Fünf Jahre dauert es, bis eine Auster eine einzige goldene Perle produziert, die dann allerdings mehrere Tausend Euro wert sein kann. Fünf Jahre, in denen die Tiere gefüttert, gereinigt, geröntgt und gewendet werden müssen. Eine aufwendige Arbeit, die sich nur lohnt, wenn alle Mitarbeiter des philippinisch-französischen Unternehmens Jewelmer zusammenarbeiten. Angefangen von den Wissenschaftlern, die den Tieren mit höchster Präzision den Nukleus einsetzen, um den herum die Auster die Perle produzieren soll, über die Taucher, welche die Tiere während der Wachstumsphase im offenen Meer überwachen bis zu den Pflegern, die die jungen Babyaustern über die kritische Phase der ersten Wochen bringen. Der Lohn: Jewelmer ist eines der erfolgreichsten Unternehmen des Inselstaates. Das Unternehmen zahlt überdurchschnittliche Gehälter an seine Mitarbeiter. Der Preis: Die Mitarbeiter müssen sich einer konsequenten Personalpolitik beugen, die unter anderem nur zwei Wochen Jahresurlaub und ständige Handykontrolle beinhalten. Der Chef Jacques Branellec wählt jeden Mitarbeiter persönlich aus. Vor 20 Jahren hat er den Taucher Paterno Nedamo eingestellt. Zusammen mit seinem Cousin ist der 39-Jährige bis heute täglich auf dem offenen Meer unterwegs, um die Körbe mit den Pinctada Maximas zu kontrollieren, zu wenden, um eine gleichmäßige Ablagerung des Perlmutts auf den eingepflanzten Nuklei zu gewährleisten, und den Algenbesatz von den Schalen zu schrubben. Jetzt soll Paterno den neuen Mitarbeiter Aldrin einarbeiten und ihn bei dessen erstem Tauchgang unterstützen. Aldrin kann zwei Minuten unter Wasser mit einem Speer nach Fischen jagen, ohne Luft zu holen. Aber wird das auch reichen für die anstrengende Perlenpflege bei Jewelmer. (Text: arte)