Das Hügelgrab Newgrange, nördlich der irischen Hauptstadt Dublin an einer Biegung des Flusses Boyne gelegen, stammt aus der Jungsteinzeit und ist etwa 5.000 Jahre alt – älter als die ägyptischen Pyramiden und das antike Babylon, die Mutter aller Städte. Newgrange wurde zufällig entdeckt. Erst in den 1960er Jahren erkannte man seine Bedeutung und die astronomische Ausrichtung: Um die Wintersonnenwende am 21. Dezember dringt für wenige Minuten Licht in das ewige Dunkel des Grabes von Newgrange, das als einziges für Besucher zugänglich ist. In der Umgebung finden sich zwei weitere Grabstätten, die wie Newgrange von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt wurden. Das Hauptgrab der Grabanlage Knowth ist umgeben von Satellitengräbern, und Dowth, die dritte Anlage, zeigt sich so, wie die Grabhügel im Mittelalter wahrgenommen wurden: als scheinbar natürlich gewachsener Teil der Landschaft. Die Gräber gehören weltweit zu den wichtigsten archäologischen Landmarken und werden aufgrund ihrer Lage am Fluss auch „Bend of the Boyne“ genannt. Wer wurde in diesen Gräbern bestattet? Wie lange wurden die Gräber benutzt? Wie dachten die Menschen in der Jungsteinzeit über den Tod: Glaubten sie an ein Leben im Jenseits? Sicher ist, „Brú na Bóinne“, der „Palast des Boyne“, wie die Iren dieses Welterbe nennen, war schon immer ein wichtiger Teil der irischen Mythologie: Sitz der Elfen und Heimstatt der Götter. (Text: 3sat)
Name | Type | Role | |
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Goggo Gensch | Writer |