Trotz Grenzzäunen und eingeschränkter Freizügigkeit machten DDR-Bürger mehr Urlaub als Westdeutsche. Der Freie Deutsche Gewerkschaftsbund organisierte Urlaubsplätze – doch viele bevorzugten Camping für ein Gefühl von Freiheit. Beliebte Ziele: Ostsee, Balaton, Schwarzes Meer und die Karibik.
In der DDR waren viele Jugendliche in der FDJ (Freie Deutsche Jugend), trugen Blauhemden und marschierten bei Paraden. Doch einige rebellierten mit Punkrock, Jeans und westlicher Musik. Bands wie «Feeling B» und «Die Art» lehnten sich gegen die Vorgaben der Partei auf – trotz staatlicher Verbote.
In der DDR plante der Staat die Konsumgüter. Bananen und Kaffee waren rar, auf einen Trabi wartete man jahrelang. Privatbetriebe wurden in den 1970er-Jahre zu volkseigenen Betrieben, wodurch die Sozialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) die Produktion bestimmte.
Gleiche Wohnungen für gleiche Menschen» war die DDR-Vision. Plattenbauten sollten den Wohnraum-Mangel beheben. Neubauten wie in Halle-Neustadt oder Berlin-Marzahn boten Zentralheizung statt Kohleofen. Doch trotz Erich Honeckers Versprechen gab es zu wenig Wohnungen und lange Wartezeiten.
Die Sozlialistische Einheitspartei Deutschlands (SED) schuf mit der Stasi einen Überwachungsapparat in der DDR. Verdächtige Personen wurden mit Wanzen, Kameras, Postkontrollen und Wohnungsdurchsuchungen observiert. Inoffizielle Mitarbeitende sammelten für die Stasi verdeckt Informationen.
In den 80ern waren rund 90 Prozent der Frauen in der DDR berufstätig – fast doppelt so viele wie in der BRD. Nach dem Krieg mangelte es an Arbeitskräften. Der SED-Staat forderte Frauen auf, den Sozialismus mit aufzubauen. Ihr Alltag war ein Balanceakt zwischen Beruf, Kinderbetreuung und Haushalt.
1989 fällt die Mauer. DDR-Bürgerinnen und Bürger nutzen die Reisefreiheit und fordern Mitbestimmung. Nach der Wiedervereinigung werden Betriebe privatisiert, die Stasi-Unterlagen-Behörde untersucht Akten und die Hauptstadtfrage wird diskutiert. Zeitzeugen erinnern sich.
28 Jahre teilte die Berliner Mauer Ost- von Westberlin. In der Nacht vom 12. auf den 13. August 1961 errichteten DDR-Soldaten eine Stacheldrahtgrenze, die die Stadt teilte. Viele Menschen versuchten, über die Mauer oder die 1400 Kilometer lange innerdeutsche Grenze zu fliehen. 1989 fiel die Mauer.
Die DDR bot Ausbildungsplätze, Vollbeschäftigung und soziale Versorgung. Doch viele Betriebe waren unrentabel und veraltet. 1990 privatisierte die Treuhandanstalt die DDR-Betriebe, was für manche Chancen brachte, aber für viele Arbeitslosigkeit bedeutete.
In den 1980er-Jahren waren Flüsse, Böden und die Luft in der DDR stark verschmutzt und Atemwegserkrankungen nahmen zu. Produktionssteigerung ging vor Umweltschutz, was zu hohem Schadstoff-Ausstoss führte. Umweltaktivist:innen, die zur DDR-Opposition gehörten, beeinflussten den Umgang mit der Natur.
In der DDR galt zunächst die Ostmark. Ab 1974 durften die Bürgerinnen und Bürger auch D-Mark besitzen. Spezielle Waren gab es oft nur durch Tausch oder auf dem Schwarzmarkt. Mit der Währungsunion am 1. Juli 1990 kam die D-Mark, was die Wirtschaft und das Leben in Ostdeutschland veränderte.
In den 1950er-Jahren war die DDR Teil des sozialistischen Blocks unter sowjetischer Führung. 1956 wurde die Nationale Volksarmee (NVA) gegründet. Kinder besuchten Kasernen, «Wehrerziehung» war Schulfach und Männer leisteten Grundwehrdienst. Am Mauerfall kollabierte die militärische Ordnung.