„Brasilien über alles, Gott über alle“ ist der Wahlslogan des ultrarechten Kandidaten Jair Bolsonaro für die Präsidentschaftswahl am 7. Oktober. Der ehemalige Fallschirmjäger der brasilianischen Armee wird von den mächtigen Freikirchen im Land unterstützt. In Brasilien, dem größten katholischen Land der Welt, sind evangelikale Strömungen auf dem Vormarsch und mischen, anders als in Europa, aktiv in der Politik mit. Im Parlament bilden evangelikale Pastoren einen Block quer durch alle Parteien. Ihr Ziel ist die Errichtung eines rigiden christlichen Gottesstaates. WELTjournal-Reporterin Julieta Rudich hat in Brasilien rechtsgerichtete Religiöse getroffen, die mittlerweile ein bestimmender Faktor in der Gesellschaft sind. Sie zeigt, wie die sogenannten Pfingstkirchen in Brasilien intensive und teils aggressive Missionstätigkeit betreiben und an einer Gesellschaft arbeiten, in der liberale Vorstellungen, etwa in Bezug auf Frauenrechte und Homosexualität, sowie Toleranz gegenüber anderen Religionen keinen Platz haben. (Text: ORF)