Das Meer ist ein Sehnsuchtsort schlechthin, aber auch Schauplatz für ganz unglaubliche Geschichten. Die kleinste Insel der Färöer, Litla Dinum, ist mit ihren Steilhängen unbewohnbar, jedoch nicht für Schafe. Einmal im Jahr wird ein Teil der Herde abgeholt, ein „Himmelfahrtskommando“ für Hirten und Helfer! Unter Lebensgefahr treiben sie auf rutschigem Untergrund ihre Schäfchen zusammen, um sie in Bündeln über die Klippen abzuseilen. In Scarborough an der englischen Ostküste schlagen seit 1927 städtische Angestellte Seeschlachten: in Tretbooten! Dann kracht, knallt und raucht es, orchestriert wird das Ganze von einem Orgelspieler, der auf einer schwimmenden Bühne Schlager intoniert. Das zumeist ältere Publikum ist entzückt: „Rule Britannia rule the waves!“ Die Bewohner von Newport Beach ärgern sich über ihre putzigen Seelöwen. Die mischen den riesigen Jachthafen mächtig auf, denn sie besetzen am liebsten Segel- und Motorboote! Dabei versenken sie schon mal ein Boot. Nur Don Pedro verjagt die Seelöwen regelmäßig lautstark – allerdings ohne nachhaltigen Erfolg. Auf der winzigen dänischen Insel Birkholm sind die Mortensen-Brüder die letzten von ursprünglich 90 Bewohnern. Auf Birkholm gibt es keinen Kaufmann mehr und keine Kneipe. Aber Frede und Morten Mortensen vermissen nichts, wenn sie jeden Morgen mit einem ihrer vielen Trecker zu ihrem Boot fahren. Dann gehen sie auf Krabben- oder Aalfang, und zwar so, dass man sie „Fischer mit den vier Armen“ nennt. Nahe der berühmten Schweinebucht auf Kuba kommt es jedes Jahr im April zu einer Invasion: Zehntausende von Krebsen tragen vier Wochen lang quer über die einzige Küstenstraße mit hoch erhobenen Scheren ihre Eier ins Meer. Denen hält kein Autoreifen stand. Sehr zur Freude von Ito und Iván, die hier als fliegende Reifenflicker unterwegs sind. Nachschubengpässe beim Flickmaterial gibt es nicht, am besten halten Kondome. Bei Dublin wagen sich wie vor 100 Jahren noch heute furchtlos