Während die akute Wohnungsnot überall im Fokus steht, hat sich im Bereich Gewerbeimmobilien der Mangel eher schleichend eingestellt. Doch auch Büroflächen sind inzwischen rar und teuer. Vor allem in den begehrten Großstädten, die kaum noch Raumkapazitäten haben. Gleichzeitig verfügen urbane Zentren wie New York über zahlreiche brachliegende Industriestätten - Fabriken, Lagerhallen, Gewerbehöfe. Da ist es naheliegend, bestehende Gebäude - die teils denkmalgeschützt sind und nicht abgerissen werden dürfen - durch Aufstockung in moderne »Working-Spaces« umzubauen. Die Reihe stellt Projekte in New York, London, Berlin und Wien vor. Auch im Hotelgewerbe ist es zum Trend geworden, historische Industriegebäude umzuwidmen. Zum einen spart die Umnutzung der Bestandsinfrastruktur Geld, zum anderen haben umgebaute (und meist aufgestockte) ehemalige Fabriken, Elektrizitätswerke oder Lagerhallen einen ganz eigenen Charme. Stellvertretend für zahlreiche solcher Umnutzungsprojekte: das »Wythe Hotel« in Brooklyn. Die ehemalige Fabrik für Holzfässer im trendigen Stadtteil Williamsburg hat viel von ihrem ursprünglichen Charakter erhalten. In den massigen Backsteinbau wurde ein modernes Glas- und Stahlkonstrukt gesetzt, das den historischen Sockel deutlich überragt, gleichzeitig aber auf zwei Seiten zurückspringt und so Raum lässt für eine Restaurant-Terrasse mit sensationellem Blick auf die Manhattan Skyline. Ebenfalls ein Zeuge seiner Zeit: Der Hochbunker an der Hamburger Feldstraße. Der Flakturm aus dem Zweiten Weltkrieg soll nun - wie viele andere Kriegsbunker auch - neu genutzt werden. Das Besondere hier ist jedoch, dass neben einem pyramidenförmigen, fünfgeschossigen Aufbau auch ein öffentlicher Park entstehen soll. Und zwar auf dessen Dach.