Vestige de l’enceinte du Temple reconstruit par le roi Hérode au Ier siècle avant notre ère, le mur des Lamentations n’a été transformé en lieu saint qu'au lendemain de la guerre des Six jours, par la destruction du quartier urbain médiéval (et palestinien) qui le masquait en partie. Ou comment les tensions les plus contemporaines produisent des espaces sacrés. Avec Vincent Lemire, historien du Moyen-Orient contemporain.
Himmelspforte, Nabel der Welt, Quelle allen Lebens und Ursprung der Schöpfung – diese Begriffe prägten die imaginäre und bildliche Darstellung des Jerusalemer Tempels. Nach der biblischen Legende wurde er von König Salomo erbaut, um die Bundeslade und die Gesetzestafeln sicher zu verwahren. Die Klagemauer ist ein Rest der westlichen Umfassungsmauer des Tempels. Zur religiösen Stätte des Judentums wurde sie erst nach dem Sechstagekrieg – insbesondere mit der Schaffung eines offenen Zugangs zur Mauer durch den Abriss des Maghrebinerviertels in der Jerusalemer Altstadt. Auf den ersten Blick hat das Bauwerk nur eine Bedeutung: Es steht für die Abwesenheit eines anderen Bauwerks. Die Abwesenheit des Jerusalemer Tempels. Und doch hat die Mauer mehrere Bedeutungen.