Prunkvolle Obsthöfe, ein buntes Blütenmeer, sattgrünes Land hinter den Deichen: Die sogenannten Elbmarschen zu beiden Seiten der Unterelbe sind für viele Norddeutsche Sehnsuchtsgebiet direkt vor der Haustür. Was kaum jemand weiß: Abseits der Plantagen besitzt das Alte Land seine eigene Trauminsel. Lühesand liegt mitten in der Elbe und ist äußerst exklusiv. Denn es gibt nur eine einzige Übernachtungsmöglichkeit, und zwar den Campingplatz von Holger Blohm. Dieses Campingabenteuer beginnt mit einer kleinen Seereise. Im Winterhalbjahr muss der Platz nämlich wegen Überflutungsgefahr geräumt werden. Und so schippert Holger Blohm jedes Jahr zu Saisonbeginn an die 60 Wohnwagen mit seiner Minifähre „Sottje II“ nach Lühesand: von Hand an Deck schieben, dann auf der anderen Seite wieder herunter. Barbara Staats hat einen ungewöhnlichen Job angenommen: Sie ist seit Kurzem die einzige Brückendreherin in Estebrügge im Alten Land. Kommt ein größeres Schiff die Este hinauf, meldet sich der Kapitän per Funk. Dann hat Barbara Staats sieben Minuten Zeit, um von zu Hause zur Brücke zu radeln, die Straßenschranken per Hand zu bedienen und die Stahlkonstruktion per Knopfdruck in Bewegung zu setzen. Die Fähre von Glückstadt auf die andere Elbseite nach Wischhafen ist eine Lebensader der Elbmarschen. Regelmäßig jedoch sammeln sich in der Fahrrinne größere Mengen Schlick; ein Fall für Kapitän Mark Huijssen mit seiner „Jetsed“. Das Wasserinjektionsschiff funktioniert wie ein riesiger Hochdruckreiniger. Ein zehn Meter breiter Balken mit Wasserdüsen wird knapp über den Grund abgesenkt, um den Schlick wegzuschwemmen. Das erfordert höchste Konzentration, denn er ist mit seinem Arbeitsschiff mitten in der Fahrrinne bei vollem Fährbetrieb im Einsatz. Der Obstgarten Haseldorf in der schleswig-holsteinischen Elbmarsch ist eine Art Gegenentwurf zum Plantagenanbau, der auf Ertrag getrimmt ist. Ziel ist es, die Vielfalt alter Obstsorten zu erhalten. Hier werden Sorten wie Winterbananenapfel oder Altlän