Unser Kontinent Anfang des 19. Jahrhunderts. 190 Millionen Menschen verschiedenster Sprache und Kultur leben in wenigen großen Vielvölkerstaaten – mehr oder weniger friedlich miteinander. Doch die Freiheitsidee hat sie alle angesteckt. Überall finden Menschen einer Sprache, Religion und Kultur zusammen und träumen von einem eigenen Staat nur für ihr Volk: eine Nation.
Europa entdeckt die Nation stellt drei Europäer vor, die die Idee eines Nationalstaates zum Handeln trieben. Als Freiheitskämpfer für die eigene Nation, für die man erst einmal zusammenstellen musste, was uns heute selbstverständlich scheint: eine Nationalhymne, einen Nationalhelden, eine Karte, auf dem das Gebiet eingezeichnet ist, das der eigenen Nation als „natürliches Recht“ zugehörig sein soll. Oder als Patriot, der geschäftlichen Erfolg mit dem wachsenden Ansehen der werdenden Nation verknüpft. Oder als Pazifistin, die in die Zukunft blickt und ahnt, dass es zum Krieg kommen muss, wenn jede der selbstbewusster werdenden Nationen sich über die anderen erheben will.
Der griechische Freiheitskämpfer Rigas Valestinlis verliert sein Leben bei dem Versuch, eine Revolution gegen die osmanischen Besatzer seiner Heimat Griechenland anzuzetteln.
Der deutsche Industrielle Alfred Krupp wittert im Patriotismus ein gutes Geschäft und präsentiert auf der ersten Weltausstellung in London 1851 eine neue Kanone aus Gussstahl.
Die österreichische Pazifistin Bertha von Suttner ist überzeugt, dass ein moderner Krieg von keiner Macht mehr zu gewinnen ist und für alle den Untergang bedeutet.
Nach einem verheerenden Weltkrieg und dem Untergang der Vielvölkerreiche entstehen in Europas Mitte zehn neue Nationalstaaten, von denen manche in einem Zweiten Weltkrieg wieder untergehen und lange als Vasallenstaat einer Großmacht dienen müssen. Ihr Gegeneinander ist immer wieder Grund für Vertreibung und Mord. Geprägt von der Idee des Nationalstaates fällt es den Europäern schwer, mit
Uusi Eurooppa haki muotojaan, kun kansat alkoivat vaatia itsemääräämisoikeutta. Kansallissuusaatteen nousu synnytti poliittista liikehdintää, joka purkautui myöhemmin sodiksi.