In der Türkei galt in den vergangenen 16 Jahren ein ungeschriebenes Gesetz: Die Bürger wählen und am Ende gewinnt Recep Tayyip Erdogan. Der türkische Präsident versteht es wie kein Zweiter, die Massen zu mobilisieren. In den Anfängen seiner Amtszeit hat sich das Leben der Türken spürbar verbessert: die Wirtschaft florierte und das Gesundheitssystem wurde ebenso auf Vordermann gebracht wie die Infrastruktur. Doch nun schwächelt die türkische Lira, der Wirtschaftsboom scheint sich dem Ende zuzuneigen und Erdogan setzt alles daran, mit vorgezogenen Neuwahlen seine Machtfülle auszubauen, bevor die Wirtschaft weiter einbricht. Das WELTjournal zeigt anlässlich der Wahlen am 24. Juni Erdogans Weg vom pro-europäischen Reformpolitiker zum zunehmend autoritär regierenden Alleinherrscher und analysiert die wichtigsten Schlüsselmomente, die zu seinem umstrittenen Machtsystem geführt haben. (Text: ORF)