Von der Berufung des Apostels Petrus - "Auf diesem Fels will ich meine Kirche bauen" - bis zum Tod von Leo dem Großen reicht die erste Folge der Reihe. Warum brach die christliche Kirche in Jerusalem zusammen und wie wurde Rom ihr neues Zentrum? Diese Fragen stehen im Mittelpunkt der ersten Folge dieser Reihe. Wie wird aus einer im 1. Jahrhundert unter Nero verfolgten kleinen Glaubensgemeinschaft die Staatsreligion des Römischen Reiches? Noch keine 100 Jahre nach der Kreuzigung Jesu formuliert Clemens der I. mit seinem Brief an die Korinther die Vormachtstellung der Römischen Kirche. Mit dem Toleranzedikt von Mailand und dem Bau der Sankt Peters Basilika in Rom legte Kaiser Konstantin der Große einen weiteren Grundstein der Römischen Kirche. Kaum etabliert, beginnen die Machtkämpfe um den Stuhl des Petrus. Auf dem ersten Konzil von Nicaea werden die Arianisten als Häretiker verurteilt. Während die Päpste immer einflussreicher wurden, sinkt die Bedeutung der Stadt Rom im kaiserlichen Imperium. Schließlich steht Attila vor den Toren Roms, aber Leo der Große rettet nicht nur die Bürger Roms vor dem Schwert der Hunnen, sondern macht auch die Kirche zu einem wahren Fels im Strom der Zeitläufe.
Die immer bedeutendere Rolle des Papsttums als religiöse und politische Machtzentrale sowie die Verbreitung des Christentums in Europa sind Thema dieser Folge. In der Zeit zwischen der Abdankung des letzten weströmischen Kaisers im Jahr 476 und der Krönung Karls des Großen in Rom im Jahr 800 hatte die Kirche zahlreiche Angriffe von innen und außen zu bestehen: Die kirchlichen Machtansprüche der Kaiser von Konstantinopel, die Goten und Langobarden, der aufkommende Islam, die Bewegungen der Monophysiten und Monotheletisten, der Bilderstreit, der zur noch tieferen Spaltung zwischen Rom und Konstantinopel führt. Der Aufschwung, den Karl der Große Rom und der katholischen Kirche beschert, sollte nur von kurzer Dauer sein. Es folgt das finstere Jahrhundert des Papsttums, in dem man in Rom raubt, mordet und vergewaltigt, um auf den Stuhl Petri zu kommen. Selbst eine Frau soll zu dieser Zeit Papst gewesen sein. Kurz vor der Jahrtausendwende hat das Papsttum einen seiner beschämenden Tiefpunkte erreicht. In besonderem Maße verkörpert dies Papst Paul XII., der im Alter von 18. Jahren zum Pontifex "gewählt" wurde
Diese Folge widmet sich der Zeit der Kreuzzüge und der rivalisierenden Päpste - einem neuen Tiefpunkt in der Geschichte der katholischen Kirche. Seit dem 10. Jahrhundert waren in der westlichen Kirche neue Reformkräfte am Werk. Die kirchlichen Institutionen wurden von Grund auf erneuert, Korruption und Missbrauch ein Ende gesetzt. Im Zuge der Reformen gerieten Kirche und Papst in einen Machtkampf mit dem Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, in dessen Verlauf Papst Gregor VII. Kaiser Heinrich IV. zum berühmten Gang nach Canossa zwang. Damit setzte er die geistlichen Machtansprüche des Papstes durch. Es folgte das Zeitalter der Kreuzzüge, das für die Kirche eine Konfrontation anderer Art mit sich brachte: die mit dem Islam. Das abendländische Chisma mit drei rivalisierenden Päpsten und das Exil der Päpste in Avignon hatten desaströse Folgen für das Papsttum und markierten einen neuen Tiefpunkt in der Geschichte der christlichen Kirche.
Anhand der Geschichte der Päpste analysiert die Reihe eine Religion, die Auslöser zahlreicher Konflikte, Kontroversen und Kriege war, die absolute Hingabe einforderte und Europa über Jahrhunderte hinweg prägte. In dieser Folge tritt Martin Luther in Erscheinung, der in seinen 95 Thesen die schlimmen Auswüchse in den kirchlichen Institutionen anprangerte und damit die Reformation auslöste. In der Renaissance begannen wieder Korruption und Verschwendungssucht in der Kirche Überhand zu nehmen. Unter Päpsten wie Alexander Borgia erreichte die Kirche einen Höhepunkt kultureller Blüte – und zugleich an geistlicher und moralischer Dekadenz. Die Anprangerung der schlimmsten Auswüchse in den kirchlichen Institutionen in den 95 Thesen des Mönches Martin Luther wurde zum Auslöser für die Reformation und führte zur Spaltung der Kirche. Die alte Kirche suchte vergeblich, dies durch die Bewegung der Gegenreformation zu verhindern. Die folgenden Jahrzehnte waren von blutigen Religionskriegen gekennzeichnet, die in ganz Europa wüteten und erst im Westfälischen Frieden von 1648 beendet wurden.
Das Zeitalter der Moderne, eingeläutet von der Französischen Revolution 1848, stellte das Papsttum und die Kirche erneut in Frage. Rom sah sich gezwungen, ein neues, liberales Staatsmodell zu akzeptieren, das eine pluralistische Gesellschaft und die Trennung von Staat und Kirche propagierte. Die Ablehnung dieser weltlichen Werte durch Papst Pius IX., der spürbare Machtverlust des Papsttums infolge der in ganz Europa ausbrechenden Revolutionen des Jahres 1848 sowie die Versuche Papst Leos XIII., die Kirche in einem Geist des Fortschritts und der Versöhnung ins 20. Jahrhundert zu führen, sind Eckpunkte dieser Folge.
Die Wahl Pius X. zum Papst im Jahre 1903 erstickte die zaghaften Modernisierungstendenzen innerhalb der katholischen Kirche im Keim. Der 1910 im Zuge dieser konservativen Konsolidierung verabschiedete Antimodernisteneid sollte zum schweren Erbe für die nachfolgenden Päpste und die katholische Kirche insgesamt werden. Die Herausforderungen, mit denen die Päpste des 20. Jahrhunderts sowohl innerkirchlich als auch von außen konfrontiert wurden, insbesondere auch die unrühmliche Rolle der Päpste Pius XI. und Pius XII. während des Faschismus, werden besonders beleuchtet. Abschließend wird auf die neuen Herausforderungen eingegangen, die das beginnende 21. Jahrhundert an die katholische Kirche und das Papsttum stellt, das nun von dem deutschen Papst Benedikt XVI. repräsentiert wird.