Unser Kontinent im 15. Jahrhundert. Rund 50 Millionen Menschen verschiedenster Sprache und Kultur leben hier. Das Wissen ihrer Zeit wird an 77 Universitäten gelehrt, in der Weltsprache Latein und unter den wachsamen Augen der katholischen Kirche. Sie bestimmt, wie die Welt zu sehen ist. Doch damals wächst eine Idee, die wir heute für selbstverständlich halten: Der Glaube an die eigene Erkenntnis, an den eigenen Kopf. Es ist die Geburt des Individuums.
Europa beginnt zu denken stellt drei eigensinnige Europäer vor, die damals ihrer eigenen Überzeugung folgten und bereit waren, dafür auch Tabubrüche zu begehen. Einfach nur zu übernehmen, was herrschende (kirchliche) Lehrmeinung war, stellte sie nicht mehr zufrieden. Sie stellten Fragen, prüften, beobachteten, schlussfolgerten, machten sich ihre eigenen klugen Gedanken über das, was sie sahen, hörten, lasen. Und dieses Vertrauen in die eigenen Erkenntnisfähigkeit war neu – und für die Kirche unerhört.
Der Tscheche Jan Hus folgt seinem Gewissen und interpretiert in Prag die Bibel auf seine Weise.
Der Astronom Nikolaus Kopernikus aus dem ermländischen Frauenburg macht sich seine eigenen Gedanken und stellt am Ende die Welt auf den Kopf.
Auch der flämische Anatom Andreas Vesalius traut seinen Augen und seinen eigenhändigen Forschungen mehr als allen philosophischen Überlieferungen, wenn sie der Überprüfung nicht standhalten.
Drei Europäer, Jan Hus, Nikolaus Kopernikus und Andreas Vesalius, die dem misstrauten, was überliefert war – und die sich von keiner Autorität davon abhalten ließen, eigene Wege der Erkenntnis zu beschreiten. Diese Haltung ist die Grundlage aller Wissenschaft. Sie markiert den Beginn der Neuzeit in Europa, von ihr führt der Weg zur Epoche der Aufklärung. Und bis heute muss sich jede Macht, die den einzelnen Menschen verachtet, vor dem Willen und der Fähigkeit zur selbständiger Erkenntnis fürchten.
Keskiajan lopulla kirkon asema alkoi horjua, ja Jan Hus oli yksi kirkon dogmien kärkevimmistä arvostelijoista. Tieteissä uusia ajatuksia esittivät Nikolaus Kopernikus ja Andreas Vesalius.
Ved Middelalderens slutning i 1400-tallet begyndte den hierarkiske verdensorden at gå i opløsning. Den antikke verdens filosoffer og videnskabsmænd blev genopdaget, og ved indgangen til renæssancen begyndte humanistiske ideer at ryste den stive, dogmatiske og magtfulde kirke i sin grundvold, og opfindelsen af trykpressen brød kirkens monopol på viden. Tænkere og videnskabsmænd som Jan Hus, Nicolaj Kopernikus og Andreas Vesalius var med til at lægge grunden til et samfund, der i stedet for at bygge på teologiske dogmer, byggede på viden fra erfaring, videnskab og eksperimenter, og de første skridt blev taget mod oplysning og rationalisme.