In die kleine russische Stadt ist ein neuer Gouverneur eingezogen, Herr von Lembke. Seine Gattin, Julia von Lembke, führt ein freies Haus, das an Liberalität den Salon von Warwara Stawrogina noch übertrifft. Ohne dass sie es bemerkt, hat Pjotr Werchowenskij die gutgläubige Gouverneurin schon für seine politischen Ziele eingespannt. Von ihm falsch beraten, wird sie selbst dazu beitragen, die alte Ordnung zu stürzen. So wird er seinen Vater, den altliberalen Professor Stepan Werchowenskij, dazu überreden, bei dem Wohltätigkeitsfest der Gouverneurin einen Vortrag zu halten, der nur zu einem Skandal führen kann. Der alte Herr beginnt nun mit den Idealen seiner Jugend zu brechen, angesichts der Unruhe in der Stadt, die Pjotr ständig schürt. Zwar hat das Treffen von Pjotrs revolutionärem Fünfer-Bund mit einem Fiasko geendet, der verdächtige Schatoff hat keine Angst gezeigt, und Nikolai Stawrogin ist gegangen, ohne die Führerrolle anzunehmen, doch bleibt Pjotr noch eine Chance für seine Pläne: Wenn er Lisa entführt und Nikolai die Heirat mit ihr ermöglicht, indem er Marja, dessen Gattin, sterben lässt, dann ist ihm Nikolai auf immer ausgeliefert. Nikolai soll, wie Pjotr ihm jetzt gesteht, nach dem sozialistischen Umsturz als neuer Zar über ganz Russland herrschen. Als Nikolai jedoch die Ehe mit Marja öffentlich bestätigt, schwinden Pjotrs Hoffnungen, denn Nikolai ist jetzt nicht mehr erpressbar. Auch nicht durch die Beichte eines schweren Verbrechens aus seiner Petersburger Jugendzeit, die er vor Pater Tichon, einem Mönch, ablegt. Dennoch läuft der Mechanismus von Pjotrs Aktivitäten wie geplant ab. Er überredet Lisa, ihren Verlobten Drosdow zu verlassen und zu Nikolai zu gehen. Während des Festes der Gouverneure kommt es erwartungsgemäß zum Skandal, als Professor Werchowenskij die „neue Fortschrittlichkeit“ geißelt. Jenseits des Ufers bricht ein Brand aus, dort, wo die Lebädkins, Marja und ihr Bruder, leben. (Text: einsfestival)