Kleine Hände sammeln Müll, verkaufen Bananen, pflücken Baumwolle und schrubben Fußböden. Viele indische Kinder greifen am Morgen nicht zu Stift und Heft, sondern zu Hammer und Meißel. Statt zur Schule zu gehen, müssen sie arbeiten. Ein kleiner Junge, nennen wir ihn Raman, fängt gerade an zu laufen und bekommt schon einen Spielzeughammer geschenkt, mit dem er im Steinbruch spielt. Zu seinem fünften Geburtstag wird er bereits einen richtigen Hammer bekommen, mit dem er dann hart arbeiten muss. Zu seinem zehnten Geburtstag bekommt er einen Hammer, den ein Erwachsener gerade so heben kann. In indischen Steinbrüchen ist Kinderarbeit leider keine Ausnahme, sondern die Regel. Kinder werden dort zum Teil von Geburt an versklavt, sie arbeiten sechs Tage die Woche, meistens in Schichten und das rund um die Uhr. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung beträgt daher auch nur rund 30 Jahre.