Die Themse ist der bekannteste Fluss Englands. Er entspringt ganz unscheinbar hinter Oxford, schlängelt sich über fast 350 Kilometer durch Südengland und verbindet London mit der Nordsee. Die Landschaft an der Themse ist äußerst vielfältig, und die Menschen sind „very british“. Die Queens Royal Swan Marker zählen und versorgen im Auftrag Ihrer Majestät den königlichen Schwanennachwuchs, und das in 100 Jahre alten Ruderbooten und schmucken Uniformen. Die aus dem 13. Jahrhundert stammende Tradition war einst eine Art „Festtagsbraten-Inventur“. Heute geht es um Tierschutz. Denn die Symboltiere der Monarchie sind bedroht: von gierigen Greifvögeln, herrenlos im Wasser treibenden Angelschnüren und bissigen Hunden. Unter der Aufsicht von David Barber rudert die kleine Flottille fünf Tage lang über die Themse, vorbei an Schloss Windsor, 79 Meilen stromaufwärts. Alles für das Wohl des eleganten, aber auch störrischen Schwans. Westlich von London befindet sich mitten im Flusslauf Taggs Island. Heute ist das eine äußerst wohlhabende Gegend, einst war die kleine Insel eine verlassene Müllhalde. Das änderte sich, als die Eltern von Grant Braban das Eiland Ende der 1970er-Jahre mit einem Trick erwerben konnten und zur Hausboot-Insel machten. Sohn Grant erledigt heute als „Hausboot-Meister“ Reparaturarbeiten jeglicher Art und versucht das System der Versorgungsleitungen zu entschlüsseln, denn Pläne gibt es keine. Auf der legendären Tower Bridge im Osten der Hauptstadt ist Shaun Naidoo einer von sechs Brückenwarten. Er muss täglich die Fahrbahn der Brücke aus viktorianischer Zeit hochklappen, damit Kreuzfahrtschiffe und Segelboote von London zur Nordsee und zurück kommen. Die Technik ist seit 1894 nahezu gleichgeblieben, weshalb sie regelmäßig gewartet werden muss, und zwar im laufenden Betrieb. Und das hat so seine Tücken. Manche Uferabschnitte auf dem Unterlauf der Themse sind wahre Schatzgruben. Hier findet Nicola White antike Porzellan-