Eine sanft gewellte Glasfassade, eine weiße Kuppel: Das am Fuße des Parks Buttes-Chaumont gelegene Haus der Kommunistischen Partei Frankreichs im Nordosten von Paris verkörpert die architektonische Umsetzung einer politischen Ideologie und gilt als Meilenstein moderner Architektur.
Der von dem Brasilianer Oscar Niemeyer zwischen 1965 und 1980 errichtete Bau befindet sich an einem Ort von hoher architektonischer und politischer Relevanz, befanden sich hier doch einst das Haus der Gewerkschaften, die Arbeiteruniversität sowie der Pavillon des sowjetischen Konstruktivisten Konstantin Melnikow während der internationalen Kunstgewerbeausstellung im Jahr 1925.
Die Vorhangfassade des riegelförmigen Gebäudes wurde vom französischen Architekten Jean Prouvé entworfen. Seine geschwungenen Formen scheinen mit denen der weißen Kuppel zu kommunizieren, unter der sich der beeindruckende Versammlungssaal des Zentralkomitees befindet. Der schlichte Glasbau, bei dem bewusst auf Prunk und überflüssige Schnörkel verzichtet wurde, ruht auf fünf Betonsäulen und scheint auf einer hauchdünnen Luftschicht zu schweben. Auch im Gebäude setzte Niemeyer auf Schlichtheit und auf ausgeklügelte Methoden zur Reflektion des Lichts und der Zirkulation von Schallwellen.
Da die Kommunistische Partei Frankreichs im Laufe der Jahre viele Wähler einbüßen müsste, teilt sie sich die Büros mittlerweile mit einer E-Commerce-Firma. Dennoch bleibt der Komplex bis heute eines der schönsten Zeitzeugnisse moderner Architektur der 60er Jahre. Was damals als Symbol für den Aufstieg der Kommunistischen Partei Frankreichs galt, dient heute häufig als Kulisse für Kinofilme, Werbeclips und Modenschauen.
At the top of a sloping garden is a mysterious white dome and an undulating glass façade: the headquarters of the French Communist Party built between 1965 and 1980 by Oscar Niemeyer.
A fine example of the curtain wall designed by Jean Prouve, an extraordinary Central Committee room under the dome, some of the finest Parisian architecture of the period.
Le Parti communiste veut réunir dans un seul bâtiment ses locaux dispersés dans plusieurs immeubles parisiens. Un bâtiment dont l’architecture incarne une ambition politique. Ses dirigeants en effet savent que leur nouveau bâtiment sera scruté comme un signe de l’évolution du Parti, de son rapport au stalinisme, de ses relations avec les artistes et les intellectuels. Et pour incarner cette « ouverture », ils proposent le projet à un communiste, Oscar Niemeyer, connu dans le monde entier pour être l’architecte de Brasilia, la nouvelle capitale du Brésil, dont il est citoyen.