Seit mehr als hundert Jahren dampft die Heidekrautbahn von der Berliner Stadtgrenze in den Barnim. Für immer mehr Touristen ist die seenreiche Gegend mit Bilderbuchschlössern, dem Musiksommer im Kloster Chorin und einem zum Garten umgestalteten Industrieareal in Eberswalde kein Geheimtipp mehr. Mit drei großen W’s lockt der Barnim: Wald, Wasser und Wild. Wisente, Elche und Wölfe leben in der Schorfheide, im größten zusammenhängenden Waldgebiet Europas wie auf einer Arche Noah. Seit über zehn Jahren gibt es den Wildpark Schorfheide, wo die Tiere in den weiten Wald- und Wiesenlandschaften genügend Auslauf und Rückzugsmöglichkeiten haben. Seit dem Mittelalter gehört das Terrain zum Jagdgebiet der Mächtigen, zuletzt von Honecker, Mielke und Co genutzt. Hitlers Reichsmarschall Hermann Göring ließ sich oberhalb des Döllnsees den legendären Landsitz Carinhall bauen. Sein Reich wurde bis zum letzten Stein abgetragen. Das Haus seines Leibjägers, zwischenzeitlich Gästehaus der DDR-Regierung, ist heute ein Hotel. Vom Werbellinsee schippert der Dampfer durch alte Schleusen und wird auf das Niveau des tiefer liegenden Kanals gesenkt. In Marienwerder, auf einer Insel zwischen den Wasserstraßen findet im Sommer ein wahres „Inselleuchten“ statt, eine Symbiose aus Naturkulisse, Licht- und Feuerinszenierungen, Musik und Show. Der Schauspieler Axel Prahl, seit kurzem Neubarnimer, engagiert sich im Kulturreich Barnim e. V. zusammen mit der Agentur public für mehr Leben in der Idylle. Stars wie Annett Louisan, Heinz Rudolf Kunze oder Klaus Hoffmann traten schon beim „Inselleuchten“ an der Leesenbrücker Schleuse auf. (Text: rbb)