Das Radar der „Albatros“ meldet in der Dunkelheit zwei beieinander liegende Boote – es sind jedoch keine Positionslichter gesetzt. Ein Versehen? Oder möchte jemand unentdeckt bleiben? Ehlers lässt Kurs nehmen, denn er ahnt instinktiv, dass hier etwas nicht stimmt. Das nahende Scheinwerferlicht der Küstenwache verhindert im letzten Moment, dass Gerd Franke gewaltsam ein Baby aus den Armen von Kerstin Inwald reißt. Während Franke mit der „Andromeda“ hastig das Weite sucht, muss das Ehepaar Inwald Ehlers’ Crew zur Kontrolle an Bord lassen. Auffällig nervös erzählen die Inwalds eine unglaubwürdige Geschichte von einer Motorpanne, bei der die „Andromeda“ geholfen hat. Die Küstenwache muss es bei einer Verwarnung belassen. Doch als am nächsten Morgen eine Rettungsinsel mit einem knapp einjährigen Mädchen von der Mannschaft der „Albatros“ aus dem Wasser gezogen wird, geraten die beiden Boote erneut in das Blickfeld der Küstenwache. Sie sind die einzigen, die im Umfeld für das Aussetzen des Kindes auf der Ostsee in Frage kommen. Im Lauf der Ermittlungen scheint sich der Verdacht zu erhärten, dass ein Fall von Menschenhandel vorliegt. Aus Russland werden vermehrt Kindesentführungen in Hafenstädten gemeldet, und die Kleidung des Babys trägt kyrillische Buchstaben. Auf den Sanitäter Kai Norge kommt eine völlig neue Aufgabe zu: Während die anderen Crewmitglieder Auskünfte zu den Inwalds und dem Halter des zweiten Bootes, Anwalt Preetz, einholen, wird er zum Pflegevater des kleinen Mädchens. Nach anfänglichen Schwierigkeiten schließt er das Findelkind ins Herz und schwört: „Wir finden deine Eltern“. Kaum, dass die Küstenwache diesem Versprechen ein Stück näher kommt, überschlagen sich die Ereignisse: Als Norge das Baby kurz im Schwesternzimmer des Krankenhauses abgibt, holen sich die Menschenhändler ihr vermeintliches „Eigentum“ zurück – das Kind wird ein zweites Mal entführt.