Die besten Geschichten aus „mareTV“ über die kalte Jahreszeit an den Küsten der Welt: Dann wird in Estland die Ostsee zur Autostraße, in Kanada sitzen Eisfischer in beheizten, fahrbaren Fischerhütten, in Island essen die Menschen vergammelten Rochen zur Weihnacht. In der Antarktis hingegen freuen sich die Forscher, dass Hühnereier jahrelang frisch bleiben, in Grönland bauen Jäger noch immer Iglus aus Eis und finnische Lotsen erreichen zu Fuß die Frachtschiffe im Meerbusen. Wenn die Ostsee vor Estland komplett zufriert, verfällt dort niemand in den Winterschlaf. Dann eröffnen die Esten die längste Eisstraße Europas. 26 Kilometer ist sie lang, vom Festland bis zur Insel Hiiumaa. Raido Randmaa wird extra vom Straßenbauamt als Eisstraßenmeister abgestellt. Er sorgt dafür, dass sich die Verkehrsteilnehmer an die Regeln halten. Anschnallen verboten!, ist das oberste Gebot, denn falls man im Eis einbrechen sollte, muss man so schnell wie möglich aus dem Auto heraus. Genauso wichtig ist der Abstand zum Vordermann: es müssen mindestens 250 Meter sein, damit das Eis nicht zu sehr belastet wird. Die Isländer haben, aus kontinentaler Perspektive gesehen, recht eigentümliche kulinarische Vorlieben im Winter. Halb verrotteten Rochen zum Beispiel lieben die Menschen dort zur Weihnachtszeit. Er soll aber sehr gesund sein, genauso wie der fermentierte Eishai, den auch hartgesottene Isländer nur mit Schnaps hinunterbekommen. In Finnland, an der Nordspitze des Bottnischen Meerbusens, gleiten die Lotsen von der Station in Kemi mit dem propellerbetriebenen Hydrokopter zu ihren Kunden, den Frachter-Kapitänen, hinaus. Bei minus 30 Grad Celsius geht es die letzten Meter weiter zu Fuß zum Schiff. Für ihren harten Job bekommen die Männer gutes Geld und werden auch sonst reich entlohnt: Es ist so kalt, dass die Eiskristalle in der Luft glitzern. In der Antarktis bleiben Eier nahezu ewig frisch und genießbar. Der Koch Günther Ennulat hatte bei der ersten Überwint