102. Januar 1945. Das Ende des Krieges ist absehbar. Seit Beginn des Jahres läuft die Offensive der Roten Armee, seit drei Jahren fliegen die Alliierten Angriffe auf deutsche Städte, zunehmend auch auf Mitteldeutschland. Was kommt, etwa in Dresden oder Magdeburg, weiß noch niemand. Trotz unabwendbarer Niederlage setzt die deutsche Wehrmacht den Krieg fort: 450.000 Soldaten sterben allein in jenem Januar. Das Land daheim sinkt in Trümmer. Der Alltag der Deutschen ist Hunger, Armut, Zerstörung und Flucht, während man im Ausland fassungslos die Nachrichten über das KZ Auschwitz wahrnimmt. Die „Zeitreise“ kehrt zurück in einen deutschen Schicksalswinter: Was passiert in diesen Tagen? Warum werden immer weiter Menschen als „Volksopfer“ in den Tod geschickt? Wie leben und überleben die Menschen? Wo harren die Opfer aus, während die Täter bereits dabei sind, ihre Spuren zu verwischen? (Text: mdr)