Durch einen Zufall wurde der Brite John Hare, der lange in verschiedenen afrikanischen Ländern gearbeitet hatte, Anfang der 90er Jahre zum weltweit anerkannten Experten für Wildkamele, einer fast ausgestorbenen Tierart, deren Population weniger als 1.000 Tiere umfasst. 1993 gründete der Kamelforscher John Hare die „Wild Camel Protection Foundation“. Seine oft wochenlangen Expeditionen führten ihn auch durch die Wüsten Chinas und der Mongolei. Und er konnte als erster Ausländer das ehemalige chinesische Atomtestgebiet in der Lop-Nur-Wüste betreten. Auch dort erforschte er die Lebensbedingungen freilebender Wildkamele. 2004 hatte John Hare genügend Geld gesammelt, um in der mongolischen Wüste, nahe der chinesischen Grenze, eine Zuchtstation für Wildkamele errichten zu können. Die letzten noch freilebenden Wildkamele sind durch starke Umweltveränderungen und das Eindringen illegaler Goldsucher in die Schutzgebiete bedroht. So bieten die Tiere in der Zuchtstation von John Hare die letzte Garantie, dass Wildkamele nicht aussterben. Im September 2010 gelingt John Hare der Nachweis, dass Wildkamele nicht die Vorfahren der Hauskamele oder ausgewilderte Tiere vergangener Jahrhunderte sind, sondern sie bilden eine eigene Tierart, die sich vor 700.000 Jahren von den Hauskamelen getrennt hat. (Text: arte)