Der Primatologe Tobias Deschner kämpft für das Überleben der Schimpansen an der Elfenbeinküste." Wenn wir nicht genug für ihren Schutz tun, wird es in 50 Jahren an der Elfenbeinküste keine Schimpansen mehr geben", meint der Primatologe Tobias Deschner. So düster seine Prognose auch ist, umso entschiedener kämpft er. Seit 15 Jahren kommt der Primatologe vom Leipziger Max-Planck-Institut regelmäßig in den Dschungel des Taï-Nationalparks und sammelt dort neue Erkenntnisse über "seine" Schimpansen: Kuba, das Alphamännchen, und seinen Harem. Nur unter Einhaltung strengster Schutzmaßnahmen darf Adnan Maral deshalb den Forscher zu den Affen begleiten. Schon der kleinste Infekt kann die Schimpansen töten. So sind vor einigen Jahren 14 Affen einem vermeintlich harmlosen Erkältungsvirus zum Opfer gefallen. Erst nach mehreren Tagen Quarantäne und ausgestattet mit einem Mundschutz darf Adnan in die Nähe der Affen. Das Team muss zurückbleiben. Adnan und Tobias filmen sich selbst bei dieser Expedition. Das Erlebnis im Busch entschädigt für alle Strapazen Adnan sieht Schimpansen aus nächster Nähe in ihrem natürlichen Lebensraum, wie es bislang nur wenigen Menschen zuteil wurde. 1.500 Schimpansen gibt es noch an der Elfenbeinküste. In den letzten 20 Jahren ist ihr Bestand um 90 Prozent zurückgegangen. Denn obwohl es verboten ist, sie zu jagen, schießen Wilderer die Menschenaffen ab und verkaufen ihr Fleisch auf den umliegenden Märkten oder für den Export. Bushmeat ist über die Grenzen Afrikas hinaus beliebt. Für viele sind die Wildtiere aus dem Busch aber auch tatsächlich die einzigen Fleischlieferanten. Deshalb bringt die Wild Chimpanzee Foundation den Menschen in den umliegenden Dörfern bei, wie sie stattdessen Schnecken oder Agutis züchten können. Die Organisation, mit der Tobias und seine Kollegen eng zusammenarbeiten, wird unter anderem vom Leipziger Zoo finanziert und leistet wertvolle Aufklärungsarbeit in den Dörfern um den Taï-Park.