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Römische Bäder

Als die Römer im Jahr 43 nach Christus Britannien eroberten, entdeckten sie einen Schatz: eine Quelle, die ihren Besuchern heißes Wasser schenkte. Schon die Kelten nutzten die heilende Kraft des mineralstoffreichen, 46,5 Grad warmen Wassers. So entschlossen sich die Eroberer zum Bau eines Badetempels. Das architektonische Wissen und die Badekultur pflegten die Römer schon lange. Gut 300 Jahre lang bauten sie an einem Badetempel, der einzigartig war im nördlichen Teil des Reichs. Säulen und Gänge, Dampfbäder und Becken, wohin das Auge reichte. Daneben ein Tempel für die Göttin des Ortes: Sulis Minerva. Neben der ikonischen Säulenarchitektur war vor allem die Ingenieurleistung beachtlich. Holzpfähle wurden in den Boden gerammt, um die Quelle mit einem Fundament zu stabilisieren. Fußbodenheizungen wurden installiert, um Schwitzstuben zu erschaffen. Aus dem bis dahin unbekannten Ort in den Hügeln Somersets wurde die berühmte Stadt Aquae Sulis. Aus dem gesamten Reich kamen die Menschen, um dort zu baden, zu schwitzen oder einfach nur den neuesten Tratsch auszutauschen. Im 5. Jahrhundert zogen die Römer sich zurück. Das Bad zerfiel. Im 12. Jahrhundert ließ der Bischof Johann von Tours das King’s Bath auf die römischen Ruinen bauen. Im 18. Jahrhundert stießen dann Kanalarbeiter auf die römische Anlage, die heute sechs Meter unter Straßenniveau liegt. Archäologen legten die Bäder über viele Jahrzehnte wieder frei und machten sie für Besichtigungen zugänglich. Heute sind die Römischen Bäder im englischen Bath eine europaweit einzigartige Attraktion. (Text: arte)

Deutsch
  • Originally Aired November 15, 2020
  • Runtime 30 minutes
  • Network Arte
  • Created August 1, 2021 by
    doktiger
  • Modified August 1, 2021 by
    doktiger