Im Istanbuler Hafenviertel Tophane lässt sich in die orientalische Badekultur eintauchen, genauer gesagt in einen türkischen Hamam aus Zeiten des Osmanischen Reiches, den Hamam Kilic Ali Pasa. Das Osmanische Reich stieg nicht nur aufgrund seiner immensen geografischen Ausdehnung zur Weltmacht empor. Sein Reichtum nährte sich auch aus seiner einzigartigen Kunst, Kultur und Architektur, deren Spuren bis heute sichtbar sind. Berühmtester Architekt des Osmanischen Reiches war der Baumeister Sinan. Er erbaute 1580 den Hamam Kilic Ali Pasa samt einer dazugehörigen Moschee und Koranschule. Der Hamam ist berühmt für seine architektonischen Linien, die majestätische Kuppel und wurde zu einem symbolträchtigen Gebäude der osmanischen Architektur. Keine andere Religion legt auf Hygiene, Reinlichkeit und Reinheit so großen Wert wie der Islam. Der Hamam-Besuch dient den Muslimen zur Reinigung von Körper und Seele vor dem Gebet und war auch immer schon ein Ort sozialen Austauschs. Auch wenn die Hygiene und das Baden heutzutage hinter verschlossenen Türen privater Badezimmer stattfindet, spielen das öffentliche Badehaus und die rituelle Waschung in der Türkei noch immer wichtige Rollen. Über die Jahrhunderte verfiel der Hamam. Zu Ehren des größten und bedeutendsten Architekten des Osmanischen Reiches und zur Wiederbelebung der traditionellen osmanischen Badekultur wurde er nun fünf Jahre lang aufwendig restauriert und erstrahlt heute in neuem Glanz. (Text: arte)