, der ihr sogar ein Stipendium für ein Studium in Aussicht stellt. Im Gymnasium ist sie erst einmal Außenseiterin. Nicht nur ihre ärmliche Kleidung, auch ihr Ehrgeiz und ihre Belesenheit sind den anderen zunächst suspekt. Wirklich Zuhause fühlt Hilla sich in der Buchhandlung von Julius Buche (Heiko Pinkowski), wo sie sich mit der geliebten Literatur eindeckt – sofern sie es sich leisten kann. Dort lernt sie auch einen jungen Mann kennen, Godehard van Keuken (Daniel Sträßer), Geologie-Student und Spross einer reichen Familie. Die beiden kommen sich näher, und Godehard öffnet ihr die Tür zu einer neuen Welt. Doch kann das gut gehen: sie, das arme Mädchen, und er, der reiche Fabrikantensohn? Eine andere wichtige Person in Hillas Leben wird ihre Mitschülerin Monika Blumental (Saskia Rosendahl), ein wildes, schönes Mädchen mit wohlhabenden Eltern, mit der Hilla Freundschaft schließt. Hilla wird aufgerieben zwischen den Zwängen und Einschränkungen ihrer Herkunft und dem, was sein könnte. Sie muss für ihren Weg kämpfen, für ihre Sehnsucht nach freiem Denken inmitten der Begrenztheit der Adenauer-Zeit. Denn ihr Ziel, einmal ein selbstbestimmtes Leben als Schriftstellerin zu führen, passt so gar nicht zu dem,