n der französischen Gemeinde Treigny im Burgund liegt eine besondere Baustelle: Hier entsteht eine mittelalterliche Burg, und zwar ausschließlich mit Werkzeugen, Materialien und Techniken des 13. Jahrhunderts. Der Dokumentarfilm blickt hinter die Kulissen des Projekts und begleitet die Arbeiten von März bis Oktober 2014.
Das archäologische Experiment von Guédelon ist das größte seiner Art weltweit und lockt jedes Jahr 300.000 Besucher auf die Baustelle im französischen Burgund. Diese können zwar die Arbeiter am Werk betrachten, ahnen jedoch nichts von den minuziösen Recherche- und Planungsarbeiten, die der Umsetzung des Projektes vorausgingen. Ebenso verborgen bleibt die enge Zusammenarbeit zwischen Handwerkern und Forschern, die die wissenschaftliche Exaktheit des Unternehmens gewährleisten soll.
Getreu der Philosophie des Learning by Doing veranschaulicht der Film wie drei wichtige Teilprojekte geplant und letztendlich fertiggestellt werden: Für die Herstellung der Keramikrohre, über die das Regenwasser in die Zisternen gelangt, wird ein Töpferofen mit einer Gesamtlänge von 17 Metern benötigt. Dafür werden die Rohre bei über 1.000 Grad Celsius gebrannt. Als Modell für die Wassermühle dienen archäologische Überreste eines Exemplars, das in Thervay im Jura gefunden wurde. Das Guédelon-Team konnte zusammen mit dem französischen Archäologieinstitut Inrap einen mittelalterlichen Hydraulikmechanismus nachbauen. Für die Burgkapelle wiederum müssen einige sehr komplexe Elemente wie das Weihwasserbecken, der Altar und ein gotisches Fenster per Hand hergestellt werden.
Ein wichtiger Bestandteil der Mission ist nicht nur die Vergangenheit wiederzuentdecken, sondern auch das erhaltene Wissen über ein praktisches Bildungsprojekt an die Besucher weiterzugeben. So bietet sich zugleich auch die Gelegenheit, die mittelalterlichen Lebens- und Arbeitsbedingungen im 13. Jahrhundert zu entdecken.