Die Rhön könnte man als den Nabel Deutschlands bezeichnen. Jedenfalls liegt das Mittelgebirge genau im Zentrum unseres Landes. Die Rhön erstreckt sich über Teile Bayerns, Hessens und Thüringens. Zum Glück ist kaum noch wahrzunehmen in welchem Bundesland man sich gerade befindet. Die Landschaft ist überall sanft hüglig und waldreich. In solch einem Umfeld bewahren sich lang gewachsene Traditionen. Im thüringischen Empfertshausen finden Schnitzer aus ganz Deutschland und darüber hinaus eine Heimstadt. Die Schnitzschule bildet Gesellen und Meister aus. Viele dieser versierten Kunsthandwerker haben die Rhöner Holzkunst-Routen mitgestaltet. Holzbildhauer Ronny Denner zeigt uns die schönsten Abschnitte der Wanderwege. Aber auch dem Nachwuchs schauen wir über die Schulter. In der Schnitzschule werden profane Holzblöcke zu Kunstwerken. Starke Körperbehaarung und schwarze Köpfe, ein weiteres Markenzeichen des Landstrichs sind die Rhönschafe. Immer mehr von ihnen werden nach Bio-Standards gehalten. Sie leben damit angenehm aber leider auch kurz. Eine Tradition, die man eher nicht in der Rhön vermutet, führt die Firma Schleicher im hessischen Poppenhausen fort. Sie ist die älteste noch existierende Flugzeugwerft Deutschlands. Jedes Jahr verlassen über 70 hitec-Segler die Produktionshallen und schweben in aller Welt durch die Lüfte. Dass Alexander Schleicher seine Firma gleich neben dem höchsten Berg der Rhön ansiedelte hat einen wichtigen Grund. Die Wasserkuppe ist die Wiege des Segelflugs. Der 950 Meter hohe Gipfel ist nahezu frei von Wald und damit für Segelflieger, Gleitschirmsportler und Snowkiter ideal. Das imposante Segelflugmuseum macht die Geschichte greifbar. Mit dem Gleitschirm über das Land zu fliegen, eröffnet eine ganz neue Perspektive. Aber es gibt noch ein weiteres Sportgerät, das ohne die schöne Rhön nicht gäbe, das Rhönrad. Leider auch in seiner Heimat ein fast exotischer Sport. Doch in Gersfeld wird er am Leben erhalten.