Zwischen der Stadt Schleswig und der Ostsee liegt Deutschlands längste Förde: die Schlei. Über 40 Kilometer lang ist diese extrem schmale Bucht. Eiszeitliche Gletscher, die die heutige Ostsee bedeckten, schoben sich landeinwärts und gruben mit ihrem Schmelzwasser die Förde tief ins Land. Damit entstand eine ganz besondere Landschaft, die jedes Jahr Hunderttausende Besucher anzieht. Dennoch ist das dünn besiedelte Gebiet ein wichtiges Rückzugsgebiet vieler Wildtiere geblieben.
In Schleimünde endet die Schlei und beginnt die Ostsee. Hier erwarten die Fischer während der kalten Wintermonate, einen besonderen Fang zu machen. Denn dann ziehen Abertausende Heringe in riesigen Schwärmen in ihre Laichgebiete. Doch die Fischer bekommen Konkurrenz, denn auch Schweinswale haben es auf die Heringe abgesehen.
Im Frühling wachen hoch in den Bäumen Seeadler über ihre Eier. Das vom Kamerateam um Filmemacher Thomas Behrend beobachtete Paar ist nur eines von vier Seeadlerpaaren, die an der Schlei brüten. Und auch unter Wasser sind viele Lebewesen in der Schlei mit der Brutpflege beschäftigt. So verteidigt ein ungewöhnlicher Fisch, der Seehase, unermüdlich seinen Nachwuchs gegen unzählige Fressfeinde.
Im Herbst ist die Brunftzeit des Damwilds. Ungewöhnlich viele der kleinen Hirsche leben in der Schlei-Region. Rudel von über 100 Tieren sind hier keine Seltenheit. Mitte November verzaubert dann der erste Schnee die Förde und ein Jahr an der Schlei ist vorüber.