Der Inselstaat Tonga liegt im Südpazifik. Das milde Klima und die tropische Landschaft machen das Königreich zu einem Traumziel für Reisende. Doch die Idylle trügt. 92 Prozent der Bevölkerung Tongas leiden an Übergewicht. Mehr als die Hälfte von ihnen stirbt an Diabetes und ihren Folgen. Armut, Hoffnungslosigkeit und mangelnde medizinische Versorgung veranlassen seit vielen Jahren immer mehr Bewohner zur Auswanderung. Sie suchen ihr Heil in Neuseeland, in Australien oder in den USA. Wer zurückbleibt, versucht sich einzurichten. Die einen leben von Fischfang und Ackerbau, andere bauen vor allem auf die Geldüberweisungen von Familienangehörigen aus dem Ausland. „360° Geo – Reportage“ fragt, ob es überhaupt noch eine Zukunft für Tongas Kinder im eigenen Land gibt. Fipe Paea ist Diabetikerin. Sie hat bereits ein Bein verloren und leidet an chronischem Nierenversagen. Nur im Ausland gibt es für sie die rettende Dialysebehandlung. Wie Fipe Paea stehen jährlich etwa 200 Nierenpatienten in Tonga vor der Entscheidung auszuwandern oder zu sterben. Doch nur wenige haben die Chance auf Auswanderung. Fipes Sohn Timote, der seit fast 15 Jahren in San Francisco lebt, startet jetzt den vierten Anlauf, um seine todkranke Mutter und deren Nichte Laukau in die USA nachzuholen. Doch zum Auswandern braucht man Visa und Geld. Umgerechnet 4.000 Euro fehlen noch; das ist ein Vermögen auf Tonga. Die Zeit drängt. Wird es Timote schaffen, seine Mutter außer Landes zu bringen? (Text: arte)