Branko, ein Junge aus der kleinen jugoslawischen Stadt Senji, weiß nach dem Tode seiner Mutter nicht wohin. Niemand will ihn haben. Und niemand weiß, wo sich sein Vater, der als Musikant durch die Lande zieht, gerade aufhält. Die Nachbarn sammeln Geld für den Sarg der Mutter. Nach dem armseligen Begräbnis schicken sie Branco zu seiner Großmutter, die außerhalb der Stadt in einer Hütte haust und sich kümmerlich von ihren Hexenkünsten ernährt. Auch die Großmutter will nicht für Branco sorgen. Sie schickt ihn fort und prophezeit ihm, dass er auch das Stehlen lernen wird, die Hungrigen stehlen alle. Mit knurrendem Magen steht Branco wieder auf der Straße, fest entschlossen, sich sein Frühstück auf ehrliche Weise zu beschaffen. Er geht auf den Marktplatz und streift zwischen den vollen Ständen umher. Die Versuchung, etwas zu klauen, wächst...
Branco, vom reichen Bauern Karaman als Dieb beschuldigt, sitzt im Gefängnis. Die Polizisten Begovic und Dordevic glauben dem Jungen zwar, dass er nicht gestohlen hat, doch sie haben zuviel Angst vor dem reichen Karaman. Dieser hat in der Stadt Senji großen Einfluss und ist ein Freund des Bürgermeisters. Deshalb wollen sie Branco nicht freilassen. Ganz verzweifelt sitzt Branco in seiner Zelle. Seine Lage ist hoffnungslos. Kein Mensch wird sich für ihn einsetzen, glaubt er. Seine Angst wächst. Doch plötzlich hört er ein Geräusch am vergitterten Fenster. Die rote Zora...!
Branco hat sich bei einer Mutprobe die Hand verletzt - aber dafür gehört er jetzt der Bande der roten Zora an und steht nicht mehr mutterseelenallein auf der Welt. Zu fünft hausen sie in der verlassenen Burg Nehoj, die vor Jahrhunderten von den Uskoken erbaut worden ist. Die Uskoken waren ein Volk von Seefahrern und Rittern und für ihre Tapferkeit berühmt. Sie beherrschten einst die adriatische Küste. Die rote Zora und ihre Bande wollen wie die Uskoken leben. Sie werden sich von niemandem unterkriegen lassen und in Freiheit leben...
Wie kann Branco den anderen in der Bande begreiflich machen, dass er dem reichen Bauern Karamann zwei Hühner stehlen muss, damit er dem armen Fischer Gorian ein gestohlenes Huhn zurückgeben kann? Auch der alte Fischer versteht zunächst nicht, warum die Kinder nachts in seinen Hühnerstall eindringen. Eine Tracht Prügel für Branco ist der Anfang einer guten Freundschaft mit Gorian. Der Fischer ist der erste Erwachsene, der begreift, warum die Bande sich herumtreibt und alles klaut, was essbar ist. Branco und die rote Zora verbringen mit Gorian eine Nacht auf dem Meer und helfen ihm beim Fischfang. Als Lohn für die Arbeit gibt der Fischer ihnen einen ganzen Sack voll frischer Fische mit...
Stjepan aus dem Nachbardorf braucht Hilfe: Die Gymnasiasten haben ihm einen Esel geklaut und einen Korb mit Aprikosen, die auf dem Markt verkauft werden sollten. Zora und ihre Bande setzen sich selbstverständlich für Stjepan ein - und in Sekundenschnelle entwickelt sich eine wilde Schlägerei. Doch als der Bürgermeister die rote Zora und ihre Freunde verhaften lassen will, sind diese mal wieder schneller als der dicke Gendarm Begovic. Empört über die Ungerechtigkeiten, die ihnen und dem armen Stjepan widerfahren sind, planen die Kinder Rache an jedem einzelnen Gegner. Dabei begehen sie eine große Dummheit...
Gefangen im eigenen Versteck! Die Polizei weiß, dass die rote Zora und ihre Bande in der alten Uskoken-Burg leben. Nur den geheimen Eingang haben die Gendarmen noch nicht entdeckt. Draußen halten die Gendarmen Wache, drinnen beratschlagen die Kinder, was sie tun sollen. Es gibt nur zwei Möglichkeiten für sie: Flucht oder Verhaftung. Da fällt ihnen ein toller Trick ein, wie sie die Wachtposten vergraulen können. Es gelingt den Kindern im Morgengrauen zu fliehen. Zunächst einmal wollen sie zu Stjepan, dem Jungen aus dem Nachbarort. Auf dem Weg dorthin fallen sie hungrig in eine Kirschplantage ein. Der Bauer Cirin, der sie von seinen Bäumen herunterholen will, wird erst fuchsteufelswild und dann ganz ängstlich, weil die Kinder ihm eine seltsame Überraschung bereiten...
Der Luchs hat Pavle übel zugerichtet. Es ist ein großes Glück, dass die Bande Unterschlupf beim Bauern Polacek und dessen Frau Mila findet. Während Pavle sich langsam erholt, helfen die anderen den Bauersleuten bei der Feldarbeit. Als Pavle wieder laufen kann, möchten Zora und die Bande so schnell wie möglich zurück nach Senj. Obwohl sie wissen, dass noch immer nach ihnen gesucht wird, wollen sie es riskieren. Sie haben großes Heimweh nach ihrer alten Burg und dem Meer. Aber Pavle schafft den weiten Weg noch nicht. Branco hat einen guten Einfall. Kein Mensch käme auf die Idee, die Bande in Großmutters Stall zu suchen. Dort können sie sich über Nacht verstecken und ausruhen...
Die Bande ist wieder in Senj. Doch wo sollen die Kinder hin? Bei Tag können sie sich nirgendwo blicken lassen, sonst werden sie verhaftet. Der einzige Mensch, der weiterhin zu ihnen hält, ist der Fischer Gorian. Er weiß, wie Pavles krankes Bein behandelt werden muss und er braucht auch Helfer beim großen Thunfischfang. Die Kinder legen mit ihm Netze aus. Und nun vergehen fünf, sechs Tage mit quälendem Warten. Der Thunfischschwarm bleibt aus. Nur die Fischereigesellschaft hatte schon Fangglück. Sie bietet Gorian und den anderen Fischern einen hohen Preis für den Fangplatz in der Bucht. Verkaufen?
Die Uskoken-Burg wird nicht mehr bewacht. Die Gendarmen sind abgerückt. Die rote Zora und ihre Bande richten sich wieder in ihrem Versteck ein. Da taucht unverhoffter Besuch für Branco auf: die schöne Zlata, Tochter des Bürgermeisters. Sie mag Branco und er mag sie. Zlata schenkt Branco eine Mundharmonika, daraufhin schenkt er ihr eine wunderschöne Muschel. Der roten Zora und auch den anderen gefällt Brancos Freundschaft mit dem "feinen Fräulein" gar nicht. Denn Branco begibt sich in allerlei Gefahren, um die schöne Zlata wiederzusehen. Und plötzlich hat er auch Geheimnisse vor den anderen...
Die Bande heckt wieder einmal einen Racheplan aus: Weil Gorian keine amtliche Genehmigung bekommt, seine Fische auf dem Markt zu verkaufen, schmuggeln sie einem reichen Fischhändler, der mit der Fischereigesellschaft unter einer Decke steckt, einen Karren voller stinkender, alter Fische an seinen Marktstand. Die Käufer beschweren sich über die verdorbenen Fische. Es kommt zu einem Skandal und einer wilden Schlacht, bei der die Fische nur so fliegen. Der reiche Bauer Karaman kriegt spitz, dass hinter diesem Streich mal wieder die Bande der roten Zora steckt. Er hetzt seinen Hund Leo und die Gendarmen hinter den Kindern her. Doch die rote Zora weiß, wie man mit Leo umgehen muss...
Zora und ihre Freunde haben zum erstenmal in ihrem Leben keine Sorgen. Soviel Geld hat noch keins der Kinder je gehabt. Sie träumen von den Dingen, die sie sich jetzt kaufen können. Da ertönt vom Meer ein gellender Hilfeschrei. Duro schlägt im Wasser wild um sich, dann verschwindet er in der Tiefe. Die Jungen nehmen ein Boot, Zora springt ins Wasser. Schnell muss es gehen. Voller Entsetzen stellt die Bande fest, dass Duro von einem Kraken, einem Riesentintenfisch, umklammert und hinabgezogen wird. Ein Kampf auf Leben und Tod beginnt...
Der ganze Ort Senj ist auf den Beinen. Die Musikkapelle spielt, die Bürger sind in festlicher Stimmung. Heute wird dem Bürgermeister öffentlich der größte Thunfisch, der je an der Küste gefangen wurde, überreicht. Zora und ihre Bande können sich vor Lachen kaum halten, wenn sie sich die verdutzten Gesichter der Festgesellschaft ausmalen. Wer wird wohl zuerst merken, dass der Riesenthunfisch längst wieder im Meer schwimmt. Auf allen Gesichtern spiegelt sich Erwartung, während der Fischer Gorian eine Rede hält. Dann wird der Fischbottich geöffnet - alle, die in der Nähe stehen, schweigen entsetzt...
Zora befreit sich aus dem Gefängnis und es gelingt ihr, Branco im letzten Augenblick vor der Verhaftung zu retten. Wieder einmal sind sie gemeinsam auf der Flucht. Sie finden ein Versteck beim Hoteldiener Ringelnatz. Dort können sie nicht lange bleiben. Der Bürgermeister lässt die Bande überall suchen. Diesmal will er sie erwischen. Branco kann Zora beweisen, dass er die Bande nach dem Vorfall mit dem Hund Leo nicht verraten hat. Versöhnt machen sich die Beiden auf den Weg zu Gorian, dem Fischer, der in unverwüstlicher Freundschaft zu ihnen hält...