Unter den Fjorden Westnorwegens nimmt der Geiranger einen besonderen Rang ein. Wie kein anderer lockt der tief im Land zwischen hohen Bergen gelegene Fjord seit weit über hundert Jahren Touristen an: Naturfreunde, „Nordlandfahrer“, wie einst der letzte Deutsche Kaiser, Wilhelm II., der immer wieder mit seiner Yacht „Hohenzollern“ hier aufkreuzte. Sie alle ließen sich von einer Landschaft gefangen nehmen, die selbst Norwegens Königin Sonja nicht anders als mit dem Wort „majestätisch“ zu kennzeichnen weiß. Sie tat dies in einem Gästebuch auf einem jener alten Bauernhöfe an den Steilufern des Fjords. Die Höfe liegen meist auf hohen Klippen und sind nur über steile Pfade zu erreichen. Bewirtschaftet wird heute keiner mehr, die letzten wurden in der Mitte des vorigen Jahrhunderts verlassen. Zu karg, zu mühselig und auch gefährlich war das Leben dort, in solch einer Einsamkeit. Die Bewohner zog es fort von hier, viele bis nach Amerika. Heute aber werden die Höfe vor dem Verfall geschützt, sie sind wiederentdeckt worden. Als Kulturerbe. (Text: SR)
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Andreas Christoph Schmidt | Writer |