Vor 500 Millionen Jahren lag Deutschland noch in zwei Teile getrennt Tausende Kilometer weit auseinandergerissen nördlich und südlich des Äquators. Tiere und Pflanzen eroberten den Riesenkontinent Gondwana. Vor 300 Millionen Jahren entstand das Karbon mit seinen Kohlewäldern. Gefährliche Urtiere lebten zu dieser Zeit. Gewaltige Katastrophen, Vulkanausbrüche, Meteoriteneinschläge geschahen, aber auch die ersten Pflanzen und Tiere eroberten das Land. Im Rheingraben toste einst ein stürmisches Meer – bis durch die Kontinentalverschiebung vor 30 Millionen Jahren die Meeresstraße austrocknete und sich Landsäugetiere im heutigen Rheingraben ansiedelten. In der Vogelherdhöhle auf der Schwäbischen Alb schnitzte der Schamane einer Steinzeitsippe vor 33.000 Jahren eine Pferdefigur aus Mammutelfenbein – sie gilt als ältestes Kunstwerk der Welt. (Text: 3sat)
Augen sind so perfekte Konstruktionen, dass man sich lange Zeit ihre Entwicklung „auf natürlichem Wege“ nicht vorstellen konnte. Gottesanbeterinnen zum Beispiel müssen, wenn sie eine Fliege fangen wollen, den Abstand der Beute erkennen. Sie müssen räumlich sehen. Auch die berühmten Schützenfische, die Insekten mit einem gezielten Wasserstrahl von den Blättern schießen, müssen die Entfernung wahrnehmen und ihre Schussbahn berechnen können. (Text: 3sat)
Das kleine Urpferdchen war ein Waldbewohner, der sich von Blättern ernährte. Eine globale Klimaverschiebung, die zur Folge hatte, dass Gräser auf weiten Flächen zur dominierenden Pflanzenart wurden, ließ die Pferde, die sich schnell an das neue Futter anpassten, ihre heutige Gestalt annehmen. Die Geschichte der Pferde und der Menschen ist eng miteinander verflochten. Wahrscheinlich waren es Steinzeitjäger, die die Pferde in ihrem Entstehungsland, in Nordamerika, überjagt und ausgerottet haben. Erst Christoph Kolumbus und Hernan Cortes brachten Jahrtausende später wieder Pferde auf den amerikanischen Kontinent. Der Einsatz der Pferde als Zug- und Reittiere verhalf den Tieren schließlich zu einer beispiellosen Vielfalt. Ohne den Menschen wäre diese Tierart womöglich längst ausgestorben. (Text: 3sat)
Hähne streiten, Bullen kämpfen, Hirsche und Böcke gehen krachend aufeinander los: Wo man hinschaut, messen Männchen ihre Kräfte. Die Fürsorge für den Nachwuchs scheint Müttersache zu sein. Die Mütter sind es, die den Nachwuchs zur Welt bringen, die ihn ernähren und großziehen. Warum sind die Rollen so ungleich verteilt? Ist die Natur ungerecht? Ergreift sie Partei für die Männer? Mütter sind für ihre Kinder da – das scheint so selbstverständlich, als wäre Mutterliebe ein Naturgesetz. Aber dahinter steckt eine jahrmillionenlange Geschichte. (Text: 3sat)