Menorca hat einen eigenen, ursprünglichen Charme. Hier gibt es einsame Buchten, grandiose Klippen, saftige Wiesen, üppige Gärten sowie uralte Städte und Dörfer. Und Bewohner*innen, die die Schätze und Besonderheiten ihrer Insel lieben. Die Menorqiner waren schon immer ein stolzes Völkchen und wehrhaft. Sie gaben den Balearischen Inseln ihren Namen. Die Steinschleuderer, die sogenannten Els Foner Balears, verdingten sich als Heckenschützen auf den Kriegsschauplätzen der Antike. Aus der Historie ist ein populärer Sport entstanden: Der Balearen-Champion Luis Livermore zerschmettert heutzutage Wassermelonen auf 40 Meter Distanz. Auch seine siebenjährige Tochter Sienna und der neunjährige Sohn Nico schleudern schon eifrig Steine. Im Fischerdorf Fornells kocht Señora Pilar Tanu in einer winzigen Restaurantküche ihren meisterhaften Krebseintopf, die Caldereta de Langosta, benannt nach dem typischen Tontopf Caldero. Die großen Langusten holt Pilars Mann Sebastian höchstpersönlich aus dem Meer vor Menorca, und das schon in dritter Generation. Sogar die spanische Königsfamilie lässt sich die Inseldelikatesse in ihrem Sommerurlaub schmecken. Auf der Suche nach dem perfekten Nachthimmel ist der Astrofotograf Toni Cladera. Auf dem Ausgrabungsfeld der Archäologin Cristina Bravo will er Megalithen und Milchstraße auf einem Motiv zusammenbringen. Tagsüber buddelt Cristina mit ihrer Kollegin hier nach Spuren der prähistorischen Talayot-Kultur. Nahe der Inselhauptstadt Mahón gibt es einen stillgelegten Steinbruch, der einst waagerecht in die Felsen getrieben wurde und heute wie eine riesige Gruft wirkt. Längst ist dieser düstere Ort ein Friedhof der Fischkutter, mehr als 100 menorqinische Boote lagern hier, die meisten werden nie wieder das Wasser sehen. Aber Santiago Obrador hat sich in den Kopf gesetzt, einen alten Kahn von hier zu retten. Nach einem mühsamen Transport wird er feierlich im antiken Hafen von Mahón zu Wasser gelassen. Gleich gegenüber entsteht auf der winzigen Felsen