Der Jadebusen ist im Mittelalter durch Sturmfluten entstanden und heute Heimat von besonderen Menschen mit ziemlich ungewöhnlichen Geschichten. Einmal im Jahr bauen die Bewohner der Banter Siedlung ihr Dorf komplett neu auf. Sie stellen ihre kleinen mobilen Holzhütten ganz bewusst vor den hohen Deich, der fast die gesamte Küste des Jadebusens vor der Nordsee schützt. Nicht einmal 24 Stunden brauchen Günter Buss, Michael Krüger und ihre Nachbarn dafür, dann leben sie sechs Monate lang südlich von Wilhelmshaven ganz beschaulich mit „einem Bein im Meer“, bis die Winterstürme sie wieder vertreiben. Auf der anderen Seite der Stadt Wilhelmshaven steuern die größten Containerriesen der Welt den JadeWeserPort an. Nach fünf Jahren erwacht der Hafen, der rund eine Milliarde Euro gekostet hat, langsam zum Leben. Darüber freut sich Alexander Zeugner ganz besonders: Sobald sich ein Schiff der Kaikante nähert, liegt der 40-Jährige auf der Lauer. Er ist Shipspotter, immer auf der Suche nach den schönsten Fotoaufnahmen von den Schiffen. Er verlässt dafür auch schon mal eine Familienfeier, damit seiner Kamera kein Kahn entgeht. Nach dem Rhythmus der großen Pötte leben auch die Lotsen der Lotsenbruderschaft Weser 2/Jade, ebenso wie die Piloten der Helikopterfirma WIKING. Sie fliegen die Lotsen aus dem Jadebusen weit auf die Nordsee hinaus und seilen sie dort ab. Ein nicht ungefährliches Unterfangen, zumal die Männer auch bei Sturm hinaus müssen. Eine ganz andere Herausforderung will Carola Schede meistern. Sie tritt beim Watt en Schlick Fest in Dangast im Schlickschlittenrennen an. Eine sehr anstrengende und extrem matschige Angelegenheit, die Tausende Besucher in das sonst eher ruhige Fischerdorf lockt. Der Ort ist als Künstlerkolonie bekannt geworden. Wochenlang hat Carola für die höchst inoffizielle Meisterschaft trainiert, denn die Technik ist entscheidend: zwischen Watt und Schlitten sollte möglichst eine dünne Wasserschicht sein. Doch das klappt