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Staatlich verordneter Kunstraub – wie in der DDR private Kunstsammler enteignet wurden

110. Es war ein scheinbar unspektakulärer Raub. Anfang Dezember stahlen Diebe mehrere Orden und Schmuck aus dem Stasi-Museum in Berlin im Wert von 1.500 Euro. Aber vielleicht waren die Täter auf etwas anderes aus? Vielleicht wussten sie vom rätselhaften Goldschatz, der von der Stasi beschafft wurde: Diamanten, eine Goldkrone mit Edelsteinen, eine historische goldene Haarspange in Schmetterlingsform mit aufgesetzten Perlen und Granaten. Woher diese Gegenstände stammen, ist völlig unklar. Nicht nur Museumsleiter Jörg Drieselmann fragt sich: „Wie eigentlich kommt die Stasi zu diesen Objekten?“ – Ist es Raubkunst? Stammen die Preziosen vielleicht aus der berüchtigten „Aktion Licht“ aus dem Jahr 1962? Damals ließ die DDR-Führung unter Anleitung von Stasi-Minister Mielke rund 21.000 Bankschließfächer und Tresore aufbrechen, die nach 1945 nicht mehr geöffnet wurde. Die Besitzer waren in den Westen geflüchtet oder von den Nazis ermordet worden. Den Stasi-Plünderern ging es dabei nicht darum, die gefundenen Wertgegenstände ihren Besitzern zurückzugeben. Sie wurden vielmehr dem DDR-Ministerium für Finanzen übergeben. Der Wert der gestohlenen Gegenstände betrug laut einem von Erich Mielke unterzeichneten Sonderbericht 4,1 Millionen DM. (Text: mdr)

Deutsch
  • Originally Aired April 19, 2020
  • Runtime 30 minutes
  • Network MDR
  • Created May 27, 2020 by
    Administrator admin
  • Modified May 27, 2020 by
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