In fünf Millionen Jahren herrscht Eiszeit auf der Erde. Geologen und Klimatologen wissen schon lange, dass die Warmphase der Gegenwart, in die die gesamte Entwicklung des Menschen fällt, nur ein verhältnismäßig kurzes Intermezzo innerhalb einer viel länger andauernden Kälteperiode ist. Schon in wenigen Tausend Jahren werden sich von Neuem gewaltige Eisschilde auf der Nord- und Südhalbkugel ausbreiten. Die tropischen und subtropischen Zonen der Erde, wie wir sie kennen, verwandeln sich in kalte Wüsten und Tundren. Am Amazonas lösen riesige Savannen den Regenwald ab, da ein Großteil des Wassers in den Polkappen gebunden ist und die Niederschlagsmenge immer weiter abnimmt. Das Mittelmeer trocknet aus, und die einstigen Ferieninseln Kreta, Ibiza und Mallorca krönen als schroffe Gebirge eine gigantische Salzwüste. Nach dem recht schnell verlaufenden Klimawechsel, haben auf diesem ungastlichen Planeten nur Opportunisten eine Chance zu überleben: Im hohen Norden pirschen sich beispielsweise massige Riesenmarder an die Herden gewaltiger Nagetiere an. Nager gehören seit ihrer Entstehung zu den Erfolgsmodellen der Evolution. Forscher trauen ihnen zu, die eisigen Zeiten nicht nur zu überdauern, sondern von dem Niedergang größerer Pflanzenfresser sogar zu profitieren. Das Riesenwachstum einiger Arten scheint unausweichlich. In den Weiten des Amazonasbeckens setzen Furcht erregende Renngreife ihren Opfern auf zwei starken Beinen nach. Ähnlich wie die Fleisch fressenden Dinosaurier der fernen Vergangenheit nutzen diese flugunfähigen Raubvögel kurze, scharfe Klauen an den vorderen Gliedmaßen, um ihre Beute festzuhalten und vor dem Verschlingen in Stücke zu reißen. In der mediterranen Salzwüste schließlich treibt der Salzdrache sein Unwesen. Dieser flinke Nachfahre heute lebender Agamen besitzt einen mit Leim überzogenen Kragen, mit dessen Hilfe er Salzfliegen, sein Hauptnahrungsmittel, bequem aus der Luft filtern kann. Insgesamt wurden 48 verschiedene Ti