105. Manchmal sind es nicht nur Einzelpersonen, die ihre Zeit besonders prägen, sondern ganze Familien. Da mag man zuerst an Herrschergeschlechter wie die Wettiner, Habsburger oder Hohenzollern denken, an Industriellenfamilien wie Henckel oder Siemens oder auch an Politiker- und Künstlerdynastien wie die von Arnims. Dass es in der DDR auch solche bedeutenden Familien gegeben hat, scheint der sozialistischen Logik zu widersprechen. Doch es gab und gibt sie noch heute im Osten: Künstlerfamilien wie Thalbach, Langhoff, Mühe, Gwisdek, Böwe, Kummer, Brasch, Sarrasani, Weisheit oder Hagen. Familien, die sich im Politischen oder Juristischen hervorgetan haben, wie die Gysis oder de Maizieres. Und auch Familienbetriebe haben es zu Größe oder Bekanntheit geschafft – Beispiele sind die Sportwagenfirma Melkus, der Backmischungshersteller Kathi oder der Flügel- und Klavierbauer Blüthner. Was ist das Besondere dieser Familien? Wie hat ihre ostdeutsche Herkunft sie geprägt? Was war und ist ihre Rolle in der Zeitgeschichte? Wie haben sie den Systemwechsel verkraftet? Und wie ist es für die nächste Generation, in die Fußstapfen berühmter Eltern zu treten? (Text: mdr)