Im brasilianischen Salvador da Bahia steht der Karneval vor der Tür. Aber so richtig nach Feiern ist dem Juwelenhändler Daniel Kläy nicht zumute. Die Regierung hat die Mine des gebürtigen Schweizers geschlossen. Jahrzehntelang konnte man ohne besondere Genehmigungen Smaragde schürfen. Im Zuge der Globalisierung will sich Brasilien nun internationalen Standards anpassen und den mit fragwürdigen Methoden betriebenen unkontrollierten Abbau der Edelsteine im Hinterland nicht länger tolerieren. Daniel Kläy wurde von der Entschlossenheit der Behörden überrascht. Nun fährt er ins 400 Kilometer entfernte Socotó. Der verschlafene 400-Seelen-Ort, der nur Smaragdexperten ein Begriff ist, liegt fernab jeder Stadt. Hier dreht sich alles um Edelsteine. Seit dem Förderverbot herrscht Arbeitslosigkeit. Und eine behördliche Genehmigung zu bekommen, könnte Jahre dauern. Also muss Daniel Kläy sich auf die anderen Minen konzentrieren, an denen er sich beteiligt hat – zum Beispiel in der Bergarbeiterstadt Carnaiba, zwei Autostunden von Socotó entfernt. Die grünen Färbungen in der Wand des Stollens sind vielversprechend. Ob sich jedoch tatsächlich hochwertige Smaragde aus dem Gestein gewinnen lassen, entscheidet sich erst nach einer riskanten Sprengung. Die Arbeitsbedingungen der Smaragdschürfer sind heikel. Die Sprengmethoden gefährlich, und jederzeit kann eindringendes Grundwasser den Stollen einstürzen lassen. Doch die Männer in Carnaiba mögen ihren Job. Vor allem weil die Besitzer eine gewisse „Selbstbeteiligung“ der Männer tolerieren. Um im internationalen Geschäft zu bleiben, muss Kläy Steine anderer Händler ankaufen, doch das dafür nötigte Geld würde er gerne in eine neue Mine stecken. Keine leichte Entscheidung in einem gefährlichen und unberechenbaren Land wie Brasilien.