Die ersten Siedler im isländischen Thingvellir ließen sich um 870 nieder. 930 trat dort das erste gemeinsame Parlament, das Althing, zusammen – und der Grundstein für die isländische Republik wurde gelegt. Bis ins Jahr 1798 tagten dort über zwei Wochen lang jedes Jahr bis zu 4.000 Menschen, um Streitereien zu schlichten und Gesetze zu beschließen. Sitz und Stimme hatten die Goden, die Vorsteher der einzelnen Siedlerclans. Im Laufe seines Bestehens jedoch büßte der Althing zunehmend an Bedeutung ein, nachdem Island im 13. Jahrhundert seine Unabhängigkeit zuerst an Norwegen, später an Dänemark verlor. Schließlich wurde 1798 das Parlament aufgelöst. Mit der Unabhängigkeitsbewegung im Europa des 19. Jahrhunderts wurde auch Thingvellir dann wieder zu einem Symbol. 1843 verkündete der dänische König Christian VIII. per Erlass die Wiedereinführung eines isländischen Parlaments, jedoch mit ausschließlich beratender Funktion. Seine volle Unabhängigkeit erreichte Island erst 1944 in den Wirren des Zweiten Weltkriegs. Die Unabhängigkeitsfeier fand in Thingvellir statt. Goggo Gensch erzählt die Geschichte des Ortes, der seit 2004 UNESCO-Kulturerbe ist. (Text: 3sat)
Name | Type | Role | |
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Goggo Gensch | Writer | ||
Goggo Gensch | Director |