„Montmartre Berlins“ – so wurde der Berliner Bezirk schon zu DDR-Zeiten genannt. Die marode Altbausubstanz bot Künstlern, Bohémiens und einer alternativen Szene Unterschlupf. Auch nach der Wende lebte er weiter: der Mythos „Prenzlauer Berg“. Er wirkte magnetisch auf Zuzügler aus allen Teilen der Stadt und aus der ganzen Welt. Trendkneipen schossen wie Pilze aus dem Boden, ganze Straßenzüge wurden restauriert. Innerhalb von wenigen Jahren wechselte über die Hälfte der Bevölkerung. Der Montmartre Berlins wurde zum beliebtesten Wohn- und Ausgehbezirk der Hauptstadt. Inzwischen gibt es am Kollwitzplatz einen Ökomarkt. In der Kulturbrauerei finden Konzerte, Ausstellungen und Feste statt. Und in den Prenzlauer Gärten, einem nagelneuen Quartier, leben junge Familien mit Kindern. Und das ist das Wunder mitten in der Stadt: Es gibt einen Babyboom, längst geschlossene Schulen werden wieder gebraucht, in den Kirchen finden regelmäßig Taufen statt. Das „Bilderbuch“ zeigt die Veränderungen, aber auch viel von dem ursprünglichen Charme des Bezirks. Vorgestellt wird die beliebteste Currywurstbude Konnopke ebenso wie der schrägste Friseur, prominente Bewohner wie der Politiker Wolfgang Thierse oder Vollblutmusiker wie Dirk Zöllner in der Kulturbrauerei und viele andere. (Text: rbb)