Berühmt wurden die Îles du Salut, die Inseln des Heils, vor der Küste von Französisch-Guayana durch den Roman Papillon von Henri Charrière, der die unmenschlichen Zustände in der berüchtigtsten Strafkolonie der Welt beschreibt. Nach Abschaffung der Sklaverei 1848 wurden die Sklaven durch Sträflinge ersetzt. In verschiedenen Lagern auf dem südamerikanischen Kontinent leisteten sie Zwangsarbeit. Die Inseln wurden zum Gefängnis im Gefängnis. Ab 1852 entstanden die Gebäude, die heute größtenteils vom Urwald überwuchert sind. Seit 1971 gehören die Inseln zum Weltraumbahnhof in Kourou. Seither werden die Gebäude nach und nach restauriert, um sie als Zeugnisse der Geschichte zu erhalten. Dazu gehören unter anderem die Stahlkonstruktionen des Gustave Eiffel, die auf der Insel der Stille den Zellentrakt überdachten.
Bis vor 400 Jahren war die Insel Mauritius im Indischen Ozean ein unbewohntes Paradies. Dann wurde sie entdeckt und ausgebeutet. Der Urwald wurde gerodet, Tier- und Pflanzenarten verschwanden, die nur dort existierten - wie der Dodo. Ihm wurde zum Verhängnis, dass er nicht fliegen konnte und über keine Fluchtinstinkte verfügte. Er wurde für die Menschen zur leichten Beute. Der Mauritiusfalke konnte im Gegensatz zum Dodo gerettet werden. In den 70ern existierten nur noch vier Exemplare. Dann starteten Naturschützer ein Aufzuchtprogramm und konnten ihre Zahl in kurzer Zeit verzehnfachen. Heute gilt der kleine Greifvogel als einer der seltensten Vögel der Welt. Ähnliches versucht man mit den Riesenschildkröten, die eigentlich von der Insel Aldabra stammen. Charles Darwin brachte sie nach Mauritius, um sie vor dem Aussterben zu bewahren. Man stellte die sie unter Naturschutz und schirmte sie ab. Sie ist zur Arche Noah geworden, auf der zahlreiche Tierarten geschützt leben können.
„Fare un giro a Pianosa“, einen Spaziergang auf Pianosa machen, war in Italien lange das geflügelte Wort für eine Haftstrafe. Die Mittelmeerinsel nahe Elba war Verbannungsort, landwirtschaftliche Strafkolonie und zuletzt ein Hochsicherheitsgefängnis. 1997 wurde Pianosa schließlich zum Herzstück des Nationalparks des Toskanischen Archipels. Das Gefängnis wurde zum Pilotprojekt, in dem die Sträflinge die einzigartige Natur schützen, die durch das Gefängnis vom Massentourismus verschont blieb. Gleichzeitig arbeiten sie als Helfer der archäologischen Grabungen, bei denen die Geschichte der Insel nach und nach ans Tageslicht gebracht wird. Die Dokumentation beschreibt die Natur auf Pianosa, erzählt die Geschichte der Insel und macht den Alltag der Häftlinge erlebbar, die dort eine einzigartige Chance bekommen: Statt in Zellen ihre Strafe im wahrsten Sinne des Wortes „abzusitzen“, leisten sie einen wichtigen Beitrag, eines der letzten Naturparadiese des Mittelmeeres zu erhalten.
Norfolk Island im Pazifik galt lange Zeit als das härteste Gefängnis im British Empire. Die Insel wurde gleichzeitig mit dem etwa 2.000 Kilometer entfernten Australien zur Strafkolonie gemacht. Wer in Australien Schwierigkeiten machte, wurde nach Norfolk Island gebracht und dort zur Zwangsarbeit verurteilt. Dieses unmenschliche Strafsystem existierte bis Mitte des 19. Jahrhunderts, als die Insel von Queen Victoria den Nachkommen der Mannschaft der Bounty geschenkt wurde. Sie verwandelten die Insel in ein Naturparadies, erhielten aber die Spuren der Geschichte. Zahlreiche Tier- und Pflanzenarten leben ausschließlich auf Norfolk Island, waren in ihrem Bestand stark bedroht, u.a. die Grünen Papageien, von denen es um die Jahrtausendwende nur noch eine Handvoll gab - und von denen heute mehr als 400 leben. Tragische Geschichten haben sich dort abgespielt. Dort lässt sich neben der faszinierenden Unterwasserwelt auch das berühmteste Schiffswrack der australischen Geschichte entdecken.
Die Kapverden im Atlantik vor der Küste Afrikas bestehen aus knapp 15 Inseln. Mehr als die Hälfte der über 400.000 Einwohner lebt auf der Hauptinsel Santiago, dem Geburtsort der kreolischen Kultur. die Portugiesen errichteten Mitte des 15. Jahrhunderts Cidade Velha. Die prosperierende Stadt bekam das Monopol im Sklavenhandel und wurde in der Folge zum Zentrum für den Handel mit Menschen zwischen der Alten und der Neuen Welt. Als Zwischenlager diente Ribeira Grande, ein steiles Tal vor der Stadt. Verkauft wurde die menschliche Ware in der Kirche - einer der ältesten Afrikas. Das zweite Standbein der Kapverden wurde die Landwirtschaft. Schiffe wurden versorgt und ausgerüstet. Auf den Feldern arbeiteten Sklaven. Die Insel wurde zur Wiege der kreolischen Kultur. Sie zeigt sich u.a. im Batuco, der traditionellen Musik. Viele wandernde Tierarten nutzen die Felsen im Meer als Rastplatz und Fixpunkt im Ozean, u.a. Wale und Zugvögel, die früher gejagt wurden und heute streng geschützt werden.